Georg Lukács

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Georg Lukács (1952)

Georg Bernard Lukács [ˈlukaːtʃ] (ungarisch György Lukács, mit vollständigem Namen in ungarischer Reihenfolge szegedi Lukács György Bernát; * 13. April 1885 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 4. Juni 1971 in Budapest, Volksrepublik Ungarn) war ein ungarischer marxistischer Philosoph, Literaturwissenschaftler und -kritiker sowie kommunistischer Politiker. Lukács gilt (zusammen mit Ernst Bloch, Antonio Gramsci und Karl Korsch) als Mitbegründer und bedeutender Vertreter des Neomarxismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Lukács stammte aus einer wohlhabenden Familie des ungarisch-jüdischen Bürgertums: Der Vater – er war als Gewerbetreibender aus Szeged nach Budapest gekommen und hieß ursprünglich Josef Löwinger – erhielt im Jahr 1890 auf Beschluss des Innenministeriums den Familiennamen Lukács. 1901 wurde József Lukács, der inzwischen als Bankdirektor die Budapester Kreditanstalt führte[1], durch eine Habsburger Nobilitierung als Baron geadelt. Die Mutter Adele Lukács, geborene Wertheimer aus Wien, war die reiche Erbin eines Zweiges der Holzhändlerdynastie Neuschloss. Gemeinsam mit den Geschwistern Maria und Hans wuchs der Sohn in seiner Herkunftsfamilie durch das Erlernen des Ungarischen und des Deutschen sogleich zweisprachig auf.[1]

Georg Lukács studierte an der Universität Budapest, wo er 1909 zum Dr. phil. promoviert wurde.[2][Anm. 1] Ab dem Wintersemester 1909/1910 folgte ein Studium bei Georg Simmel an der Humboldt-Universität zu Berlin.[3] Seit 1913 lebte er in Heidelberg. Hier heirateten Georg Lukács und Jelena Andrejewna Grabenko, (geb. 1889), im Jahr 1914. Seine russische Ehefrau war als Malerin und Architektin tätig. Die Ehe wurde 1918 geschieden.[4] In Heidelberg hatte Lukács Kontakte mit Max Weber, Emil Lask und Ernst Bloch. Zu dem Kreis um Stefan George bestand nur eine distanzierte Beziehung.[2] In den Heidelberger Jahren verfasste Lukács Die Theorie des Romans (1914/1915).

Ab 1915 pendelte Lukács zwischen Heidelberg und Budapest hin und her –, doch ab Ende 1917 blieb er in seiner Heimatstadt, wo er zusammen mit Karl Mannheim, Arnold Hauser, Ervin Szabó und Béla Fogarasi eine Freie Schule für Geisteswissenschaften organisierte.[2] In Budapest wurde am 24. November 1918 unter Béla Kun die Ungarische Kommunistische Partei gegründet, der Lukács einen Monat später beitrat. Während der ungarischen Räterepublik, die vom 21. März bis zum 1. August 1919 existierte, war Lukács in der Regierung von Béla Kun zunächst als Stellvertreter des Volkskommissars für das Unterrichtswesen und im Sommer 1919 als alleinverantwortlicher Kommissar tätig.[5]

Lukács als Volks- und Politkommissar der Ungarischen Räterepublik (1919)

Während der Monate von April bis Juni 1919 war er auch als politischer Kommissar der 5. Division der ungarischen Roten Armee an allen Fronten an Einsätzen beteiligt. In seinen autobiographischen Erinnerungen berichtet Lukács aus dieser Zeit, dass er im Ungarisch-Rumänischen Krieg ein außerordentliches Kriegsgericht einberufen habe, um acht Personen eines nach seinen Worten aus dem Ort Tiszafüred geflohenen Verteidigungsbataillons auf dem Marktplatz im Ort Poroszló erschießen zu lassen. Danach sei die Ordnung wieder hergestellt gewesen.[6]

Nach der Niederlage der ungarischen Räterepublik im August 1919 und der Machtübernahme durch Miklós Horthy ging Lukács – gemeinsam mit dem Schriftsteller Ottó Korvin – in die Illegalität, doch dann floh er nach Wien. Einem ungarischen Auslieferungsbegehren folgend wurde Lukács im Oktober 1919 verhaftet. Daraufhin begann eine öffentliche Kampagne zugunsten Lukács, an der sich Richard Beer-Hofmann, Richard Dehmel, Paul Ernst, Bruno Frank, Maximilian Harden, Alfred Kerr, Thomas Mann und Heinrich Mann beteiligten. In Wien lebte Lukács, der nach der Freilassung unter Aufsicht gestellt wurde, mit seiner späteren zweiten Ehefrau Gertrud Jánossy Bortstieber (1882–1963)[7] zusammen. (Das Paar heiratete aus politischen und wirtschaftlichen Gründen erst in Moskau.) In Wien war Lukács ein führendes Mitglied der emigrierten Kommunistischen Partei Ungarns und als Herausgeber der Zeitschrift Kommunismus tätig. Er zählte zur Fraktion um Jenő Landler, die im Gegensatz zu den in Moskau lebenden Genossen Béla Kun und Mátyás Rákosi stand.[8]

Ab 20. Mai 1923 nahm Lukács für acht Tage an der Marxistischen Arbeitswoche in Geraberg bei Arnstadt in Thüringen teil.

Für den II. Kongreß der illegalen KPU 1928 hatte Lukács unter seinem Parteinamen Blum einen Text verfasst, der als Blum-Thesen bekannt wurde. In diesen Thesen formulierte er den Gedanken einer demokratischen Diktatur des Proletariats, womit er sich in Widerspruch zur Parteilinie der KPD brachte und zu einer Selbstkritik gezwungen wurde. Fritz J. Raddatz meint zu den Thesen, Lukács habe sich aus kluger politischer Taktik und theoretischer Arbeit eine eigene ungewöhnliche Position gebaut.[9]

Nach dem Tod von Jenő Landler am 24. Februar 1928 wurde Lukács im März des Jahres in das Zentralkomitee der kommunistischen Partei Ungarns kooptiert, ebenso in die Leitung des Auslandskomitees.[10]

Am 3. Mai 1928 wurde Lukács durch österreichische Sicherheitsorgane wegen des Verdachts, mit dem ebenfalls wiederholt nach Wien zurückkehrenden Béla Kun in Geheimbündelei wider Deutsch-Österreich bzw. dessen Gesetze agiert zu haben, verhaftet.[11] Während Kun der Prozess gemacht wurde, war Lukács wegen Verfahrenseinstellung aus der Haft zu entlassen. Am 14. Juni 1928 wurde seine für Wien gültige Aufenthaltsgenehmigung widerrufen, verbunden mit einer zehntägigen Frist bis zur Ausweisung aus Deutsch-Österreich.[12]

In der Folge ging Lukács über Berlin nach Moskau, wo er, Jahre später, dem Großen Terror knapp entging. 1941 wurde er vom NKWD vorübergehend in das Lubjanka-Gefängnis gesperrt. Zuvor hatte er sich selbst in einer vom 4. bis 9. September 1936 stattfindenden „geschlossenen Parteiversammlung“[13] der deutschen Parteigruppe des Sowjetischen Schriftstellerverbands an einer „politischen Säuberung“ beteiligt.

In Moskau fanden während der Zeit des Stalinismus, vor allem in den 1930er-Jahren, wichtige Kämpfe um das gültige ästhetische Verständnis der Marxisten statt. In der Expressionismusdebatte stellte sich Lukács gegen die Ergebnisse der modernen Literatur und den Führungsanspruch der sogenannten Avantgarde. Andererseits wandte er sich auch gegen aufkommende vulgärsoziologische Vorstellungen sowjetischer Literaturwissenschaftler, die die Weltliteratur als Abbild der klassengebundenen Psychologie des jeweiligen Autors umzudeuten versuchten. In solchen und anderen ästhetischen Kämpfen bekam Lukács Unterstützung von Alfred Kurella und Michail Lifschitz. Mit Lifschitz verband Lukács die Zusammenarbeit in der russisch-sowjetischen Zeitschrift Literaturnyj kritik, in der Lukács seine wichtigsten Aufsätze auch in russischer Übersetzung veröffentlichte. Nach Stalins Tod stellte Lukács die seither umstrittene[14] Behauptung auf, er habe im Rahmen dieser Zeitschrift oppositionell gegen die offizielle (d. h. stalinsche) Literaturpolitik gewirkt.[15]

Nach der Befreiung vom Faschismus kehrte Lukács 1944/45 nach Ungarn zurück. 1948 wurde er Professor für Ästhetik und Kulturphilosophie in Budapest. In Die Zerstörung der Vernunft (1954) kritisierte er die deutsche bürgerliche Philosophie seit Hegel als geistige Voraussetzungen von Irrationalismus, Faschismus und Imperialismus.

1946 wurde Lukács Mitglied des ungarischen Parlaments. Er wurde einer der intellektuellen Führer des Petöfi-Klubs und damit des Budapester Aufstandes 1956. Er nahm einige Tage die Funktion des Kulturministers der Regierung von Imre Nagy ein und wurde in das Zentralkomitee der kommunistischen Partei aufgenommenen. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er verhaftet und aus der Partei ausgeschlossen.[16] Kurz vor der Verhaftung gab es in der DDR Pläne, Lukács aus Ungarn zu evakuieren. Die befreundeten Schriftsteller Anna Seghers und Johannes R. Becher, zu der Zeit Kulturminister der DDR, baten den ebenfalls mit Lukács befreundeten Leiter des Aufbau-Verlags Walter Janka, den Schriftsteller nach Berlin zu holen. Janka erklärte sich bereit, jedoch fragte Johannes R. Becher Walter Ulbricht dafür um Erlaubnis; dieser verbot das Vorhaben.[17] Seither war Lukács verfemt, seines Lehramtes enthoben und aus der Akademie ausgeschlossen. Von orthodox marxistischer Seite wurde ihm Revisionismus vorgeworfen.[18] Seine Werke wurden bis auf wenige Ausnahmen nur noch in westeuropäischen Ländern gedruckt, wo sie erheblichen Einfluss vor allem auf die Neue Linke gewannen.

1967 wurde sein Parteiausschluss aufgehoben. In seinen letzten Lebensjahren konnte Lukács einen Kreis von jungen Philosophen und Sozialwissenschaftlern – darunter die Philosophin Ágnes Heller – um sich scharen („Lukács-Kreis“) und prägte dadurch intellektuell viele ungarische Denker der darauffolgenden Jahrzehnte.

Im Februar 1971 verfasste Lukács den Aufruf Für Angela, welcher u. a. von Ernst Bloch, Robert Jungk, Heinrich Böll unterstützt wurde.[19] (Angela steht für die kommunistische Bürgerrechtlerin der USA Angela Davis, die nach ihrer Verhaftung am 13. Oktober 1970 angeklagt wurde und der wegen angeblichen Mordes, Entführung und Verschwörung die Todesstrafe drohte. Am 5. Juni 1972 wurde Davis in allen Punkten freigesprochen.) Davis’ Verhaftung löste eine weltweite Solidaritätsbewegung v. a. in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) aus, die unter dem Motto „Eine Million Rosen für Angela Davis“ Postkarten mit Rosen ins US-Gefängnis schickten, an der sich Hunderttausende DDR-Bürger – vom Kindergartenkind bis zum Rentner – beteiligt hatten.[20]

Positionen und Werkgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich vom Neukantianismus (Emil Lask) sowie von Georg Simmel und Max Weber beeinflusst, war Lukács in seinen frühen philosophischen Schriften Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Karl Marx in gleicher Weise verpflichtet und wandte sich später einem vom deutschen Idealismus geprägten Marxismus zu.

Starke Beachtung fand er mit seiner Theorie des Romans (1916), einer lebensphilosophischen Analyse, in der er die Geschichtlichkeit als eine zentrale Kategorie des gesellschaftlichen Seins herausstellt und die „transzendentale Obdachlosigkeit“ der bürgerlichen Welt thematisiert. Nach seiner Hinwendung zum Kommunismus fasste Lukács dieses Problem als das der Entfremdung. In diesem Sinn schlägt sein wirksamstes Werk Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik von 1923 eine Brücke von Hegel über Marx zu Lenin und Rosa Luxemburg. Das Buch wurde zwar von der KPD abgelehnt, trug aber zur Linksorientierung der europäischen Intellektuellen in den 1920er-Jahren und zur Entwicklung des Neomarxismus entscheidend bei. Lukács distanzierte sich jedoch später teilweise von diesem Werk (vgl. das Vorwort zur Neuauflage von 1967).

Die zahlreichen ästhetischen Schriften und Werkanalysen deutscher, englischer, französischer und russischer Dichter des 18. bis 20. Jahrhunderts stehen vor allem auf der Basis von mit Hegels Ästhetik verbundenen Vorstellungen, die er weiterentwickeln konnte. Er erarbeitete so mit der Theorie der literarisch gestalteten Widerspiegelung gesellschaftlicher Verhältnisse in ihrer Totalität die Grundlagen einer marxistischen Ästhetik.

Die Methode der Romane des bürgerlich-kritischen Realismus sah er im Gegensatz zur offiziell propagierten Arbeiterliteratur und ebenfalls im Gegensatz zur modernen Avantgarde-Literatur (James Joyce, Dos Passos usf.) als vorbildlich für die (sozialistische) Kunst, wofür ihm einerseits Geringschätzung des sozialistischen Realismus, andererseits Unaufgeschlossenheit gegenüber neuen Kunstformen vorgeworfen wurde. Neben seinen die Fragen des Realismus betreffenden Schriften (v. a. Erzählen oder Beschreiben, Kunst und objektive Wahrheit sowie Es geht um den Realismus) und seinen Auseinandersetzungen mit den großen Dichtern der Weltliteratur sind ebenfalls von großer Wichtigkeit die Werke Der historische Roman, seine Ästhetik, seine Ontologie des gesellschaftlichen Seins, Die Zerstörung der Vernunft und Der junge Hegel.

Rezeption und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den von Lukács beeinflussten Theoretikern zählen, neben den Philosophen und Wissenschaftlern der Frankfurter Schule, die in erheblicher Weise von Lukács’ Arbeiten profitierten, Ágnes Heller, Leo Kofler, Lucien Goldmann und Rudi Dutschke.

„Wir haben einen der größten Denker, der edelsten Charaktere des Jahrhunderts verloren“, schreibt Ernst Fischer in seinem Nachruf.[21]

Der Berliner Komparatist Winfried Menninghaus schreibt in einem Aufsatz, Lukács habe sowohl Kant, Hegel als auch Marx selbst, vor allem in Hinblick auf die Begriffe „Dialektik“ und „Verdinglichung“, quasi systematisch falsch verstanden. Ein Missverständnis reihe sich an das nächste.[22]

Die Zerstörung der Vernunft wird als Tiefpunkt im Schaffen von Lukács gesehen.[23] Theodor W. Adorno kritisierte dieses Werk wie folgt: „Nietzsche und Freud wurden ihm schlicht zu Faschisten, und er brachte es über sich, im herablassenden Ton eines Wilhelminischen Provinzialschulrats von Nietzsches ‚nicht alltäglicher Begabung‘ zu reden“.[24]

Seit dem Jahr 1972 existiert in Budapest, in ehemals von ihm bewohnten Räumlichkeiten, das öffentlich zugängliche Georg-Lukács-Archiv, in dem sich u. a. der Nachlass von Lukács befindet und das sich um die Erschließung seines Werkes bemüht.[25] Das Archiv wurde 2016 trotz internationaler Proteste geschlossen.[26] Auch ein Denkmal für Lukács im Szent-István-Park der ungarischen Hauptstadt soll laut Beschluss des Budapester Stadtrates verschwinden,[27] die Statue wurde durch ein Denkmal für Bálint Hóman ersetzt. Ab 1977 wurde das Archiv von László Sziklai geleitet.[28]

Adaptionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Lukács war Vorbild für die Figur des Naphta in Thomas Manns Roman Der Zauberberg. Nach ihrer einzigen kurzen Begegnung, nach dem Ersten Weltkrieg in Wien, zeigte sich Thomas Mann von Lukács nachhaltig beeindruckt, nämlich durch dessen im „Sinnlichen wie im Geistigen asketische Natur“ sowie durch die „fast unheimliche Abstraktheit seiner Theorien“. Das Vorbild hat sich selbst, so Manns Einschätzung, in Naphta „offenbar nicht erkannt“.

György Dalos hat Georg Lukács als Figur in dem Roman Der Versteckspieler eingebunden. Robert Menasse verfasste seinen Roman Selige Zeiten, brüchige Welt angenähert auf der Grundlage von Lukács’ Jugendbiografie. Ebenso ist Lukács als Figur in dem Theaterstück Die Stimme seines Herrn von István Eörsi zu finden sowie in dem Roman Die Geschichte des reichen Jünglings von Martina Wied.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Seele und die Formen. Essays. Als Georg von Lukács. Egon Fleischel & Co., Berlin 1910, DNB 574931961 (373 S.).
    Neuausgabe mit einer Einleitung von Judith Butler: Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-89528-729-9.
  • Die Theorie des Romans. Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die Formen der großen Epik. Verlag Paul Cassirer, Berlin 1920, DNB 574932011 (169 S., Digitalisat im Internet Archive).
    Neuausgabe: Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-89528-641-4.
  • Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik (= Kleine revolutionäre Bibliothek. Band 9). Malik-Verlag, Berlin 1923, DNB 580618277 (343 S.).
    Neuausgabe in der Reihe Werke: Band 2, Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-89528-999-6.
    Jubiläumsausgabe: Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars von Georg Lukács, Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2023, ISBN 978-3-8498-1856-2.
  • Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats. Malik-Verlag, Berlin 1923
    Neuausgabe in der Reihe Werke: Band 3, Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8498-1117-4.
  • Lenin. Studie über den Zusammenhang seiner Gedanken (= Wissenschaft und Gesellschaft. Band 1). Malik-Verlag, Berlin 1924, DNB 580618285 (77 S.).
  • Gottfried Keller. Staatsverlag der Nationalen Minderheiten, Kiew 1940, DNB 993307604 (110 S.).
  • Deutsche Literatur im Zeitalter des Imperialismus. Eine Übersicht ihrer Hauptströmungen. Aufbau Verlag, Berlin 1945, DNB 574931813 (69 S.).
  • Goethe und seine Zeit. A. Francke Verlag, Bern 1947, DNB 453108652 (207 S.).
  • Fortschritt und Reaktion in der deutschen Literatur. Aufbau Verlag, Berlin 1947, DNB 453108644 (118 S.).
  • Schicksalswende. Beiträge zu einer neuen deutschen Ideologie. Aufbau Verlag, Berlin 1948, DNB 453108806 (355 S.).
  • Karl Marx und Friedrich Engels als Literaturhistoriker. Aufbau Verlag, Berlin 1948, DNB 453108717 (244 S.).
  • Essays über Realismus. Aufbau Verlag, Berlin 1948, DNB 453108628 (264 S.).
    Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage als Probleme des Realismus. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1955, DNB 453108725
  • Der junge Hegel. Ueber die Beziehungen von Dialektik und Oekonomie. Europa-Verlag, Zürich/Wien 1948, DNB 453108660 (720 S., Manuskript von 1938).
    Neuausgabe als Der junge Hegel und die Probleme der kapitalistischen Gesellschaft, Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1964, DNB 574931767
  • Thomas Mann. Aufbau Verlag, Berlin 1949, DNB 453108695 (112 S., Manuskript von 1938).
  • Der russische Realismus in der Weltliteratur. Aufbau Verlag, Berlin 1949, DNB 453108741 (292 S., Manuskript von 1938).
  • Existentialismus oder Marxismus? Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1951, DNB 453108636 (183 S.).
  • Deutsche Realisten des 19. Jahrhunderts. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1951, DNB 453108776 (307 S.).
  • Balzac und der französische Realismus. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1952, DNB 453108598 (200 S.).
  • Skizze einer Geschichte der neueren deutschen Literatur. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1953, DNB 574931988 (161 S.).
  • Puschkin; Gorki. 2 Essays (= Reclams Universal-Bibliothek. Nr. 7906/07). Reclam Verlag, Leipzig 1953, DNB 364357738 (157 S.).
  • Die Zerstörung der Vernunft. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1954, DNB 453108849 (692 S.).[31]
  • Beiträge zur Geschichte der Ästhetik. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1954, DNB 453108601 (438 S.).
  • Der historische Roman. Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1955, DNB 453108792 (393 S., Erstmals erschienen in Literaturnyj kritik, Moskau 1937/38).
  • Friedrich Nietzsche. Mit Franz Mehring (= Philosophische Bücherei. Band 14). Aufbau Verlag, Ost-Berlin 1957, DNB 453285465 (215 S.).
  • Über die Besonderheit als Kategorie der Ästhetik. Luchterhand Literaturverlag, Neuwied/West-Berlin 1967, DNB 457471263 (402 S.).
  • Ontologie – Marx. Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins. Die Ontologischen Grundprinzipien bei Marx (1972) (13. und 14 Werkband, damit komplett online)
  • Ästhetik. In vier Teilen (1972–1976)
  • Gelebtes Denken. Eine Autobiographie im Dialog, hg. von István Eörsi (edition suhrkamp 1088, Neue Folge Bd. 88, Suhrkamp, Frankfurt/M. 1981, ISBN 3-518-11088-8)
  • Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins (in: Werkausgabe Bd. 14, 1984)
  • Zur Kritik der faschistischen Ideologie. Aufbau-Verlag, Berlin, 1989, ISBN 3-351-01251-9
  • Gelebtes Denken. Mit einem Beitrag von Ágnes Heller, Nachwort: Werner Jung. Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8498-1732-9 (221 S.).

Werkausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Textsammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Briefwechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Georg Lukács – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Fritz J. Raddatz: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, S. 7 u. 10.
  2. a b c Konrad Lotter: Georg Lukács. In: Julian Nida-Rümelin (Hrsg.): Philosophie der Gegenwart in Einzeldarstellungen. Alfred Kröner, Stuttgart 1991, S. 360–368.
  3. Fritz J. Raddatz: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, S. 12.
  4. Archiv Bibliographia Judaica (Hrsg.): Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 16. K. G. Saur, München 2008, S. 226.
  5. Fritz J. Raddatz: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, S. 37.
  6. Vgl. Gelebtes Denken. Eine Autobiographie im Dialog. Frankfurt am Main 1981, S. 105.
  7. [1] Deutsche Biographie. Abgerufen am 23. März 2024.
  8. Fritz J. Raddatz: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, S. 61–66.
  9. Fritz J. Raddatz: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, S. 67.
  10. Die Anklage gegen Bela Kun. (…) Bela Kuns Tätigkeit nach seinem Sturz. In: Freiheit!, Nr. 277/1928 (II. Jahrgang), 26. Juni 1928, S. 3, Spalte 1. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dfr
  11. Ein fünfter Helfer Bela Kuns verhaftet. Der frühere Volkskommissär Dr. Georg Lukacs. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 22856/1928, 3. Mai 1928, S. 2, Mitte. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  12. Herr Schober hebt das Asylrecht auf. Die Volkskommissäre Lukacs und Szekely ausgewiesen. In: Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialdemokratie Deutschösterreichs, Nr. 164/1928 (XLI. Jahrgang), 14. Juni 1928, S. 4, Spalte 1. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  13. Georg Lukács, Johannes R. Becher, Friedrich Wolf u. a.: Die Säuberung – Moskau 1936. Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung.Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-13012-2
  14. Zur Frage, inwiefern die Zeitschrift Literaturnyj kritik oppositionell war, vgl. Meier, Nils: Die Zeitschrift »Literaturnyj kritik« im Zeichen sowjetischer Literaturpolitik. München, Otto Sagner, 2014. ISBN 978-3-86688-433-5; E-Book: ISBN 978-3-86688-434-2. Insbesondere S. 166–172, 188–189, 193–203
  15. Siehe Lukács’ Vorwort zur Neuausgabe von 1968 in Ders.: Geschichte und Klassenbewußtsein. Neuwied, 1970, S. 45.
  16. Leszek Kolakowski: Die Hauptströmungen des Marxismus. Hrsg.: R. Piper & Co. Verlag. Band 3. R. Piper & Co. Verlag, München, Zürich 1979, S. 287–288.
  17. S. 294 in: Alexander Behrens: Johannes R. Becher. Eine politische Biographie. Böhlau Verlag, Köln 2003, ISBN 3-412-03203-4
  18. So in dem Sammelband Georg Lukács und der Revisionismus, Aufbau-Verlag, Berlin 1960, mit Beiträgen von 8 Kulturfunktionären und Literaturwissenschaftlern aus der DDR (Hans Koch und Hans Kaufmann), Ungarn und der UdSSR.
  19. Georg Lukács Für Angela 1971. FORVM, abgerufen am 8. Februar 2024.
  20. Lars-Broder Keil: Als die DDR für die Freiheit von Angela Davis kämpfte. welt.de, abgerufen am 8. Februar 2024.
  21. Ernst Fischer: Das Phänomen Georg Lukács, in: Wiener Tagebuch, Juni / August 1971, S. 38–40
  22. „Kant, Hegel und Marx in Lukács’ Theorie der Verdinglichung. Destruktion eines neomarxistischen ‚Klassikers‘“. In: Spiegel und Gleichnis. Festschrift für Jacob Taubes. Herausgegeben von Norbert W. Bolz und Wolfgang Hübener. Würzburg (Königshausen und Neumann) 1983, S. 318–330.
  23. Udo Bermbach, Günter Trautmann: Georg Lukács, Opladen 1987, S. 191.
  24. Theodor W. Adorno, Noten zur Literatur II, Frankfurt am Main 1961, S. 153.
  25. Internetauftritt des Georg-Lukács-Archivs (Memento des Originals vom 25. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web.phil-inst.hu
  26. Rüdiger Dannemann: Aus für Lukács-Archiv oder Neubeginn?, hagalil.com, 21. März 2016
  27. Ungarn entsorgt die Erinnerung Jüdische Allgemeine, 2. Februar 2017
  28. Die Lederjacke nicht abgelegt. 7. April 2021, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  29. Fritz J. Raddatz: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, S. 127.
  30. Fritz J. Raddatz: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, S. 113 mit Foto S. 114.
  31. (1., 3., 4. Kapitel online) Rezension
  32. Lorenz Jäger: Ironisches Dogma – Georg Lukács und Leopold Ziegler in Briefen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. September 2010, Seite N 4.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lukács wurde im Mai 1920 vom Universitätssenat der akademische Grad Doktor der Philosophie entzogen, da er als eine Hauptstütze der Proletarierdiktatur den Doktoreid verletzt habe. – Siehe: Budapest, 12. Mai (…). In: Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialdemokratie Deutschösterreichs, Morgenblatt, Nr. 131/1020 (XXXII. Jahrgang), 13. Mai 1920, S. 3, Spalte 3. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze