Fernsehturm Heidelberg

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Fernsehturm Heidelberg
Bild des Objektes
Datei:Heidelberg Fernsehturm 2016-02-27-16-39-25.jpg
Basisdaten
Ort: Heidelberg
Land: Baden-Württemberg
Staat: Deutschland
Höhenlage: 566 m ü. NHN
Koordinaten: 49° 24′ 13,6″ N, 8° 43′ 42,3″ O
Verwendung: Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Turmdaten
Bauzeit: 1958
Baustoffe: Beton, Stahlbeton
Betriebszeit: seit 1958
Letzter Umbau (Turm): 2006
Gesamthöhe: 82 m
Aussichts­plattform: 30 m
Stilllegung Aussichtsplattform: 2002
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetyp: DAB
Positionskarte
Fernsehturm Heidelberg (Baden-Württemberg)
Fernsehturm Heidelberg (Baden-Württemberg)
Fernsehturm Heidelberg
Lokalisierung von Baden-Württemberg in Deutschland

Der Fernsehturm Heidelberg ist ein Sendeturm des Südwestrundfunks (SWR) für Hörfunk und Fernsehen auf dem Königstuhl.

Von der Anlage werden vier UKW-Hörfunkprogramme des SWR, zwei landesweite DAB-Ensembles der Digital Radio Südwest auf Kanal 11 B mit 10 kW, der bundesweite DAB-Multiplex auf Kanal 5 C mit 10 kW, sowie das DVB-T-Angebot von ARD/SWR und ZDF abgestrahlt.

Wegen der exponierten Lage des Standorts ist der Turm selbst nur 82 m hoch (ca. 570 m über Seehöhe, 430 m über der Rheinebene). Die Sender versorgen fast den gesamten nordbadischen Raum, die Vorderpfalz und Südhessen (Region Rhein-Neckar).

In 30 m Höhe besitzt der 1958 errichtete Turm eine unverglaste Aussichtsplattform, die mit Hilfe eines Aufzugs erreicht werden kann. Der Turm wird momentan saniert, und die Plattform ist seit 2002 für den Publikumsverkehr geschlossen. Der SWR, der den Turm von der Stadt Heidelberg gekauft hat, sieht derzeit keine Wiedereröffnung der Aussichtsplattform vor. Daneben wurde der Turm bis 2002 auch noch als Wasserturm genutzt. Der Wasserbehälter befindet sich in der Turmkanzel.

Auf dem Königstuhl befinden sich außerdem noch in unmittelbarer Nähe des Fernsehturms ein etwas höherer Fernmeldeturm der Deutschen Telekom sowie ein ehemaliger Fernmeldeturm der US-Armee, der Ende der 1950er Jahre erbaut wurde und Mitte 2007 an das Land Baden-Württemberg zurückgegeben wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ca. 1948 erstmals der TV-Sendebetrieb des Fernsehens für die Rhein-Neckar-Region durch mehrere Stahl-Fachwerk-Konstruktionen ermöglicht. Diese wurden 1958 durch den heutigen Stahlbetonturm ersetzt.

Frequenzen und Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoges Radio (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frequenz
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
(kW)
Richtcharakteristik
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
97,8 SWR1 Baden-Württemberg SWR1_BW_ D301 100 ND H
88,8 SWR2 __SWR2__ D3A2 Baden-Württemberg 100 ND H
99,9 SWR3 __SWR3__ D3A3 Baden/Kurpfalz 100 ND H
104,1 SWR4 Baden-Württemberg SWR4_MA_ DC04 Kurpfalz-Radio 50 ND H

Digitales Radio (DAB/DAB+)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme
(Datendienste)
ERP
(kW)
Richt-
charakteristik

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DRDeutschland
(D__00188)
DAB+-Multiplex der Media Broadcast: 10 ND V


9B
Antenne DE
(D__00359)

DAB-Block von Antenne Deutschland:

10 ND V
9D
SWR BW N
(D__00234)
DAB+ Block des SWR: 10 ND V Aalen, Baden-Baden (Merkur), Bad Mergentheim (Am Kettenwald), Buchen (Odenwald), Hardberg, Heidelberg-Königstuhl, Heilbronn-Weinsberg, Herbrechtingen, Langenbrand, Mannheim-Oststadt, Mühlacker, Murgtal (Draberg), Oberböhringen, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart-Degerloch, Stuttgart (Funkhaus), Waldenburg-Friedrichsberg, Wattkopf (Ettlingen), Wertheim


11B
OAS BW
(D__00201)
DAB+-Multiplex der ON AIR support GmbH: 10 ND V Aalen, Alpirsbach, Bad Mergentheim, Baden-Baden (Merkur), Baiersbronn, Blauen, Brandenkopf, Donaueschingen, Freiburg (Schönberg), Geislingen (Oberböhringen), Heidelberg (Königstuhl), Heilbronn (Schweinsberg), Hochrhein (Rickenbach), Hornisgrinde, Karlsruhe (Grünwettersbach), Kempten, Kreuzwertheim, Lahr (Schutterlindenberg), Langenburg, Mudau, Pfänder, Pforzheim (Langenbrand), Raichberg, Ravensburg (Höchsten), Schramberg/Sulgen-Süd, Stuttgart (Fernsehturm), Ulm (Kuhberg)

Digitales Fernsehen (DVB-T)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Heidelberger Fernsehturm begannen am 17. Mai 2006, gleichzeitig wurde die analoge Fernsehsignalverbreitung eingestellt.

DVB-T ist mittlerweile auch Geschichte. Seit dem 31. Mai 2016 wurde sukzessive auf DVB-T2 umgestellt. Der Sender Heidelberg wurde als einer der ersten umgestellt. Gleichzeitig wurden die oberen Rundfunkbänder als sogenannte Digitale Dividende dem Mobilfunk zugeschlagen, weswegen sie nicht mehr für TV genutzt werden können.

Kanal Frequenz
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP
(kW)
Richt-
charakteristik

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate
(MBit/s)
SFN
60 786 ARD national (SWR) 50 ND H 16-QAM
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Königstuhl (Heidelberg), Fremersberg (Baden-Baden), Kettrichhof (Pirmasens)
49 698 ARD regional
(SWR)
Baden-Württemberg
50 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Königstuhl, Fremersberg
21 474 ZDFmobil 50 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Königstuhl, Würzberg (Odenwald)

Digitales Fernsehen (DVB-T2)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sender Heidelberg strahlt zwei Muxe des SWR aus (Kanal 21 und 27), den ZDF-Mux auf Kanal 41 sowie drei Freenet-Muxe (Kanäle 35, 44, 24). Der Sender Heidelberg sendet hier im Gleichwellennetz mit diversen anderen Sendern. Bemerkenswert ist hierbei vor allem der Fernsehturm Mannheim, der vor allem zur Versorgung der eng bebauten Mannheimer und Ludwigshafener Innenstädte das Gleichwellennetz ergänzt.

Im Einzelnen werden folgende Kanäle wie folgt genutzt:

Kanal Programme im Multiplex ERP

(kW)

Antennendiagrammrund (ND)/gerichtet (D) Polarisationhorizontal (H) /vertikal (V) Modulationsverfahren
21 50 ND H 64-QAM
24 50 ND H 64-QAM
27 50 ND H 64-QAM
35 50 ND H 64-QAM
41 50 ND H 64-QAM
44 32 ND H 64-QAM

Analoges Fernsehen (PAL)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Umstellung auf DVB-T wurde vom Fernsehturm Heidelberg das Programm Das Erste ausgestrahlt. Die doppelte Ausstrahlung lässt sich darauf zurückführen, dass auf dem Kanal 7 lediglich nach Osten zur Versorgung der Odenwaldtäler gesendet wurde, während der Kanal 50 mit Rundstrahlung arbeitete.

Kanal Frequenz
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Richtcharakteristik
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
7 189,25 Das Erste (SWR) 100 D V
50 703,25 Das Erste (SWR) 500 ND H

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fernsehturm Heidelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jens U. Schmidt, Günther Bosch, Albert Baur: Wassertürme in Baden-Württemberg. Land der Wassertürme. Regia-Verlag, Cottbus 2009, ISBN 978-3-86929-002-7.