Demosistō

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Demosistō (chinesisch 香港眾志 – „Wille der Massen in Hongkong“, etwa Steh für das Volk)[1] war eine politische Partei in Hongkong.

Als Organisation des pro-demokratischen Lagers entstand sie unter anderem aus der Studentenbewegung Scholarism und den Protesten in Hongkong 2014 am 10. April 2016. Bei den Wahlen zum Hongkonger Legislativrat 2016 erhielt Demosistō einen Sitz.

Programmatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Demosistō steht in Opposition zur Regierungschefin der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong Carrie Lam. Generalsekretär der Partei war vom Beginn 2016 bis Juni 2020 Joshua Wong, der international als Vorkämpfer der Proteste in Hongkong 2019 gesehen wurde. Als solcher sprach er u. a. mit dem deutschen Außenminister Heiko Maas und Mitgliedern des Kongresses der Vereinigten Staaten.[2]

Rücktritte und Auflösung Juni 2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wong sowie Nathan Law und Agnes Chow gaben am 30. Juni 2020 ihren Rücktritt aus der Partei bekannt, nachdem das Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong durch den Ständigen Ausschuss des Nationalen Volkskongresses verabschiedet und eine politische Verfolgung daher wahrscheinlicher wurde.[3][4] Noch am selben Tag gab die Partei als Ganzes ihre sofortige Selbstauflösung bekannt.[5]

Vorstand und Generalsekretär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorsitzender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stellvertretender Vorsitzender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oscar Lai, 2016–2017
  • Tiffany Yuen, 2017–2018
  • Isaac Cheng, seit 2019[6]
  • Aneta Pagáčová, seit 2019

Generalsekretär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joshua Wong, 2016 bis Juni 2020

Stellvertretende Generalsekretäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Agnes Chow, 2016–2017
  • Kwok Hei-yiu, 2017–2018
  • Chan Kok-hin, seit 2018

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Offizielle Website. 香港眾志. In: demosisto.hk. Demosistō, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Oktober 2019; (chinesisch, englisch).
  • Brief von Joshua Wong an Angela Merkel Anfang September 2019 im Wortlaut auf Bild.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 黃之鋒周庭新政黨 Demosistō 中文名曝光. In: hk.apple.nextmedia.com. Next Media Ltd., 6. April 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2016; abgerufen am 10. April 2023 (chinesisch).
  2. Maas trifft Aktivist Wong. Botschafter in Peking einbestellt. In: Berliner Morgenpost. 11. September 2019, ZDB-ID 749437-3 (morgenpost.de [abgerufen am 10. April 2023]).
  3. Hongkonger Protestführer Joshua Wong erklärt Rücktritt aus Partei. In: finanzen.net. 30. Juni 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2020; abgerufen am 10. April 2020.
  4. Axel Dorloff: Streit um Hingkong : China verabschiedet „Sicherheitsgesetz“. In: tagesschau.de. ARD-aktuell, 30. Juni 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2020; abgerufen am 10. April 2023.
  5. Pro-Demokratie-Partei in Hongkonger löst sich auf. In: spiegel.de. Spiegel Online, 30. Juni 2020, abgerufen am 30. Juni 2020.
  6. IsaacChengCKL twitter.com, abgerufen 30. Juni 2020.