Hans Jürgen Krysmanski

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Hans Jürgen Krysmanski (März 2016)

Hans Jürgen Krysmanski (* 27. Oktober 1935 in Berlin; † 9. Juni 2016[1]) war ein deutscher Soziologe und Hochschullehrer. Ab 1971 wirkte er als Lehrstuhlinhaber und Direktor des Instituts für Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

Leben und wissenschaftliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem amerikanischen Abitur schloss Krysmanski ein Studium der Soziologie, Geschichte, Psychologie und Philosophie an der Freien Universität Berlin, der Universität Graz, der Universität Wien, der Universität Hamburg und der Universität Münster ab und wurde 1961 mit einer literatur- und wissenssoziologischen Forschungsarbeit zur Methodik utopischer Romane des 20. Jahrhunderts promoviert.[2]

Als Assistent von Helmut Schelsky wurde er 1967 in Münster mit einer Arbeit zum wissenschaftlichen Außenseitertum habilitiert. Nach einer Tätigkeit als Gastprofessor an der Universidad Nacional in Bogotá wurde er 1971 zum ordentlichen Professor und Direktor des Instituts für Soziologie an der Universität Münster berufen. 2001 wurde er entpflichtet, lehrte und forschte aber weiter.[3]

Seine Forschungsgebiete waren die Wissenschaftssoziologie, die Klassenanalyse, besonders der Finanz- und Geldelite, der militärisch-industrielle Komplex, die Friedens- und Konfliktforschung, die Mediensoziologie und das Power Structure Research.[2] Von 1996 bis 2000 koordinierte Krysmanski das European Popular Science (EPS), ein Forschungsprojekt der Europäischen Kommission.[4]

1984 kandidierte er für die „Die Friedensliste“ zur Europawahl.[2]

Als Menschenrechtsaktivist engagierte er sich u. a. nach dem 11. September 1973 gegen den Pinochet-Putsch in Chile.[2]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war mit Renate Krysmanski, einer Soziologin an der Fachhochschule Dortmund, verheiratet.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehbeiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Jürgen Krysmanski: Das Ende der ’Interflug‘ (Spiegel TV, 1991)
  • Hans Jürgen Krysmanski: Supermacht im Supermarkt (NDR, 1993)
  • Hans Jürgen Krysmanski: Münster Online – eine Stadt geht ans Internet (1995)
  • Hans Jürgen Krysmanski: Oshkosh – das größte Fly-In der Welt (1995)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Ahrweiler, Rainer Rilling & Rolf Schellhase (Hrsg.): Soziologische Ausflüge. Festschrift für Hans Jürgen Krysmanski zum 60. Geburtstag. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997, ISBN 3-531-12887-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. rainer-rilling.de, abgerufen am 23. Juni 2016
  2. a b c d Bernd Drücke, Krys ist tot. Hans Jürgen Krysmanski war ein großer Soziologe und Herrschaftskritiker, in: junge Welt, 5. Juli 2016, S. 11.
  3. Hans Jürgen Krysmanski: Tabellarischer Lebenslauf. Abgerufen am 22. März 2018.
  4. EPS Final Report auf der Website von European Popular Science.
  5. Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates. In: Attac. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2018; abgerufen am 13. Juli 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.attac.de