Friedrich-Schiller-Grundschule (Berlin)

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Friedrich-Schiller-Grundschule (Berlin)
Friedrich-Schiller-Grundschule
Schulform Grundschule
Schulnummer 10G26
Gründung 1904
Adresse

An der Schule 13–17
12623 Berlin

Ort Berlin-Mahlsdorf
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 30′ 41″ N, 13° 36′ 55″ O
Träger Land Berlin
Schüler 405 (2023/2024)[1]
Lehrkräfte 30 Lehrkräfte + 17 Erzieher (2023/2024)[1]
Leitung Martina Schönherr
Website friedrich-schiller-grundschule.de

Die Friedrich-Schiller-Grundschule ist eine öffentliche Grundschule im Berliner Ortsteil Mahlsdorf des Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Sie wurde nach dem Dichter Friedrich Schiller benannt. Das Schulgebäude ist eine gelistetes Baudenkmal.[2]

Friedrich-Schiller-Grundschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofseite (2016)

Die staatliche Friedrich-Schiller-Grundschule (FSG) befindet sich auf einem ca. 5100 m² großen Grundstück südöstlich der S-Bahn-Station Berlin-Mahlsdorf in der Straße An der Schule 13–17. Sie besteht, mit Unterbrechung zwischen 1988(?) und 1997, in verschiedenen Schulformen (Volksschule, Grundschule) seit 1904. Für den Unterricht stehen neben den Klassenräumen auch Fachräume für Musik, Naturwissenschaften sowie ein Computer- und Medienraum zur Verfügung. Des Weiteren verfügt die Schule über eine geräumige Aula, eine Bibliothek und eine Sporthalle[3]. Es existiert zudem ein Förderverein.

Geschichte des Gebäudeensembles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Friedrich-Schiller-Grundschule
Ursprüngliches Schulgebäude, Straßenseite (1904)[4]
Schulgebäude, Straßenseite (um 1920)[5]
Panorama (um 1933)[6]
Geschlossene Schule, Hofseite (1993)[7].
Restauration des Schulgebäudes, Hofseite (1997)[8].

1904–1905[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Hausväterversammlung wurde 1904 beschlossen, dass die Zustände der Mahlsdorfer Volksschule durch einen Neubau zu verbessern seien. Am 31. August 1904 erfolgte die Grundsteinlegung. Verantwortlich für die Planung war der Architekt Pohl und für den Bau die Mahlsdorfer Firma „Friedrich & Hedicke“. Die Einweihung der Schule fand am 2. Juni 1905 statt. Zu diesem Zeitpunkt bestand nur der Südteil des heutigen Ensembles mit acht Schulzimmern und mutmaßlich der Wohnung des Schuldieners (Schulleiter oder Hausmeister) im Dachgeschoss[9].

1908–1909[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Jahre später wurde die Schule nach Plänen des Architekten Paul Tarruhn nach Norden erweitert. Dabei wurde an der Nordseite des ursprünglichen Schulgebäudes ein neuer höherer Mittelteil mit Aula errichtet, an den sich nördlich ein zum ursprünglichen Gebäude spiegelbildlicher neuer Teil anschloss. Zudem wurde an der Hummelstraße eine freistehende Turnhalle mit westlich angesetztem Umkleideraum sowie ein Sanitärgebäude an der östlichen Grundstücksgrenze errichtet. Auch die Dachgeschosse wurden ausgebaut und mit großen dreiachsigen Dachgauben mit Walmdach besetzt. Am 1. Oktober 1909 wurden die neuen Gebäude „ohne besondere Einweihungsfeier“ in Benutzung genommen[10].

1960–1970[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1960 und 1970 wurden erhebliche Eingriffe an den Dächern von Schulhaus und Turnhalle vorgenommen. Unter anderem wurden die Satteldächer des Nord- und Südteils in Walmdächer umgebaut und die Schieferdeckung durch Betondachsteine ersetzt, die Dachflächen über die Traufen hinweggeführt sowie die Walmdächer der Gauben zu Schleppdächern umgebaut. Der südliche Eingang zum ersten Bauteil wurde im Innern verbaut und war nicht mehr zu benutzen[11].

Um 1980[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1980 folgte ein weiterer umfangreicher Eingriff. Um eine Nutzung von Toiletten im Hauptgebäude zu ermöglichen, wurde an beiden Treppenhausgiebeln hofseitig jeweils ein Anbau mit Sanitärräumen eingefügt. Die ehemaligen Abortanlagen wurden entkernt und zu einem Gymnastikraum umgebaut. Dabei wurden die Gebäudekörper verlängert und vollständig mit der Turnhalle verbunden. Die Schule musste Ende der 1980er Jahre wegen gebrochener Deckenbalken der Aula geschlossen werden[12].

1988–1998[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 28. September 1990 ist die Schule eingetragenes Baudenkmal. 1993 musste man nach verschiedenen Überlegungen erkennen, dass dieser Schulstandort nur durch eine umfassende gründliche Sanierung zu erhalten war. Insgesamt ging es um eine denkmalgerechte Wiederherstellung des Äußeren und Inneren. Dies gestaltete sich als Herausforderung, da alle Pläne beim Brand des Lichtenberger Archivs 1944[13] verlorengegangen waren und nur wenige und unzureichende Bilder des Ensembles existieren. Die Planung wurde in enger Absprache mit der unteren Denkmalpflege Hellersdorf und dem Landesdenkmalamt durchgeführt und von der Bauabteilung des Bezirks Hellersdorf begleitet. Die Planung sah eine zweizügige Grundschule mit zwei Vorschulklassen vor. Mindestens eine war barrierefrei auszubauen und Fluchtwege sicherzustellen. Auch der Brandschutz erforderte bauliche Modernisierungen. Zwischen 1995 und 1997 wurde mit einer umfassenden Restaurierung begonnen. Um vorschriftsmäßige Fluchtwege zu generieren, wurden im Erdgeschoss und Obergeschoss Klassenzimmer verkleinert bzw. in Flure sowie Neben- und Sanitärräume umgewandelt, so dass die hofseitigen Sanitäranbauten wieder abgerissen werden konnten. Als Kompensation wurden im Dachgeschoss zusätzliche Klassenzimmer geschaffen. Insgesamt wurde das Dach wieder annähernd in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. U.a. wurden die nördlichen und südlichen Dächer des Schulgebäudes wieder zu Satteldächern und die großen dreiachsigen Gauben wieder mit Walmdächern versehen. Zudem wurden hofseitig, symmetrisch zur Straßenseite, neue Gauben geschaffen[14].

Das ehemalige Sanitärgebäude, das den Gymnastikraum beherbergte, wurde baulich von der Turnhalle wieder freigestellt und um moderne Umkleideräume vergrößert. Die Verbindung zur Turnhalle wurde 1998 über einen dezenten Glasverbinder wiederhergestellt. Der an der Turnhalle westlich angesetzte Umkleideraum wurde zum Geräteraum. Alle Dächer wurden wieder mit altdeutscher Schieferdeckung versehen.

Seit 2023[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2023 begann die etappenweise Neugestaltung und Instandsetzung des Schulhofgeländes.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Denkmale in Berlin: Bezirk Marzahn-Hellersdorf / Ortsteile Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf. 1. Auflage. Lucas Verlag, Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 304.
  • Paul Großmann: Mahlsdorfer Ortsgeschichte. Selbstverlag, Mahlsdorf 1912.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrich-Schiller-Grundschule – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Friedrich-Schiller-Grundschule. In: berlin.de. Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, abgerufen am 9. Mai 2024.
  2. Eintrag 09045340 in der Berliner Landesdenkmalliste
  3. Homepage der Friedrich-Schiller-Grundschule. Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, abgerufen am 20. Dezember 2023.
  4. Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 214.
  5. Ansichtskarte: Schule Mahlsdorf. Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, abgerufen am 20. Dezember 2023.
  6. Postkarten Panorama Mahlsdorf, Schul-Straße und Schule ca. 1933. Abgerufen am 20. Dezember 2023.
  7. Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 216.
  8. Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
  9. Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
  10. Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
  11. Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
  12. Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
  13. Christine Steer: Heimatgeschichtliche Sammlung Lichtenberg. In: Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen (Hrsg.): Neue Wege in der Stadtgeschichte – Ostberliner Heimatmuseen und Sammlungen, Berlin 1991, S. 49.
  14. Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.