Fleckpanzerwels

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Fleckpanzerwels
Systematik
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Unterordnung: Loricarioidei
Familie: Panzer- und Schwielenwelse (Callichthyidae)
Unterfamilie: Panzerwelse (Corydoradinae)
Gattung: Hoplisoma
Art: Fleckpanzerwels
Wissenschaftlicher Name
Hoplisoma melanistium
(Regan, 1912)

Der Fleckpanzerwels (Hoplisoma melanistium, Synonym: Corydoras melanistius (Gr.: „melas“ = dunkel, schwarz + „istion“ = Segel)), auch Schwarzbindenpanzerwels genannt, ist ein in den küstennahen Flüsse der drei Guayanas im nordöstlichen Südamerika beheimateter Süßwasserfisch.

Weibliche Fleckpanzerwels erreichen eine Maximalgröße von 6 cm, Männchen bleiben kleiner. Der Fleckpanzerwels hat eine typische Panzerwelsgestalt und eine bräunlichrosige, hellbraune oder hellgraue Grundfärbung. Die Körperseiten sind mit zahlreichen, kleinen, dunkelbraunen Punkten gemustert, die in 8 oder 9 Längsreihen angeordnet sind. Ein breiter, schwarzer Strich tarnt das Auge und erstreckt sich bis auf die Wangen und den Hinterkopf. Ein schwarzer Fleck liegt auf dem vorderen, unteren Teil der Rückenflosse und auf den angrenzenden Rückenpartien. Die Kiemendeckel glänzen goldgelb. Die Flossen sind annähernd transparent. Rücken-, After- und Schwanzflosse zeigen einige schwache Punktreihen. Die Iris ist goldgelb. Die Rückenflosse der Männchen ist etwas größer als die der Weibchen. Die obere Knochenplattenreihe an den Körperseiten zählt 21 bis 24 Platten, die untere 19 bis 21.

Fleckpanzerwelse ernähren sich von Würmern, kleinen Krebstieren, Insekten und pflanzlichem Material. Weibchen der Fleckpanzerwelse legen pro Gelege etwa 20 bis 45 Eier (ø 1,7 bis 1,8 mm), die einzeln abgelegt werden und aus denen nach etwa 72 Stunden die Jungfische schlüpfen.

Der Fleckpanzerwels gehört zur Gruppe der kurzschnäuzigen Panzerwelse[1], die im Juli 2024 aus Corydoras ausgegliedert und der Gattung Hoplisoma zugeordnet wurde.[2] In der Phylogenie von Alexandrou et al. (2011)[3][4] wird die Art fälschlicherweise als langschnäuzig einsortiert, da die zugrunde liegenden DNA-Proben nicht von dieser Art stammten[5]. Unter der Bezeichnung Corydoras melanistius brevirostris wurde eine Unterart beschrieben, die weniger aber größere Flecken auf den Körperseiten hat und eine gebänderte Schwanzflosse. Sie gilt heute als eigenständige Art (Hoplisoma brevirostris).

  • Hans-Jochim Franke: Handbuch der Welskunde. Urania-Verlag, 1985.
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.
  • Axel Zarske: Corydoras melanistius Regan, 1912. Schwarzbinden-Panzerwels. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 268 f.

Einzelnachweise

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  1. Luiz Fernando Caserta Tencatt: Something wrong with my nose: The true identity of Corydoras melanistius Regan, 1912. Catfish Study Group Journal, Darwen, Lancashire, p. 4 - 5, 21 set. 2014.
  2. Angelica C Dias, Luiz F C Tencatt, Fabio F Roxo, Gabriel de Souza da Costa Silva, Sérgio A Santos, Marcelo R Britto, Martin I Taylor, Claudio Oliveira (2024): Phylogenomic analyses in the complex Neotropical subfamily Corydoradinae (Siluriformes: Callichthyidae) with a new classification based on morphological and molecular data. Zoological Journal of the Linnean Society, zlae053, Juni 2024. doi: 10.1093/zoolinnean/zlae053
  3. Markos A. Alexandrou, Claudio Oliveira, Marjorie Maillard, Rona A. R. McGill, Jason Newton, Simon Creer & Martin I. Taylor: Competition and phylogeny determine community structure in Müllerian co-mimics. Nature 469, 84–88 (January 2011), doi:10.1038/nature09660 Supplementary Information (5.9M) (PDF; 6,2 MB)
  4. Ingo Seidel: Neue Erkenntnisse über die Verwandtschaftsverhältnisse bei Panzerwelsen. in Aquaristik Fachmagazin Nr. 223 Februar/März 2012, Tetra-Verlag GmbH, ISSN 1437-4854
  5. Luiz Fernando Caserta Tencatt: Something wrong with my nose: The true identity of Corydoras melanistius Regan, 1912. in Catfish Study Group Journal, Volume 15, Issue 3, Sept. 2014