Feldkirchen bei Graz

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Marktgemeinde
Feldkirchen bei Graz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Feldkirchen bei Graz
Feldkirchen bei Graz (Österreich)
Feldkirchen bei Graz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Graz-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: GU
Fläche: 11,56 km²
Koordinaten: 47° 1′ N, 15° 27′ OKoordinaten: 47° 0′ 45″ N, 15° 26′ 33″ O
Höhe: 342 m ü. A.
Einwohner: 7.261 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 628 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8073, 8401
Vorwahlen: 0316, 03135
Gemeindekennziffer: 6 06 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Triester Straße 57
8073 Feldkirchen bei Graz
Website: www.feldkirchen-graz.at
Politik
Bürgermeister: Erich Gosch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
13
6
4
2
13 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Feldkirchen bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung
Lage der Gemeinde Feldkirchen bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)DeutschfeistritzDobl-ZwaringEggersdorf bei GrazFeldkirchen bei GrazFernitz-MellachFrohnleitenGössendorfGratkornGratwein-StraßengelHart bei GrazHaselsdorf-TobelbadHausmannstättenHitzendorfHitzendorfKainbach bei GrazKalsdorf bei GrazKumbergLaßnitzhöheLiebochNestelbach bei GrazPeggauRaaba-GrambachSankt BartholomäSankt Marein bei GrazSankt Oswald bei PlankenwarthSankt Radegund bei GrazSeiersberg-PirkaSemriachStatteggStiwollThalÜbelbachPremstättenVasoldsbergWeinitzenWerndorfWundschuhGrazSteiermark
Lage der Gemeinde Feldkirchen bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Ortseinfahrt und Pfarrkirche Feldkirchen bei Graz (2008)
Ortseinfahrt und Pfarrkirche Feldkirchen bei Graz (2008)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Feldkirchen bei Graz ist eine Marktgemeinde mit 6.622 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017) südlich von Graz im Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark (Österreich).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feldkirchen ist eine Marktgemeinde südlich von Graz, die im Laufe der Jahre mit der Landeshauptstadt verwachsen ist. Sie liegt an der Mur am östlichen Rand des Grazer Feldes.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Abtissendorf (1846)
  • Feldkirchen bei Graz (1660)
  • Lebern (1074) samt Lebernfeld
  • Wagnitz (2681)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Lebern und Wagnitz.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seiersberg-Pirka Graz Graz
Seiersberg-Pirka Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gössendorf
Premstätten Kalsdorf bei Graz Gössendorf

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet von Feldkirchen in der Josephinischen Landesaufnahme, um 1790

Feldkirchen ist einer der ältesten Siedlungsplätze im Grazer Feld, liegt an einer Römerstraße, deren Verlauf in Feldkirchen durch zwei Römersteine belegt ist[2], die Flavia Solva mit dem Donauraum verbindet, und war bereits um das 9. Jahrhundert kirchlicher Mittelpunkt im Grazer Feld[3], bevor in Graz eine Kirche oder Pfarre errichtet worden ist.

Das früheste Schriftzeugnis ist von 1144 und lautet „Veltchirchen“. Der Flurname kommt von einer frei im Feld stehenden Kirche und ging auf die Siedlung über.[4]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Feldkirchen bei Graz
  • Katholische Pfarrkirche Feldkirchen bei Graz: Im Jahr 1973 wurden von Pfarrer Josef Gschanes die Feldkirchner Passionsspiele[5] ins Leben gerufen. Diese fanden in den 1970er-Jahren zunächst jährlich und ab 1979 alle zwei Jahre statt. Seit 1981 werden sie im Rhythmus von drei Jahren durchgeführt, wobei zwischen 2007 und 2011 aufgrund des Umbaus des Pfarrheims vier Jahre vergingen.
  • Das Ossarium am Friedhof von Feldkirchen bei Graz wurde 1936 vom Bundesheer erbaut. Die Einweihung erfolgte am 23. Juni 1937. Hier ruhen die sterblichen Überreste von 1767 ruthenischen Männern, Frauen und Kindern, die zwischen 4. September 1914 und 1. September 1917 im k.k. Zivilinterniertenlager Thalerhof starben.[6]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ossarium/Karner am Friedhof von Feldkirchen bei Graz
    Tischtennis: Mit dem TTC Feldkirchen (ehemals Spielgemeinschaft Feldkirchen-Puch) besitzt Feldkirchen einen österreichweit erfolgreichen Tischtennis-Verein mit über 80 eingetragenen Vereinsmitgliedern, der mit aktuell 9 Herrenteams (Stand: Saison 2023/2024) in allen steirische Spielklassen (Landesliga, Oberliga, Unterliga, Gebietsliga, 1. Klasse) vertreten ist und seit der Saison 2015/2016 erfolgreich auch in der Österreichischen Tischtennis-Bundesliga (anfangs 2. Bundesliga, Aufstieg in die 1. Bundesliga in der Saison 2019/2020, derzeit wieder 2. Bundesliga) spielt. Die Heimspiele werden seit der Spielsaison 2009/2010 in der neu errichteten Tischtennishalle am Mühlweg ausgetragen.
  • Gewichtheben: Der Gewichtheberverein AC-ASKÖ-Feldkirchen wurde von Josef Saurugg 1965 gegründet. 1966 wurde der sportliche Betrieb aufgenommen. Der AC-ASKÖ-Feldkirchen nimmt an diversen Mannschafts-Ligen des österreichischen Gewichtheberverbandes teil. Einzelmeisterschaften werden National und International von Schüler bis Mastersklasse(Senioren) beschickt. Josef Saurugg wurde 1991 von Johann Gruber als Obmann abeglöst. Seit 2014 ist Thomas Greiner Obmann des Vereines.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 33 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 13 Haupterwerbsbauern. Im Produktionssektor arbeiteten 965 Erwerbstätige im Bereich Wasserver- und Abfallentsorgung, 329 in der Bauwirtschaft, 203 im Bereich Herstellung von Waren und 28 im Bergbau. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Verkehr (540), freiberufliche Dienstleistungen (456), Handel (431) und soziale und öffentliche Dienste (235 Mitarbeiter).[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 33 54 56 70
Produktion 82 53 1525 864
Dienstleistung 350 225 1901 1455

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 lebten 2739 Erwerbstätige in Feldkirchen bei Graz. Davon arbeiteten 443 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 3030 Menschen zur Arbeit nach Feldkirchen.[10]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Straße: Die Süd Autobahn (A2) führt durch das Gemeindegebiet und ist über die Anschlussstelle Graz-Flughafen[11]/Feldkirchen (183) seit 2004 zugänglich. Ebenfalls gut erreichbar ist die Pyhrn Autobahn (A9) über die Anschlussstelle Kalsdorf in etwa 5 Kilometer Entfernung. Durch Feldkirchen verläuft die Grazer Straße (B 67).
  • Bahn: Die Gemeinde Feldkirchen verfügt über zwei Haltestellen der Südbahn: Feldkirchen-Seiersberg (seit 11. Dezember 2005) und Flughafen Graz-Feldkirchen. Von beiden Haltestellen gibt es stündliche S-Bahn-Verbindungen nach Graz und Spielfeld-Straß. In der Morgen- und Abendspitze verkehren die Züge teilweise im 15- oder 30-Minuten-Takt.
  • Der Flughafen Graz befindet sich auf Gemeindegebiet der Gemeinde Feldkirchen bei Graz, nur etwa das südliche Drittel der Start- und Landebahn liegt im Gebiet der Nachbargemeinde Kalsdorf bei Graz.

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Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern. Er setzt sich seit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 wie folgt zusammen:[12]

  • 13 ÖVP – stellt den Bürgermeister, 1. Vizebürgermeister und den Gemeindekassier
  • 6 FPÖ – stellt den 2. Vizebürgermeister
  • 4 SPÖ – stellt einen Gemeindevorstand
  • 2 GRÜNE

Nachdem die Volkszählung 2001 für Feldkirchen mehr als 5.000 Einwohner ergeben hatte, wurde bei der Gemeinderatswahl am 13. März 2005 der Gemeinderat von 21 auf 25 Mitglieder vergrößert.

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei 2020[13] 2015[14] 2010[15]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 1186 51,32 13 960 36,89 10 1385 55 15
SPÖ 339 14,67 4 721 27,71 7 0732 29 07
FPÖ 587 25,40 6 757 29,09 7 0348 14 03
Die Grünen 199 8,61 2 098 3,770 1 nicht kandidiert
KPÖ nicht kandidiert 066 2,540 0 nicht kandidiert
BZÖ nicht kandidiert nicht kandidiert 0055 02 00
Wahlbeteiligung 44,62 % 56,07 % %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 2014 Erich Gosch (ÖVP).[16]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Bammer (1922–2017), Landesrat
  • Josef Gschanes (1923–2016), Pfarrer von Feldkirchen 1964–2016
  • Peter Safranek († 2021), Vizebürgermeister von Feldkirchen 1988–2005[17]
  • Herbert Stockner († 2021), Vizebürgermeister von Feldkirchen 2005–2020[18]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Seidl (30. März 1914 in Feldkirchen bei Graz, gefallen am 31. Juli 1941 an der Ostfront) war freischaffender Bildhauer, Schüler von Wilhelm Gösser, Mitglied der Grazer Sezession und 1935 mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet worden.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ingo Mirsch: Die Geschichte der Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz. 2. Bände. Herausgeber: Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz 1999, ISBN 3-901366-09-1.
  • Ingo Mirsch u. a.: Die Geschichte der Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz. Band 3. Herausgeber: Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz 2014, ISBN 978-3-7059-0370-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Feldkirchen bei Graz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Ute Lohner-Urban, Untersuchungen im römerzeitlichen Vicus von Kalsdorf bei Graz, S. 22, ISBN 978-3-85161-018-5
  3. a b Walter Brunner im Auftrag der Stadt Graz, Kulturamt (Hrsg.): Geschichte der Stadt Graz (in 4 Bänden), Eigenverlag der Stadt Graz 2003, ISBN 3-902234-02-4
  4. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 55 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  5. Feldkirchner Passionsspiele. Abgerufen am 17. April 2020.
  6. Feldkirchen bei Graz, Bezirk Graz-Umgebung, Steiermark, Österreich (Ossarium S-Z). Abgerufen am 20. März 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Feldkirchen bei Graz, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Feldkirchen bei Graz, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Feldkirchen bei Graz, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Feldkirchen bei Graz, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  11. Flughafen Graz. Abgerufen am 17. April 2020.
  12. Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  13. Ergebnisse Gemeinderatswahlen Steiermark 2020. Abgerufen am 19. März 2021.
  14. Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  15. Wahlen 2010. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  16. Politik. Gemeinde Feldkirchen bei Graz, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  17. Kleine Zeitung (4. 8. 2021), S. 46.
  18. Kleine Zeitung (19. 5. 2021), S. 61.