Fabjan Hafner

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Fabjan Hafner (* 8. Juni 1966 in Klagenfurt; † 10. Mai 2016)[1] war ein Kärntner slowenischer Schriftsteller, Lyriker, Literaturwissenschaftler und Übersetzer aus Österreich.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akademische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hafner studierte von 1984 bis 1992 Deutsche Philologie und Slawistik in Graz. Er arbeitete an dem Forschungsprojekt „Inventarisierung der slowenischen Volkssprache in Kärnten“ und dem „Thesaurus der slowenischen Volkssprache in Kärnten“ am Institut für Slawistik der Karl-Franzens-Universität Graz mit. Von 1990 bis 2007 war Fabjan Hafner Lehrbeauftragter am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft derselben Universität, daneben von 1992 bis 1997 österreichischer Lektor am Germanistischen Institut der Universität Ljubljana (Slowenien).

Seit 1998 war er 19 Jahre hindurch Mitarbeiter des Robert-Musil-Instituts für Literaturforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, wo er 2006 auch promovierte (Dissertation Die Abwesenheit des Anderen: Slowenien, die Slowenen und das Slowenische im Werk Peter Handkes[3]). Er lehrte am Klagenfurter Germanistik- und Slawistik-Institut.

Ihm zu Ehren wurde 2017 der Fabjan-Hafner-Preis ins Leben gerufen (getragen vom Goethe-Institut Ljubljana in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin und dem Musil-Institut). Der Preis wird für slowenisch-deutsche bzw. deutsch-slowenische Übersetzungen verliehen und steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Republik Slowenien sowie des Präsidenten des Goethe-Instituts e.V.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fabjan Hafner lebte und arbeitete in Feistritz im Rosental in Südkärnten. Er war seit 1992 mit der Dolmetscherin Zdenka Hafner-Čelan verheiratet und Vater zweier Töchter.

Johann Holzner und Karsten Krampitz, die beide mit Fabjan Hafner persönlich befreundet waren, erwähnten unabhängig voneinander im Jahr 2020 öffentlich, dass es sich beim Tod Hafners um Suizid gehandelt habe.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Wissenschaftler

  • 2006: Wissenschaftspreis der Österreichischen Gesellschaft für Germanistik

Als Übersetzer

Förderpreise

  • 1989: Literaturförderungspreis des Forum Stadtpark Graz
  • 1991: Förderungspreis des Landes für Literatur
  • 1991: Literaturförder-Preis der Stadt Graz

Sonstige

  • 1992: Nachwuchsstipendium für Literatur
  • 1996: Literaturpreis der Stadt Villach

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Indigo (1988)
  • Abenteuer des Übersetzens (1991)
  • Gelichter + Lichtes (1991)
  • Freisprechanlage (2001)
  • Peter Handke. Unterwegs ins Neunte Land (2008)[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schriftsteller Fabjan Hafner gestorben derStandard.at, abgerufen am 11. Mai 2016.
  2. Fabjan Hafner. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2014/2015: Band I: A–O. Walter De Gruyter Incorporated, 2014, S. 365, ISBN 978-3-11-033720-4.
  3. Dissertation Fabjan Hafners in der Netlibrary der Universität Klagenfurt (Open Access).
  4. Vgl. Johann Holzner: Ein slowenisch-österreichischer Dichter aus Kärnten, literaturkritik.de vom 4. Juni 2020, 10:12 Uhr sowie Karsten Krampitz: Ist still am See. Peter Handke hat Fabjan Hafners traurige Gedichte herausgegeben. Als Übersetzer hätte er sich zurücknehmen sollen, freitag.de vom 24. Juni 2020, 09:05 Uhr
  5. Janko Lavrin Preis
  6. Buchrezension zu Ins Neunte Land in der NZZ, Paul Jandl, 30. Dezember 2008 (abgerufen am 19. September 2021).