Europäischer Filmpreis 2009

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Die „Jahrhunderthalle“ in Bochum, Veranstaltungsort des Europäischen Filmpreises 2009
Statistik
(ohne Berücksichtigung des Publikumspreises)
N=Nominierung; S=Sieg
Film N S
Ein Prophet 6 2
Slumdog Millionär 5 1
Das weiße Band 4 3
Fish Tank 3
Der Vorleser 3 1
Zerrissene Umarmungen 3 1
Antichrist 2 1
Der Baader Meinhof Komplex 2
Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft 2
So finster die Nacht 2
Verblendung 2
Vincere 2
Bumazhnyy soldat 1
Das Festmahl im August 1
Looking for Eric 1
Moderatorin der Fernsehgala: die Deutsche Anke Engelke
In Abwesenheit als beste Darstellerin geehrt: Kate Winslet (Der Vorleser)
„Beste europäische Leistung im Weltkino“: Isabelle Huppert
In Abwesenheit als beste Darstellerin nominiert: Pénelope Cruz (Zerrissene Umarmungen)

Der 22. Europäische Filmpreis wurde am 12. Dezember 2009 verliehen. Die in 44 Ländern ausgestrahlte Fernsehgala fand im Ruhrgebiet statt, nachdem in den Vorjahren der Veranstaltungsort zwischen Berlin (in ungeraden Jahren) und einer Stadt im europäischen Ausland (in geraden Jahren) gewechselt hatte. Die Metropole Ruhr wurde Europäische Kulturhauptstadt 2010.

In Zusammenarbeit unter anderem mit dem Land Nordrhein-Westfalen, der Film- und Medienstiftung NRW, der Filmförderungsanstalt und der RUHR.2010 GmbH wurde die Verleihung des Europäischen Filmpreises 2009 in der Bochumer Jahrhunderthalle abgehalten. 1400 Gäste wurden erwartet. Neben bekannten Persönlichkeiten aus der europäischen Filmindustrie hatten auch die deutschen Politiker Andreas Krautscheid, Norbert Lammert und die EU-Kommissarin Viviane Reding ihr Erscheinen angekündigt.[1] Als Moderatorin konnte die deutsche Komikerin und Schauspielerin Anke Engelke gewonnen werden. Als Nachfolger des Jazzorchesters Danmarks Radios Big Band führte die Gruppe Bauhouse mit einer Performance aus Videokunst, Film und Musik durch den Abend.[2] Als Laudatoren wurden neben Reding und EFA-Präsident Wim Wenders unter anderem europäische Schauspieler wie Detlev Buck, Jesper Christensen, Ben Kingsley, Caterina Murino, Maciej Stuhr, Anatole Taubman oder Johanna ter Steege erwartet.

Im Deutschland wurde die Preisverleihung zeitversetzt einen Tag später vom deutsch-französischen Fernsehsender ARTE ausgestrahlt, ebenso in Österreich vom ORF.[3]

Parallel zur Filmpreisverleihung fand vom 6. bis 13. Dezember 2009 die erste European Film Academy – Europäische Filmwoche Ruhr statt. Die für den Europäischen Filmpreis nominierten Produktionen wurden in Kinos in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Köln und Oberhausen gezeigt. An der Gala am 11. Dezember in der Essener Lichtburg nahmen nominierte Filmschaffende, Gäste und Filmfans teil. Vorgesehen ist, die Filmwoche jedes Jahr in der Region zu veranstalten.[4]

Favorisierte Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nominierungen waren von der Europäischen Filmakademie (EFA) am 7. November 2009 auf dem Europäischen Filmfestival von Sevilla bekannt gegeben worden.[5] Bei der fünf Wochen später stattfindenden Preisverleihung avancierte Michael Hanekes Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte mit drei Auszeichnungen zum erfolgreichsten Film.[6] Der Goldene-Palme-Gewinner 2009, zugleich Deutschlands Kandidat auf den Auslandsoscar, setzte sich in den Kategorien Bester europäischer Film, Regie und Drehbuch durch. Der Schwarzweißfilm ist kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Norddeutschland angesiedelt und berichtet von mysteriösen Vorfällen in einem fiktiven Dorf.

Als Favoriten hatten der französische Beitrag Ein Prophet von Jacques Audiard (6 Nominierungen) und Slumdog Millionär des Briten Danny Boyle (5) gegolten, die jeweils nur zwei Auszeichnungen errangen. Audiards Film gewann den Preis für den besten Ton (Prix D’Exellence), während die Auszeichnung für den besten Darsteller an Tahar Rahim verliehen wurde. Der 28-jährige Franzose ist in dem Krimidrama als junger arabischstämmiger Gefängnisinsasse zu sehen, der mit Hilfe der korsischen Mafia zum einflussreichen Kriminellen aufsteigt. Ein Prophet hatte bei den Filmfestspielen von Cannes 2009 den Großen Preis der Jury erhalten und ist Frankreichs Kandidat auf den Auslandsoscar im nächsten Jahr. Slumdog Millionär erhielt den Preis für die beste Kamera und den Publikumspreis zugesprochen. Der Film war bei der Oscarverleihung 2009 mit acht Auszeichnungen preisgekrönt worden, unter anderem in den Kategorien bester Film, beste Regie und bestes adaptiertes Drehbuch. Im Zentrum des Films steht ein junger Tee-Einschenker aus einem Callcenter im indischen Mumbai (gespielt von Dev Patel), der als Kandidat in der indischen Version von Who Wants to Be a Millionaire? auftritt. Mit Betrugsvorwürfen konfrontiert, erinnert er sich an seine Kindheit in den Armenvierteln von Mumbai zurück. Das Feld der nominierten europäischen Filme war durch den dieses Jahr in Cannes preisgekrönten britischen Beitrag Fish Tank von Andrea Arnold, Stephen Daldrys Oscar-prämierte Literaturverfilmung Der Vorleser (je drei Nominierungen) sowie den schwedischen Horrorfilm So finster die Nacht von Tomas Alfredson (zwei Nominierungen) ergänzt worden.

Deutsche Filmschaffende waren in Nebenkategorien vertreten. Moritz Bleibtreu (Der Baader Meinhof Komplex) und David Kross (Der Vorleser) konkurrierten gemeinsam mit Dev Patel, dem Briten Steve Evets (Looking for Eric) und dem Italiener Filippo Timi (Vincere) um den Darstellerpreis, der an Tahar Rahim ging. In der Kategorie Beste Darstellerin triumphierte die Oscar-Preisträgerin Kate Winslet (Der Vorleser) über die beste Schauspielerin von Cannes Charlotte Gainsbourg (Antichrist), Penélope Cruz (Zerrissene Umarmungen), die britische Laiendarstellerin Katie Jarvis (Fish Tank), die aktuelle César-Preisträgerin Yolande Moreau (Séraphine) und die Schwedin Noomi Rapace (Verblendung). Der österreichische Beitrag Der Knochenmann von Wolfgang Murnberger und Brothers aus der Schweiz[7] waren im Vorfeld nicht berücksichtigt worden. Ebenso waren die deutschen Beiträge Alle anderen von Maren Ade und Jerichow von Christian Petzold nicht in die engere Auswahl gelangt.

Über die Gewinner der einzelnen Kategorien stimmten bis zur Verleihung die 2000 Mitglieder der Europäischen Filmakademie ab. Bereits im Vorfeld als Sieger fest gestanden hatten der Brite Ken Loach und die Französin Isabelle Huppert. Der Filmemacher, 2006 Gewinner der Goldenen Palme der Filmfestspiele von Cannes, erhielt den Preis für das Lebenswerk. Loach war 2002 und 2006 für Sweet Sixteen und The Wind That Shakes the Barley zweimal vergeblich für den Europäischen Regiepreis nominiert worden. Die Schauspielerin Isabelle Huppert, in der Vergangenheit zweimal mit dem Europäischen Darstellerpreis ausgezeichnet, erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Beste europäische Leistung im Weltkino.[8]

Im Rahmen der Preisverleihung wurde zum dritten Mal der Prix Eurimages, mit dem europäische Koproduzenten geehrt werden, vergeben, dieses Mal an Diana Elbaum und Jani Thiltges. Elbaum, Leiterin der belgischen Produktionsfirma Entre Chien et Loup, und Thiltges, Kopf der luxemburgischen Samsa Film, hatten sich in der Vergangenheit unter anderem für Produktionen wie Sam Gabarskis Irina Palm (2007) oder Marina de Vans Don’t Look Back – Schatten der Vergangenheit (2009) verantwortlich gezeigt.[9] Der seit 1993 anlässlich der Europäischen Filmpreis-Gala vergebene FIPRESCI-Preis wurde an den polnischen Spielfilm Der Kalmus von Andrzej Wajda verliehen.[10]

Preisträger und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bester europäischer Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Viviane Reding und Wim Wenders

Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte – Regie: Michael Haneke

Beste Regie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Nino Kirtadze und Jesper Christensen

Michael HanekeDas weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte

Bester Darsteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Caterina Murino und Branko Đurić

Tahar RahimEin Prophet (Un prophète)

Beste Darstellerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Caterina Murino und Branko Đurić

Kate WinsletDer Vorleser (The Reader)

Bestes Drehbuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von María Valverde und Anatole Taubman

Michael HanekeDas weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte

Beste Kamera („Carlo-Di-Palma-Preis“)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von María Valverde und Anatole Taubman

Anthony Dod MantleAntichrist und Slumdog Millionär (Slumdog Millionaire)

Beste Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Johanna ter Steege und Maciej Stuhr

Alberto IglesiasZerrissene Umarmungen (Los abrazos rotos)

Prix D’Exellence[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Johanna ter Steege und Maciej Stuhr

Brigitte Taillandier, Francis Wargnier, Jean-Paul Hurier und Marc Doisne – Ton in Ein Prophet (Un prophète)

Offizielle Auswahlliste – Spielfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 16 nominierten Filmproduktionen wurden aus einer Auswahlliste („Longlist“) von den 2000 Mitgliedern der Europäischen Filmakademie ermittelt. 48 Filmproduktionen aus 28 Ländern konkurrierten um Nominierungen. Alle Spielfilme waren zwischen dem 1. Juli 2008 und 15. Juni 2009 öffentlich auf Festivals oder in Kinos gezeigt worden. 20 von diesen gelangten durch die Wahl der EFA-Mitglieder in den jeweiligen europäischen Ländern direkt auf die Liste. Die restlichen Filme wurden unter anderem von europäischen Filminstitutionen, Festivals und Fachzeitschriften vorgeschlagen und durch ein Auswahlkomitee ermittelt, das aus Mitgliedern des EFA-Vorstandes und einer Expertengruppe bestand.

Die für die regulären Kategorien nominierten Filme sind farblich hervorgehoben.

Film Regie Land Darsteller (Auswahl)
33 Szenen aus dem Leben Małgorzata Szumowska Polen, Deutschland Julia Jentsch, Maciej Stuhr, Peter Gantzler
Alle anderen Maren Ade Deutschland Birgit Minichmayr, Lars Eidinger
Antichrist Lars von Trier Dänemark Charlotte Gainsbourg, Willem Dafoe
Apaföld Viktor Nagy Ungarn Tamás Ravasz, János Derzsi, Andrea Nagy
Der Baader Meinhof Komplex Uli Edel Deutschland Moritz Bleibtreu, Martina Gedeck, Johanna Wokalek
Brothers Igaal Niddam Schweiz Baruch Brener, Micha Selectar, Orna Fitoussi
Bumazhnyy soldat Alexei German Russland Merab Ninidse, Tschulpan Chamatowa
Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft Anne Fontaine Frankreich Audrey Tautou, Benoît Poelvoorde, Alessandro Nivola
Dogtooth Giorgos Lanthimos Griechenland Christos Stergioglou, Michelle Valley, Angeliki Papoulia
Eastern Plays Kamen Kalew Bulgarien Christo Christov, Ovanes Torosian, Saadet Isil Aksoy
Die ewigen Momente der Maria Larsson Jan Troell Dänemark, Schweden Maria Heiskanen, Mikael Persbrandt, Jesper Christensen
Das Festmahl im August Gianni Di Gregorio Italien Gianni Di Gregorio, Valeria De Franciscis, Marina Cacciotti
Fish Tank Andrea Arnold Großbritannien Katie Jarvis, Michael Fassbender, Kierston Wareing
Frygtelig Lykkelig Henrik Ruben Genz Dänemark Jakob Cedergren, Lene Maria Christensen, Kim Bodnia
Hakol Mat'hil Bayam Eitan Green Israel Yuval Segal, Dorit Lev Ari, Ron Jaegerman
Jaffa Keren Yedaya Frankreich, Israel, Deutschland Dana Ivgy, Mahmoud Shalaby, Moni Moshonov
Jerichow Christian Petzold Deutschland Benno Fürmann, Nina Hoss, Hilmi Sözer
Der Kalmus Andrzej Wajda Polen Krystyna Janda, Paweł Szajda, Jan Englert
Kisses Lance Daly Irland Shane Curry, Kelly O’Neill, Stephen Rea
Der Knochenmann Wolfgang Murnberger Österreich Josef Hader, Birgit Minichmayr, Josef Bierbichler
Little Soldier Annette K. Olesen Dänemark Trine Dyrholm, Finn Nielsen, Lorna Brown
Loft Erik Van Looy Belgien Koen De Bouw, Filip Peeters, Bruno Vanden Broecke
Looking for Eric Ken Loach Großbritannien, Frankreich Steve Evets, Stephanie Bishop, Éric Cantona
Max Manus Joachim Rønning
Espen Sandberg
Norwegen, Deutschland, Dänemark Aksel Hennie, Nicolai Cleve Broch, Agnes Kittelsen
Ničiji sin Arsen A. Ostojic Kroatien Alen Liverić, Mustafa Nadarević, Biserka Ipša
Nord Rune Denstad Langlo Norwegen Anders Bas Mo, Kyrre Hellum, Marte Aunemo
Oorlogswinter Martin Koolhoven Niederlande Martijn Lakemeier
Pandora'nin kutusu Yeşim Ustaoğlu Türkei, Frankreich, Deutschland, Belgien Tsilla Chelton, Derya Alabora, Övül Avkiran
Politist, adj. Corneliu Porumboiu Rumänien Dragoș Bucur, Vlad Ivanov, Irina Saulescu
Ein Prophet Jacques Audiard Frankreich Tahar Rahim, Niels Arestrup, Abdel Bencherif
Questione di cuore Francesca Archibugi Italien Antonio Albanese, Kim Rossi Stuart, Micaela Ramazzotti
Retorno a Hansala Chus Gutiérrez Spanien Jose Luís García Pérez, Farah Hamed, Adam Bounouacha
Séraphine Martin Provost Frankreich Yolande Moreau, Ulrich Tukur
Slumdog Millionär Danny Boyle Großbritannien Dev Patel, Freida Pinto
So finster die Nacht Tomas Alfredson Schweden Kåre Hedebrant, Lina Leandersson, Per Ragnar
Strella Panos H. Koutras Griechenland Mina Orfanou, Yiannis Kokiasmenos, Minos Theoharis
Tears of April – Die Unbeugsame Aku Louhimies Finnland Pihla Viitala, Samuli Vauramo, Eero Aho
The Time That Remains Elia Suleiman Frankreich Elia Suleiman, Saleh Bakri, Leila Muammar
Tobruk Václav Marhoul Tschechische Republik, Slowakei Jan Meduna, Petr Vaněk, Robert Nebřenský
Turneja Goran Marković Serbien, Bosnien & Herzegowina, Kroatien, Slowenien Tihomir Stanić, Jelenda Djokić, Dragan Nikolić
Uzak ihtimal Mahmut Fazıl Coşkun Türkei Nadir Saribacak, Görkem Yeltan, Ersan Uysal
Verblendung Niels Arden Oplev Schweden, Deutschland, Dänemark Noomi Rapace, Mikael Nyqvist, Sven-Bertil Taube
Vincere Marco Bellocchio Italien Giovanna Mezzogiorno, Filippo Timi
Der Vorleser Stephen Daldry Deutschland Kate Winslet, Ralph Fiennes, David Kross
Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte Michael Haneke Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien Christian Friedel, Leonie Benesch, Ulrich Tukur
Welcome Philippe Lioret Frankreich Vincent Lindon, Firat Ayverdi, Audrey Dana
Zerrissene Umarmungen Pedro Almodóvar Spanien Penélope Cruz, Lluís Homar, Blanca Portillo

Weitere Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Preis für das Lebenswerk geehrt: Ken Loach

Prix Eurimages – Beste europäische Koproduzenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Victoria Abril

Diana Elbaum (Entre Chien et Loup, Belgien) und Jani Thiltges (Samsa Film, Luxemburg)

Beste europäische Leistung im Weltkino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Volker Schlöndorff

Isabelle Huppert, französische Schauspielerin

Preis für ein Lebenswerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Éric Cantona

Ken Loach, britischer Filmregisseur und Drehbuchautor

Bester Erstlingsfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. September 2009 gab die Europäische Filmakademie die Nominierungen für die Sparte „Bester Erstlingsfilm“ bekannt, in der fünf Debütregisseure mit ihren Spielfilmproduktionen gegeneinander antraten. Den Sieger kürten die 2000 Mitglieder der EFA, der auf der Preisverleihung am 12. Dezember durch Nino Kirtadze und Jesper Christensen bekannt gegeben wurde. Ausgewählt wurden die nominierten Filme von einer Jury bestehend aus zwei europäischen Mitgliedern der internationalen Filmkritikervereinigung FIPRESCI, einem Filmfestivalleiter und drei Mitgliedern des EFA-Vorstands.[11]

Katalin Varga – Regie: Peter Strickland (Rumänien, Großbritannien, Ungarn)

Bester Kurzfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

13 Filme qualifizierten sich für den Preis in der Kategorie Bester europäischer Kurzfilm, darunter auch Animationsfilme (Zwemles) und fünf Dokumentarfilme (Between Dreams, The Herd, Peter in Radioland, Poste restante, Szklana pułapka). Mit David Nawrath (Was bleibt) und Lola Randl (Die Leiden des Herrn Karpf – Der Geburtstag) sind auch Kurzfilmregisseure aus dem deutschsprachigen Raum vertreten. Den Sieger kürten die 2000 Mitglieder der EFA, der auf der Preisverleihung am 12. Dezember durch den norwegischen Schauspieler Aksel Hennie bekannt gegeben wurde.[12] Es setzte sich der polnische Beitrag Poste restante durch.

Film Regie Land Länge (in min.) Nominierung (Festival)
14 Asitha Ameresekere Großbritannien 9’ Cork
Between Dreams Iris Olsson Frankreich, Russland, Finnland 11’ Grimstad
Bonne nuit Valéry Rosier Belgien, Frankreich 18’ Drama
The Herd Ken Wardrop Irland 4’ Sarajewo
Lägg M för mord Magnus Holmgren Schweden 8’ Valladolid
Die Leiden des Herrn Karpf – Der Geburtstag Lola Randl Deutschland 10’ Berlin
Peter in Radioland Johanna Wagner Großbritannien 10’ Edinburgh
Poste restante Marcel Łoziński Polen 14’ Krakau
Renovare Paul Negoescu Deutschland, Rumänien 24’ Vila do Conde
Sinner Meni Philip Israel 28’ Venedig
Szklana pułapka Paweł Ferdek Polen 15’ Tampere
Was bleibt David Nawrath Deutschland 17’ Angers
Zwemles Danny de Vent Ungarn 10’ Gent

Europäischer Dokumentarfilmpreis – „Prix ARTE“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits vor der offiziellen Preisverleihung wurde am 12. Oktober 2009 der Gewinner des gemeinsam mit dem französisch-deutschen Fernsehsender ARTE ausgelobten Dokumentarfilmpreises „Prix ARTE“ bekannt gegeben. Dieser ging an Das Summen der Insekten des Schweizers Peter Liechti.[13] Der Film handelt von der Entdeckung eines Bauern, der im Winter in einem abgelegenen Waldgebiet die Mumie eines Selbstmörders findet. Der Tote hat sich seinen Aufzeichnungen zufolge im vorangegangenen Sommer zu Tode gehungert. Der Preisträger wurde durch eine von der EFA ausgewählte dreiköpfige Jury gekürt, die sich aus zwei Dokumentarfilmern und einem Produzenten zusammensetzte. Die Auszeichnung übergab ARTE-Präsident Gottfried Langenstein im Rahmen der offiziellen Preisverleihung.

Das Summen der Insekten – Regie: Peter Liechti (Schweiz)

Bester Animationsfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 23. September 2009 gab die EFA bekannt, dass bei der 22. Verleihung des Europäischen Filmpreises erstmals eine Auszeichnung für den besten europäischen Animationsfilm vergeben wird. Die drei nominierten Filme wurden von einem Expertenkomitee ausgewählt. Den Sieger kürten die 2000 Mitglieder der EFA, der auf der Preisverleihung am 12. Dezember durch Detlev Buck bekannt gegeben wurde.

Mia et le Migou – Regie: Jacques-Rémy Girerd (Frankreich, Italien)

Europäischer Publikumspreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sieger des Publikumspreises: Danny Boyle (Slumdog Millionär)
Gewinner des europäischen FIPRESCI-Preises: Andrzej Wajda (Der Kalmus)

Durch den Publikumspreis (People’s Choice Award) hatten Kinozuschauer die Möglichkeit, den besten europäischen Film aus einer Auswahlliste zu küren. Die Kandidaten wurden am 7. November 2009 in Berlin vorgestellt. Unter diesen waren die bereits im offiziellen Wettbewerb befindlichen Der Baader Meinhof Komplex, Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft, Das Festmahl im August, Slumdog Millionär, So finster die Nacht, Verblendung und Zerrissene Umarmungen. Der Gewinnerfilm wurde auf der Preisverleihung am 12. Dezember durch Ange Engelke bekannt gegeben.

Slumdog Millionär (Slumdog Millionaire) – Regie: Danny Boyle

Europäischer FIPRESCI-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

präsentiert von Krystyna Janda

Der Kalmus (Tatarak) – Regie: Andrzej Wajda

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Offizielle Pressemitteilung. (Memento des Originals vom 18. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanfilmacademy.org 8. Dezember 2009; abgerufen am 11. Dezember 2009
  2. Offizielle Pressemitteilung. (Memento des Originals vom 13. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanfilmacademy.org 4. November 2009; abgerufen am 8. November 2009
  3. Broadcasters 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.europeanfilmacademy.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch) abgerufen am 11. Dezember 2009
  4. ddp: Europäische Filmwoche Ruhr startet am 6. Dezember. 22. Oktober 2009, abgerufen am 8. Oktober 2009 via LexisNexis Wirtschaft
  5. Offizielle Pressemitteilung. (Memento des Originals vom 13. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanfilmacademy.org 7. November 2009; abgerufen am 7. November 2009
  6. EFA Night: Winner. europeanfilmawards.eu, 12. Dezember 2009; abgerufen am 12. Dezember 2009
  7. Fünf deutsche Kandidaten kämpfen um Europa-Filmpreis. In: Tagesspiegel. 8. September 2009 (Online).
  8. Offizielle Pressemitteilung. (Memento des Originals vom 13. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanfilmacademy.org 6. Oktober 2009; abgerufen am 8. November 2009
  9. Offizielle Pressemitteilung. (Memento des Originals vom 9. März 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanfilmacademy.org 19. Oktober 2009; abgerufen am 8. November 2009
  10. Offizielle Pressemitteilung. (Memento des Originals vom 2. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanfilmacademy.org 3. Dezember 2009; abgerufen am 11. Dezember 2009
  11. Offizielle Pressemitteilung. 29. September 2009; abgerufen am 7. November 2009
  12. Offizielle Pressemitteilung. 28. September 2009; abgerufen am 8. November 2009
  13. Offizielle Pressemitteilung. (Memento des Originals vom 13. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europeanfilmacademy.org 12. Oktober 2009; abgerufen am 8. November 2009