German Beach Tour

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Die German Beach Tour ist die ranghöchste und seit 2006 einzige nationale Turnierserie des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Beachvolleyball. In früheren Jahren trug die Turnierserie wegen Sponsoren verschiedene Namen. Die deutsche Meisterschaft wird seit 1993 in Timmendorfer Strand ausgetragen.

Ablauf und Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Austragungsorte 2024

Die jährlich von etwa Mai bis August ausgetragene Turnierserie besteht normalerweise aus acht Turnieren. Die Turniere werden in Städten oder an den Stränden von Nordsee und Ostsee veranstaltet. Jedes Turnier beginnt mit der Qualifikation am Donnerstag, bevor von Freitag bis Sonntag die Spiele der Hauptrunde ausgetragen werden. Manche Städte tragen zwei Turniere in aufeinanderfolgenden Wochen aus.

Der Modus ist für Frauen und Männer gleich. Jeweils sechs Teams sind für das Hauptfeld gesetzt. Die Teilnahme ist für deutsche wie für ausländische Teams gleichermaßen möglich. Letztere können ebenso wie Nachwuchsteams eine Wildcard erhalten. In der Qualifikation am Donnerstag spielen jeweils sechs Duos im einfachen K.-o.-System um zwei weitere Plätze im Hauptfeld. Die Hauptrunde wird aab Freitag beginnend mit dem Achtelfinale im Doppel-K.-o.-System gespielt. Am Sonntag finden jeweils die Halbfinals und Endspielen statt. Die Siegerehrung erfolgt direkt nach dem jeweiligen Finale.

Übersicht der Turniere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniere bis 2017[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
München München Bonn Bonn Dresden Norderney Essen Frankfurt Münster Münster Norderney Münster Münster Münster Münster
Leipzig Hamburg Norderney Leipzig Erfurt Leipzig Norderney Norderney Hamburg Norderney Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Nürnberg
Hamburg Norderney Erfurt Essen Essen Essen Dresden Hamburg Norderney Frankfurt Münster Binz Jena Dresden Dresden
Tegernsee Leipzig Hamburg Dresden Kühlungsborn Fehmarn München Münster Heidelberg Hamburg Mannheim Köln Dresden Jena Kühlungsborn
Norderney Hannover München Binz Sankt Peter-Ording Binz Usedom Fehmarn Leipzig Heidelberg Köln Sankt Peter-Ording Binz Duisburg Duisburg
Essen Dresden Essen Sankt Peter-Ording Fehmarn Sankt Peter-Ording Sankt Peter-Ording Bonn Sankt Peter-Ording Leipzig Binz Dresden Sankt Peter-Ording Binz Binz
Berlin Zinnowitz Leipzig Fehmarn München München Fehmarn Leipzig Köln Sankt Peter-Ording Sankt Peter-Ording Kühlungsborn Nürnberg Sankt Peter-Ording Sankt Peter-Ording
Mannheim Burg Bremen Köln Norderney Bonn Bonn Sankt Peter-Ording Essen Bonn Kühlungsborn Nürnberg Kühlungsborn Kühlungsborn Hamburg
Warnemünde Binz Dresden München Bonn
Dresden Sankt Peter-Ording Binz
Binz Konstanz Sankt Peter-Ording
Zinnowitz Kühlungsborn Köln
Dortmund Essen Konstanz
Kühlungsborn Wangerooge Wyk
Konstanz Wyk Wangerooge
Sankt Peter-Ording Frankfurt Frankfurt
Frankfurt Bonn Burg
Wangerooge
Burg
Bonn
MastersSupercup

Turniere seit 2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024
Münster Münster Düsseldorf (F) Düsseldorf Düsseldorf Bremen Düsseldorf
Dresden Düsseldorf Düsseldorf (M) Düsseldorf Düsseldorf Bremen Düsseldorf
Düsseldorf Nürnberg Düsseldorf (F) Stuttgart München Hamburg Bremen
Nürnberg Dresden Düsseldorf (M) Stuttgart Hamburg Düsseldorf Heidelberg
Kühlungsborn Sankt Peter-Ording Hamburg (F) Königs Wusterhausen Bremen Düsseldorf München
Sankt Peter-Ording Fehmarn Hamburg (M) Berlin Münster München München
Leipzig Zinnowitz Hamburg München Kühlungsborn
Zinnowitz Kühlungsborn Berlin Kühlungsborn

Medien und Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Spiele werden im kostenlosen Livestream von Spontent auf der Plattform Twitch übertragen. Außer der ersten Qualifikationsrunde werden die Spiele kommentiert und die Chat-Funktion ermöglicht eine direkte Interaktion mit den Zuschauern. Seit 2024 laufen die Partien der Hauptrunde zusätzlich beim Streamingdienst Dyn.[1] Außerdem gibt es einen unkommentierten Livestream bei YouTube.

Das Turniergelände ist für die Zuschauer während des gesamten Turniers kostenlos zugänglich. Für die Spiele am Samstag und Sonntag können sich die Besucher Tickets kaufen und sich damit einen festen Sitzplatz auf der Tribüne reservieren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste nationale Turnierserie im deutschen Beachvolleyball fand 1992 statt, vier Jahre vor der olympischen Premiere der Sportart.[2] Die erste deutsche Meisterschaft wurde im selben Jahr in Damp ausgetragen.[3]

1993 übernahm Frank Mackerodt mit seiner Agentur MNP die Organisation und richtete eine Masters-Serie ein.[4] Timmendorfer Strand wurde zum Austragungsort der deutschen Meisterschaft und blieb es bis heute. Jörg Ahmann und Axel Hager gewannen dort den Titel.[4] Mit ihrer Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 sorgten sie später für ein verstärktes Interesse in Deutschland. Seit 2004 ist die Spielstätte in Timmendorfer Strand nach ihnen als Ahmann-Hager-Arena benannt.[4] Die deutsche Tour entwickelte sich zur zweitgrößten nationalen Turnierserie hinter der US-amerikanischen AVP-Tour.[4] In den Jahren rund um die Jahrtausendwende wurden auch die größten Preisgelder gezahlt. Nach den anfänglichen 25.000 € im Jahr 1992 stiegen die Zahlen und zwischen 1996 und 2005 wurden jeweils Preisgelder zwischen 300.000 und 4000.000 € gezahlt.[5]

2003 musste Mackerodt jedoch Insolvenz anmelden und die Tour wurde mit Renault als neuem Hauptsponsor neu gestaltet.[4][6] Die Tour 2003 bestand aus acht Masters und zwölf Cup-Turnieren. In den folgenden beiden Jahren wurde die Anzahl der Masters auf fünf Turniere reduziert.[5] Drei Jahre später begann die Zeit der Smart Beach Tour. Die Masters wurden abgeschafft und stattdessen wurden von 2008 bis 2017 einige der Turniere als Supercups ausgetragen.[5] Insgesamt gab es pro Jahr acht Turniere, zuerst in der Verteilung drei Supercup- und fünf Cup-Turniere und ab 2011 jeweils vier Turniere von beiden Kategorien.[5] Die Preisgelder betrugen in dieser Zeit zwischen 140.000 und 250.000 € und zusätzlich gab es für die Turniersieger ab 2013 noch zwei Autos des Hauptsponsors.[5] Nach einem Rechtsstreit um die TV- und Marketingrechte trennten sich im Dezember 2012 die Wege des DVV und der Münchner Agentur Sportsandevents, die über zehn Jahre die deutsche Beachvolleyball-Tour organisiert hatte.[7] Ab 2013 war Sky Deutschland Medienpartner und Vermarkter der Tour und Mackerodt kehrte als Organisator zurück. Der Sender übertrug die Endspiele der Supercups sowie Halbfinale und Finale der deutschen Meisterschaft.[8] Die Partnerschaft mit Sky endete mit der Tour 2017.[9] 2018 wurde die Tour wieder neu organisiert und nach dem Hauptsponsor in Techniker Beach Tour umbenannt. Der Spielmodus wurde vom Doppel-KO-System auf eine Gruppenphase umgestellt. Liveübertragungen gab es nun in Livestreams und teilweise beim TV-Sender ProSieben Maxx.[10] Wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland fiel die geplante Tour 2020 aus. Als Ersatz fand die Comdirect Beach Tour 2020 statt, eine verkürzte Turnierserie zur Qualifikation und Vorbereitung für die deutsche Meisterschaft. Als Medienpartner dabei waren Sport1, Sportdeutschland.TV sowie das Team von Trops4 (heute Spontent), das parallel auch einige Turnierformate wie die German Beach Trophy organisierte.[11] 2021 fand die Tour nach einigen Planänderungen mit sieben Turnieren statt, wobei in Hamburg im System King of the Court gespielt wurde.[12]

2022 sollte es sechs Turniere in den drei Städten Düsseldorf, Hamburg und Münster geben.[13] Durch die Insolvenz der DVV-Tochterfirma Deutsche Volleyball Sport GmbH (DVS) wurde die Serie als German Beach Tour neu aufgestellt. Seitdem ist Spontent mit seiner Tochterfirma NBO Event GmbH Ausrichter und Medienpartner der Tour.[14] Sportlich wurde das Teilnehmerfeld reduziert und das Doppel-KO-System wieder eingeführt. Außerdem gibt es seit 2022 eine zweite Turnierserie, die in den ersten beiden Jahren unter dem Namen Rock the Beach stattfand und Beachvolleyball mit Musikfestivals verbinden soll.[15]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: German Beach Tour – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. German Beach Tour feiert Auftakt in Düsseldorf. DVV, 7. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024.
  2. Geschichte der Sportart Beach-Volleyball. beach-volleyball.de, archiviert vom Original am 28. April 2021; abgerufen am 1. Juli 2018.
  3. Verzückt erstarrt. TAZ, 21. August 2000, abgerufen am 15. Mai 2024.
  4. a b c d e Ein Meilenstein. Volleyball Magazin, September 2012, abgerufen am 15. Mai 2024.
  5. a b c d e Ist-Situation Beach-Volleyball in Deutschland. (PDF) DVV, abgerufen am 15. Mai 2024.
  6. Der Konkurrenzkampf der Serien und Veranstalter. FAZ, 13. August 2002, abgerufen am 15. Mai 2024.
  7. Beach-Volleyball Vermarktungsrechte rechtswidrig vergeben. OpenPR, 21. Mai 2014, abgerufen am 15. Mai 2024.
  8. Beach: Sky löst sae ab – Frank Mackerodt wird Tourorganisator. Volleyball Magazin, 18. Dezember 2012, abgerufen am 15. Mai 2024.
  9. DVV und SKY beenden Partnerschaft nach 2017. DVV, 14. Juli 2017, abgerufen am 15. Mai 2024.
  10. Die Techniker Beach Tour 2018 mit neuem Turniermodus. DVV, 25. April 2018, abgerufen am 15. Mai 2024.
  11. Aus Road To Timmendorfer Strand wird comdirect beach tour. DVV, 17. Juli 2020, abgerufen am 15. Mai 2024.
  12. Qualifiers Timmendorfer Strand komplett. DVV, 16. Juni 2021, abgerufen am 15. Mai 2024.
  13. Aufschlag für den nationalen Beach-Volleyball Sommer 2022. DVV, 24. März 2022, abgerufen am 15. Mai 2024.
  14. German Beach Tour - Weichen für die nächsten Jahre gestellt. DVV, 4. September 2022, abgerufen am 15. Mai 2024.
  15. Die neue nationale ROCK the BEACH Serie startet Ende Juni. DVV, 26. April 2022, abgerufen am 16. Mai 2024.