Horst Muys

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Horst Alfred Muys (* 13. Juli 1925 in Mülheim an der Ruhr; † 20. Juli 1970 in Köln)[1] war ein deutscher Karnevalist, Sänger von Kölner Karnevalsschlagern, Büttenredner und Krätzchensänger.

Grab-Plakette

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab auf dem Melaten-Friedhof (Oktober 2018)

Horst Muys wuchs in Duisburg auf und ließ sich in Berlin zum Schauspieler ausbilden. In den 1950er und 1960er Jahren wurde er durch Lieder und Reden im Kölner Karneval bekannt. Ab 1953 spielte er im Eilemann-Trio, wo er als „Komiker am Bass“ erfolgreich war. Ab 1961 trat Muys als Einzelredner und als Sänger auf. Seine frivolen Witze überanstrengten gelegentlich die Moralvorstellungen seiner Zeit. 1968 verließ der Kölner Oberbürgermeister Theo Burauen empört den Sitzungssaal, worauf Muys wenig später vom Festkomitee mit einem Auftrittsverbot bestraft wurde. Doch bereits 1969 durfte er wieder auftreten.

Muys sang populäre Evergreens wie Heidewitzka, Herr Kapitän, Heimweh nach Köln oder Ich bin ne kölsche Jung. Mit dem vom Kölner Liedermacher Hans Knipp komponierten Lied Ne Besuch em Zoo, das er im Duett mit Lotti Krekel sang, gelang ihm 1969 der Einzug in die Hitparaden. Muys’ kurzes, turbulentes Leben war von Schicksalsschlägen geprägt, deren schwerster der Unfalltod seines zehnjährigen Sohns war. Seine 1959 geschlossene Ehe wurde später geschieden. Es folgten Spielschulden, Schlägereien und Alkoholmissbrauch.[2]

Muys starb 1970 eine Woche nach seinem 45. Geburtstag in einem Kölner Krankenhaus an einem Magendurchbruch. Bei seiner Beisetzung auf dem Kölner Melaten-Friedhof (Lit. L Nr. 154–5) erwiesen ihm 7000 Trauergäste die letzte Ehre. Sein Weggefährte Knipp schrieb 1989 für die kölsche Musikgruppe Bläck Fööss das Lied D’r leeve Jung, das dem Karnevals-Original ein Denkmal setzte.

Im Dezember 2015 wurde bekannt, dass die Stadt Köln das Grab von Horst Muys nach 45 Jahren entfernen lassen wollte, da die Nutzungsfrist abgelaufen und es in dieser Zeitspanne auch kein Ehrengrab geworden war. Durch eine Spendenaktion konnte das verhindert werden. Die restaurierte Grabstätte wurde im Februar 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sterbeurkunde Nr. 1361 vom 23. Juli 1970, Standesamt Köln Altstadt. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 19. Juli 2021.
  2. Björn Thomann: Horst Muys (1925–1970), Humorist. „Portal Rheinische Geschichte“ des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte, Stand 11. Februar 2014, abgerufen am 29. Dezember 2015.
  3. „Kölsche Jung“: Grabstätte von Karnevalssänger Horst Muys wurde neu gestaltet. In: Kölnische Rundschau. (rundschau-online.de [abgerufen am 8. Februar 2018]).