Fußball-Europameisterschaft 1964

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Fußball-Europameisterschaft 1964
UEFA EURO 64
Anzahl Nationen (von 29 Bewerbern)
Europameister Spanien 1945 Spanien (1. Titel)
Austragungsort Spanien 1945 Spanien
Eröffnungsspiel 17. Juni 1964
Endspiel 21. Juni 1964
Spiele 4
Tore 13 (⌀: 3,25 pro Spiel)
Zuschauer 156.253 (⌀: 39.063 pro Spiel)
Torschützenkönig Ungarn 1957 Ferenc Bene
Ungarn 1957 Dezső Novák
Spanien 1945 Jesús María Pereda (je 2)
← Frankreich 1960

Das zweite Turnier um den Henri-Delaunay-Pokal wurde (inklusive Qualifikation) vom 21. Juni 1962 bis zum 21. Juni 1964 als „Europapokal der Nationen“[1] bzw. „Europapokal der Länder“[2] ausgetragen. Da aus diesem Wettbewerb die Fußball-Europameisterschaft hervorging, wird er als zweite Fußball-Europameisterschaft bezeichnet. Vier Mannschaften sollten nach Abschluss der Qualifikation die Endrunde bestreiten, welche vom 17. bis 21. Juni 1964 in Spanien stattfand. Der Ausrichter wurde erst bestimmt, nachdem die vier Teilnehmer (Spanien, Ungarn, die Sowjetunion und Dänemark) feststanden. Der gesamte Wettbewerb wurde abermals im K.-o.-System ausgespielt. Spanien besiegte im Finale die Sowjetunion mit 2:1.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Fußball-Europameisterschaft 1964/Qualifikation

Spielorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Madrid (Estadio Santiago Bernabéu)
Kapazität: 125.000
Fußball-Europameisterschaft 1964 (Spanien)
Fußball-Europameisterschaft 1964 (Spanien)
Madrid
Barcelona
Spielorte 1964 in Spanien
Barcelona (Camp Nou)
Kapazität: 90.000

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Danemark Dänemark (Kader) Sowjetunion 1955 Sowjetunion (Kader) Spanien 1945 Spanien (Kader) Ungarn 1957 Ungarn (Kader)

Endrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

17. Juni 1964 in Madrid (Estadio Santiago Bernabéu)
Spanien 1945 Spanien Ungarn 1957 Ungarn 2:1 n. V. (1:1, 1:0)

Spanien führte durch ein Tor von Jesús María Pereda (35.) zur Halbzeit mit 1:0 und erst in der 84. Minute gelang dem besten ungarischen Spieler, Ferenc Bene, der Ausgleich. Erst in der zweiten Hälfte der Verlängerung (112.) erzielte Amancio Amaro Varela von Real Madrid den Siegtreffer.[3]

17. Juni 1964 in Barcelona (Camp Nou)
Danemark Dänemark Sowjetunion 1955 Sowjetunion 0:3 (0:2)

Der Titelverteidiger Sowjetunion führte nach Treffern von Woronin (19.) und Ponedelnik (40.) gegen den Außenseiter Dänemark bereits zur Halbzeit mit 2:0 und erhöhte erst in der 87. Minute durch Iwanow auf 3:0.[4]

Spiel um Platz 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20. Juni 1964 in Barcelona (Camp Nou)
Ungarn 1957 Ungarn Danemark Dänemark 3:1 n. V. (1:1, 1:0)

Außenseiter Dänemark zwang die Ungarn in die Verlängerung. Ein Elfmeter in der 107. Minute machte jedoch die Hoffnungen der Dänen auf die Bronze-Medaille zunichte. In der 110. Minute erhöhten die Ungarn auf 3:1. Für Ungarn spielte der 19-jährige Zoltán Varga im Mittelfeld, der später für Hertha BSC und Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga spielte.

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spanien – Sowjetunion 2:1 (1:1)

Spanien Sowjetunion
Spanien
Sonntag, 21. Juni 1964 um 18:30 Uhr in Madrid (Estadio Santiago Bernabéu)
Zuschauer: 79.115
Schiedsrichter: Arthur Holland (England England)
Sowjetunion


José Ángel IribarFeliciano Rivilla, Ferran Olivella (C)ein weißes C in blauem KreisIsacio Calleja, Ignacio Zoco, Josep FustéAmancio, Jesús María Pereda, Marcelino, Luis Suárez, Carlos Lapetra
Cheftrainer: José Villalonga
Lew JaschinWiktor Schustikow, Albert Schesternjow, Eduard Mudrik, Wiktor AnitschkinWaleri Woronin, Alexei KornejewIgor Tschislenko, Wiktor Ponedelnik, Walentin Iwanow (C)ein weißes C in blauem Kreis, Galimsjan Chussainow
Cheftrainer: Konstantin Beskow
Tor 1:0 Jesús María Pereda (6.)

Tor 2:1 Marcelino (84.)

Tor 1:1 Galimsjan Chussainow (8.)

Das Finale begann furios. In der 6. Minute erzielte Jesús Pereda die Führung für die Gastgeber, doch schon in der 8. Minute schafften die Sowjets durch Chussainow den Ausgleich. Marcelino sorgte in der 84. Minute für das entscheidende Tor. Trainiert wurde die Mannschaft von José Villalonga, der ein knappes Jahrzehnt zuvor bereits Erfolgstrainer bei Real Madrid war.

Die Europameister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trainer: José Villalonga
Torhüter: José Ángel Iribar (Athletic Bilbao), José Casas (Betis Sevilla), José Vicente Train (Real Madrid)
Abwehr: Isacio Calleja (Atlético Madrid), Luis María Echeberría (Athletic Bilbao), Ferran Olivella (FC Barcelona), Severino Reija (Real Saragossa), Feliciano Rivilla (Atlético Madrid)
Mittelfeld: Adelardo Rodríguez (Atlético Madrid), Félix Ruiz (Real Madrid), Josep Fusté (FC Barcelona), Ignacio Zoco (Real Madrid)
Angriff: Amancio Amaro Varela (Real Madrid), Luis del Sol (Juventus Turin), Vicente Guillot (FC Valencia), Carlos Lapetra (Real Saragossa), Marcelino (Real Saragossa), Jesús María Pereda (FC Barcelona), Luis Suárez (Inter Mailand)

All-Star-Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein offizielles UEFA-All-Star-Team der wertvollsten Spieler eines Turniers wurde erstmals bei der Europameisterschaft 1996 in England gewählt. Für die Zusammenstellung der besten Spieler der EM 1964 wurde von der UEFA folgendes Team ausgewählt.[5]

Torhüter Abwehr Mittelfeld Sturm

Sowjetunion 1955 Lew Jaschin

Spanien 1945 Feliciano Rivilla
Ungarn 1957 Dezső Novák
Spanien 1945 Ignacio Zoco

Spanien 1945 Ferran Olivella
Sowjetunion 1955 Walentin Iwanow
Spanien 1945 Jesús María Pereda

Spanien 1945 Amancio Amaro
Spanien 1945 Luis Suárez
Ungarn 1957 Flórián Albert
Ungarn 1957 Ferenc Bene

Torschützenliste (Endrunde)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Spieler Tore
1 Ungar Dezső Novák 2
Spanier Jesús María Pereda 2
Ungar Ferenc Bene 2
4 Spanier Amancio Amaro Varela 1
Däne Carl Bertelsen 1
aus der Sowjetunion Walentin Iwanow 1
aus der Sowjetunion Galimsjan Chussainow 1
Spanier Marcelino 1
aus der Sowjetunion Wiktor Ponedelnik 1
aus der Sowjetunion Waleri Woronin 1

Torschützenkönig des gesamten Wettbewerbs, inklusive Qualifikation, wurde der Däne Ole Madsen mit 11 Treffern.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kicker Sonderheft EM 2008, Seite 192
  2. Kicker Fußball Almanach 2006, S. 384
  3. Spain win after extra time
  4. Holders USSR too strong for Denmark
  5. Team of the tournament