Grenze zwischen Deutschland und Frankreich

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Die heutige Grenze zwischen Deutschland und Frankreich ist eine rund 448 Kilometer lange Staatsgrenze in Mitteleuropa,[1] 182 Kilometer hiervon bildet der Rhein (mittig).

Sie trennt das Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland von jenem der Französischen Republik.

Grenzverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grenzverlauf Deutschland – Frankreich
Bekanntmachung zum Grenzvertragswerk vom 16. Dezember 1937

Nördlich der Grenze liegt der Westen und östlich der Grenze der Süden Deutschlands; westlich und südlich der Grenze liegen Lothringen und das Elsass in der französischen Region Grand Est, die den Nordosten Frankreichs bildet.

Die Grenze verläuft vom

  • Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg (Welt-Icon) – in der Mosel, westlich von Perl (Deutschland), nordwestlich von Apach (Frankreich) und östlich von Schengen (Luxemburg) sowie südlich einer Brücke über die Mosel und westlich des nördlichen Bereichs einer Insel in der Mosel – im Norden bis zum
  • Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz (Welt-Icon) – im Rhein, nördlich von Basel (Schweiz), östlich von Hüningen (Frankreich) und westlich von Weil am Rhein (Deutschland) sowie südlich der Dreiländerbrücke zwischen Frankreich und Deutschland und nördlich einer Stele am „Dreiländereck“ benannten Zipfel im Rheinhafen von Basel – im Süden.

Auf französischer Seite der Grenze liegen von Norden nach Süden

auf deutscher Seite

Von Perl verläuft die Grenze Richtung Südosten über das

  • „Dreiländereck Saarland/Rheinland-Pfalz/Frankreich“ bei Hornbach (Welt-Icon) und das
  • „Dreiländereck Moselle/Bas-Rhin/Rheinland-Pfalz“ bei Ludwigswinkel (Welt-Icon) bis zum
  • „Dreiländereck Rheinland-Pfalz/Baden-Württemberg/Frankreich“ bei Au am Rhein (Welt-Icon).

Von hier bildet der Talweg des Rheins die Grenze über das

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenze folgt der im Zweiten Pariser Frieden von 1815 vereinbarten Grenzlinie, die im Jahr 1825 durch die Grenzkonvention zwischen Bayern und Frankreich und im Jahr 1829 durch die Grenzkonvention zwischen Preußen und Frankreich bestätigt und geringfügig modifiziert wurde; sie verlief vollständig innerhalb des deutschen Sprachgebiets (siehe auch hier). Zwischenzeitlich war im Frieden von Frankfurt 1871 die Grenzlinie durch die Annexion Elsass-Lothringens zugunsten des Deutschen Reiches nach Westen verschoben und 1920 im Friedensvertrag von Versailles zugunsten Frankreichs wieder nach Osten verschoben worden. Von 1940 bis 1944 war mit der Besetzung Frankreichs das vormalige Elsass-Lothringen als CdZ-Gebiet Lothringen und CdZ-Gebiet Elsass einer deutschen Zivilverwaltung unterstellt.

Die Französische Republik bemühte sich nach 1945 um die Annexion mehrerer Grenzgebiete: Sie übte von 1949 bis 1984 die Verwaltungshoheit im Oberen Mundatwald aus. Eine Abtretung dieses Gebiets kam nicht zustande, weil der Deutsche Bundestag das entsprechende Abkommen nicht ratifizierte. Frankreich forderte auf der Moskauer Außenministerkonferenz (10. März bis 25. April 1947)[5]) die Annexion der Stadt Kehl mit ihrem Rheinhafen, die sie besetzt hielt. Die Räumung erfolgte von 1949[6][7] bis 1953 schrittweise.

Verwaltungseinheiten und Ortschaften an der Staatsgrenze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

F R A N K R E I C H
D E U T S C H L A N D
Region Département Gemeinde Grenz-
übertritt
Grenz-
übertritt
Gemeinde Kreis Bundesland
Luxemburg Luxemburg

Grand Est

Moselle
Apach
Perl
Merzig-Wadern

Saarland
Merschweiller
Manderen


Mettlach
Launstroff


Merzig
Waldwisse

Rehlingen-Siersburg
Saarlouis
Flastroff
Schwerdorff
Neunkirchen-lès-Bouzonville
Guerstling


Wallerfangen
Heining-lès-Bouzonville
Villing
Berviller-en-Moselle
Überherrn
Merten
Creutzwald

Wadgassen




Völklingen
Regionalverband
Saarbrücken
Carling
L’Hôpital
Saint-Avold
Freyming-Merlebach
Großrosseln
Cocheren
Rosbruck
Morsbach
Forbach
Petite-Rosselle

Saarbrücken
Forbach
Schœneck
Stiring-Wendel
Spicheren
Alsting
Großblittersdorf
Kleinblittersdorf
Saargemünd
Blies-Guersviller


Mandelbachtal
Saarpfalz-Kreis
Frauenberg
Blies-Ébersing
Bliesbruck

Gersheim
Obergailbach
Erching
Epping
Ormersviller

Blieskastel
Loutzviller
Schweyen
Hornbach
Südwestpfalz

Rheinland-Pfalz
Rolbing

Mauschbach
Dietrichingen

Riedelberg
Walschbronn

Kröppen

Schweix
Liederschiedt

Hilst
Roppeviller

Eppenbrunn
Sturzelbronn

Ludwigswinkel

Bas-Rhin
Obersteinbach
Fischbach bei Dahn
Niedersteinbach

Schönau
Lembach

Hirschthal
Schönau
Wingen

Nothweiler


Bobenthal
Climbach
Wissembourg


Schweigen-Rechtenbach
Südliche Weinstraße
Schweighofen
L
a
u
t
e
r
Kapsweyer
Steinfeld
Salmbach

Scheibenhardt
Germersheim
Niederlauterbach
Scheibenhard
Lauterbourg



Berg
Neuburg am Rhein
R
h
e
i
n
Au am Rhein
Rastatt

Baden-Württemberg
Elchesheim-Illingen
Mothern
Steinmauern
Munchhausen


Rastatt
Seltz
Beinheim

Iffezheim
Neuhaeusel
Hügelsheim
Fort-Louis


Rheinmünster
Dalhunden
Drusenheim

Lichtenau
Offendorf

Rheinau
Ortenaukreis
Gambsheim
La Wantzenau

Kehl
Straßburg




Neuried
Eschau
Plobsheim
Erstein
Meißenheim



Schwanau
Gerstheim
Daubensand
Rhinau

Kappel-Grafenhausen
Rheinau (gemeindefreies Gebiet)
Sundhouse Rheinhausen
Emmendingen
Schœnau
Weisweil
Artolsheim
Mackenheim Wyhl am Kaiserstuhl


Sasbach am Kaiserstuhl
Marckolsheim

Haut-Rhin
Artzenheim
Vogtsburg im Kaiserstuhl
Breisgau-Hochschwarzwald
Baltzenheim
Kunheim




Breisach am Rhein
Biesheim
Volgelsheim
Vogelgrun
Geiswasser



Hartheim am Rhein
Nambsheim
Balgau
Fessenheim








Neuenburg am Rhein
Blodelsheim
Rumersheim-le-Haut
Chalampé
Bantzenheim
Ottmarsheim
Hombourg
Petit-Landau
Bad Bellingen
Lörrach
Niffer
Kembs Efringen-Kirchen
Rosenau
Village-Neuf

Weil am Rhein
Huningue
Schweiz Schweiz

Internationaler Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grenzübertritt und Grenzverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saarland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßen und Wege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eisenbahnstrecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rheinland-Pfalz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßen und Wege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bobenthal / Wissembourg
Eisenbahnstrecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Französisch-deutsche Begegnung im Bahnhof Lauterbourg

Baden-Württemberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßen und Wege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Straßenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eisenbahnstrecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fähren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende Bauwerke und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhein-Brücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhein-Staustufen und -Kraftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Daniel-Erasmus Khan: Die deutschen Staatsgrenzen: rechtshistorische Grundlagen und offene Rechtsfragen. Mohr Siebeck, 2004, ISBN 3-16-148403-7, Kap. X: Die deutsch-französische Grenze, S. 512–580.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grenze zwischen Deutschland und Frankreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinsame Grenzen Deutschlands mit den Anliegerstaaten. Statistisches Bundesamt Deutschland, 31. Dezember 2000; abgerufen 12. Oktober 2022.
  2. Die ungeliebte Grenze auf saar-nostalgie.de; abgerufen am 5. März 2017.
  3. Dieter Gube: Rheinland-Pfalz – Vom armen Retortenbaby zum selbstbewussten Mittelland. (PDF; 100 kB) politische-bildung-rlp.de; abgerufen am 5. März 2017.
  4. Gemeinsame Grenze mit drei Staaten und drei deutschen Ländern. baden-wuerttemberg.de; abgerufen am 5. März 2017.
  5. Die Moskauer Außenministerkonferenz (10. März - 25. April 1947): Offizielle Wende und konzeptionelle Kontinuität
  6. Die Zeit 18/1949: Zwischenlösung für Kehl
  7. Das Abkommen über eine Drei-Mächte-Kontrolle in Deutschland Abkommen von Washington vom 8. April 1949 sah für den Hafen eine deutsch-französische Verwaltung vor (hafen-kehl.de