FIA-Formel-2-Meisterschaft (2009–2012)

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FIA-Formel-2-Meisterschaft (2009–2012)
Fahrzeugtyp Monoposto
Land oder Region Europa
Aktueller Name FIA Formula 2 Championship
Erste Saison 2009
Letzte Saison 2012
Chassis Williams JPH1
Motoren Audi
Reifen Avon
Offizielle Website formulatwo.com
Henry Surtees in Brands Hatch 2009

Die FIA-Formel-2-Meisterschaft (englisch FIA Formula 2 Championship) war eine von 2009 bis 2012 ausgetragene Rennserie für Formelfahrzeuge.

Sie basierte auf einer Idee des FIA-Präsidenten Max Mosley[1] und sollte das Erbe der bis 1984 durchgeführten Formel-2-Europameisterschaft antreten und als kostengünstiges Sprungbrett in die Formel 1 dienen. Organisiert wurde die Serie von der Firma MotorSport Vision von Jonathan Palmer, die im September 2008 den Zuschlag für die Durchführung erhielt.[2]

Seit 2017 firmiert die GP2-Serie unter der Bezeichnung FIA-Formel-2-Meisterschaft, womit es seitdem wieder eine Formel 2 gibt. Außer dem Namen haben diese beiden Formel-2-Meisterschaften aber nichts miteinander zu tun.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Chassis wurde von Williams entwickelt und trug die Bezeichnung Williams JPH1. Es erfüllte die Crash-Normen der Formel 1 des Jahres 2005. Trotzdem kam es beim Rennen in Brands Hatch 2009 zu einem tödlichen Unfall, als Henry Surtees von einem Rad am Kopf getroffen wurde.

Der Motor stammte von Audi und basierte auf dem Aggregat der Formel Palmer Audi. Der Motor war jedoch viel stärker ausgereizt und enthielt weniger Serienteile. Aus seinen 1,8 Litern Hubraum wurden mit Turbo-Aufladung rund 295 kW generiert. Den Fahrern stand zehnmal im Rennen ein Boost-Knopf zur Verfügung, der die Leistung für maximal 6 Sekunden auf 330 kW anwachsen ließ.[1]

Die Reifen wurden von Einheitslieferant Avon geliefert.

Alle Fahrzeuge wurden zentral von Palmer eingesetzt, und nicht von einzelnen Rennteams.

Sportliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MotorSport Vision schloss Ende 2008 einen Fünfjahres-Vertrag über die Durchführung der FIA-Formel-2-Meisterschaft von 2009 bis 2013 ab. Das Hauptaugenmerk der FIA lag darauf, bezahlbaren Motorsport für junge Fahrer zu bieten – pro Fahrer und Saison waren seitens der FIA ursprünglich 200.000 Euro geplant. Palmer konnte diese Summe jedoch nicht ganz erreichen und bot die Fahrzeuge dann für 245.000 Euro für alle acht Rennen an, Unfallschäden wurden zusätzlich berechnet. In dieser Summe waren nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die Mechaniker enthalten, die von Rennen zu Rennen unter den Teilnehmer getauscht wurden, um hier eine Gleichbehandlung zu erreichen. Zusätzlich durften die Fahrer 80 Prozent der Werbeflächen auf dem Auto für ihre persönlichen Sponsoren nutzen.[1]

Der Meister durfte einen Formel-1-Testtag mit dem Williams-Team absolvieren. Die ersten drei der Meisterschaft erhielten die FIA-Superlizenz, die eine notwendige Voraussetzung zur Teilnahme an einem Formel-1-Rennwochenende darstellt. Diese Chance wurde jedoch von keinem der Fahrer genutzt.

In Absprache mit der FIA wurde am 6. Dezember 2012 erklärt, dass die Serie 2013 nicht mehr ausgetragen wird. Als Gründe wurden neben dem Reglement mit Einheitsautos und fehlenden Teams die Tatsache angeführt, dass es bis Ende 2012 kein Formel-2-Fahrer in die Formel 1 geschafft hat.

Meister der FIA-Formel-2-Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Meister Punkte 2. Platz Punkte 3. Platz Punkte
2009 Spanien Andy Souček 115 Kanada Robert Wickens 64 Russland Michail Aljoschin 59
2010 Vereinigtes Konigreich Dean Stoneman 284 Vereinigtes Konigreich Jolyon Palmer 242 Russland Sergei Afanassjew 157
2011 Italien Mirko Bortolotti 316 Schweiz Christopher Zanella 193 Spanien Ramón Piñeiro 185
2012 Vereinigtes Konigreich Luciano Bacheta 231,5 Schweiz Mathéo Tuscher 210 Schweiz Christopher Zanella 196

Der spätere Formel-1-Fahrer Jolyon Palmer (2009–2011) fuhr vorher in dieser Serie. Die späteren DTM-Fahrer Robert Wickens (2009) und Philipp Eng (2009–2010) fuhren vorher in der Formel 2. Mit Natacha Gachnang (2009) und Natalia Kowalska (2010–2011) waren auch zwei Damen in dieser Serie am Start.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Christian Nimmervoll: Analyse: Formel 2, GP3, Formel Master & Co. Motorsport-Total.com, 4. Oktober 2008, abgerufen am 14. Februar 2013.
  2. Roman Wittemeier: Formel 2: Palmer gewinnt Ausschreibung. Motorsport-Total.com, 15. September 2008, abgerufen am 14. Februar 2013.