Georg Engel (Schriftsteller)

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Georg Engel. Foto von 1899.
Grabstein Engels im Elisenhain

Georg Julius Leopold Engel (* 29. Oktober 1866 in Greifswald; † 19. Oktober 1931 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller. Seine Romane erschienen in hohen Auflagen. Zeitweise verwendete er das Pseudonym Johannes Jörgensen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Engel verlebte seine Jugend in Breslau. Nach einem Studium der Philosophie und der Geschichte in Berlin (1887 bis 1890) arbeitete er als Kunst- und Theaterkritiker beim Berliner Tageblatt.

Ab 1891 war er als freier Schriftsteller in Berlin tätig. Engel schrieb zwischen 1894 und 1931 insgesamt 21 Romane, Erzählungen und Novellen sowie 11 Theaterstücke.[1] In seinem Roman Hann Klüth (1905) und in seiner Novellensammlung Die Leute von Moorluke (1910), deren Handlung in Greifswald und Umgebung angesiedelt ist, zeichnete er lebendige und lebensbejahende norddeutsche Charaktere. Engels Dramen sind vergessen, wie auch sein Stück Über den Wassern, das im Oktober 1916 im Greifswalder Theater aufgeführt wurde.

Er war Präsident des Reichsverbandes des deutschen Schrifttums. Diese Organisation sollte zur sozialen Sicherung freischaffender Autoren beitragen. Hier erwarb er sich Anerkennung und Verdienste. In der Zeit des Nationalsozialismus galt sein Werk als unerwünscht, da Engel im Sinne des NS-Staates als „nichtarisch“ galt. Die Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Greifswald wurde entfernt, sein Grabstein im Elisenhain, unter dem die Asche des Dichters seinem Wunsche gemäß ruht, wurde umgestürzt. Engels Bücher wurden aus den Bibliotheken entfernt und verbrannt. Nach 1945 wurde sein Grab wieder hergestellt und wird seither gepflegt.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzählungen und Novellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der verbotene Rausch, Erzählungen, 1905
  • Die Leute von Moorluke, 1910
  • Erlebtes und Erträumtes, 1923

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zauberin Circe, 1894
  • Die Last, 1898
  • Die Furcht vor dem Weibe, 1899
  • Hann Klüth, der Philosoph, 1905
  • Der Reiter auf dem Regenbogen, 1909
  • Die verirrte Magd, 1911
  • Die vier Könige, 1913
  • Der Fahnenträger, 1914
  • Die Herrin und ihr Knecht, 1916
  • Kathrin, 1919
  • Claus Störtebecker, 1921
  • Die Prinzessin und der Heilige, 1922
  • Die Mauer, 1923
  • Die Liebe durch die Luft, 1925
  • Des Nächsten Weib 1925
  • Uhlenspeigel, 1928
  • Des Äthers und der Liebe Wellen, 1929
  • Das Gericht, 1931

Theaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Hexenkessel, Schauspiel, 1894
  • Hadasa, dramatisches Gedicht, 1895
  • Sturmglocken, Schauspiel in einem Akt, UA 31. Dezember 1899
  • Der Ausflug in's Sittliche, Komödie, 1900
  • Über den Wassern, 1902
  • Jim Hafen, Drama, 1906
  • Die Hochzeit von Poël, Komödie, 1906
  • Das lachende Mirakel, Romantisches Schauspiel, 1906
  • Die heitere Residenz, Lustspiel, 1913
  • Die Unsichtbaren, Schauspiel, 1920
  • Die Diplomaten, Lustspiel, 1925

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lutz Mohr: Greifswald-Eldena und das Kloster Hilda. Ein Streifzug und Wegweiser durch die Greifswalder Ortsteile Eldena und Friedrichshagen in Vergangenheit und Gegenwart. Neue Greifswalder Museumshefte, Heft 1/1977, 2. erw. Aufl. Greifswald 1979
  • Lutz Mohr: Ein verfemter Grab- und Gedenkstein in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern). In: Steinkreuzforschung (SKF). Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung. Hrsg. von Rainer H. Schmeissner. Reihe B (Sammelbände), Sammelband Nr. 25 (NF 10), Regensburg 1998, S. 83f
  • Engel, Georg. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 6: Dore–Fein. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1998, ISBN 3-598-22686-1, S. 371–381.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Engels Werke in der Digitalen Bibliothek M-V, online, abgerufen am 9. Mai 2021

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Georg Engel – Quellen und Volltexte