Computerzeitschrift

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Eine Computerzeitschrift ist eine Zeitschrift, die sich in der Regel mit Themen zu Hard- und Software von Computern beschäftigt. Sie enthält aber auch Artikel über verwandte technische Themen wie beispielsweise Digitalfotografie, Multimedia oder über digitale Daten betreffende politische Diskussionen. Daneben gibt es spezialisierte Zeitschriften über das Internet. Die ersten Computerzeitschriften sind als Beilagen zu Elektronik-Zeitschriften entstanden.

Computerzeitschriften im deutschsprachigen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Situation in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auflagenentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2006 wurden erstmals mehr Exemplare von Computer-Zeitschriften unverkäuflich remittiert (also von den Händlern zurückgegeben und im Normalfall anschließend vernichtet) als tatsächlich durch den Einzelhandel verkauft (Quelle: IVW). Seit 2001 ist die Einzelverkaufsauflage damit um über 2 Millionen Exemplare gesunken, was einem Verlust von 40 % entspricht. Im gleichen Zeitraum konnte der Anteil unverkäuflicher Zeitschriften um immerhin 12 % reduziert werden. Von 2011 bis 2016 ist die verkaufte Auflage in Deutschland um 60 % zurückgegangen und lag unter 1,2 Mio. Exemplaren, die allein der Marktführer Computerbild im Jahr 1999 verkauft hat.[1]

Anzeigenentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Haupterlösquelle für die Computerzeitschriften sind die werblichen Inserate von Händlern, Herstellern und Serviceunternehmen. Händler inserieren zunehmend in Preisvergleichsseiten sowie direkt in den Suchmaschinen wie Google, Yahoo und MSN. Die Hersteller konzentrieren sich auf interaktive Werbeformen wie Webcasts und Whitepaper-Integrationen, ihre Hausmessen und andere Branchenevents.

Die werbetreibende Industrie reagiert auf diesen lang anhaltenden Negativtrend und buchte bereits 2005 und 2006 Zeitschriften nur noch verhalten. Dieser Effekt setzte sich auch 2007 fort, wie der Verband der Zeitschriftenverleger dokumentierte: „Für die Zeitschriften begann das Werbejahr 2007 sehr zurückhaltend. Im Vergleich zum Vorjahr bilanzierten die Publikumszeitschriften im Januar 2007 bei den Anzeigenseiten ein Minus von 4,5 Prozent. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Zentralen Anzeigenstatistik (ZAS) des VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger hervor.“

Liste relevanter Computerzeitschriften im deutschsprachigen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der Überzahl von diesbezüglichen Zeitschriften werden hier nur Magazine mit eigenem Wikipedia-Artikel aufgelistet.

Aktive Zeitschriften Eingestellte oder in andere integrierte Zeitschriften

Allgemeine Themen

Fachzeitschriften für Programmierung und Softwareentwicklung

Andere Fachzeitschriften

Unix/Linux

Spezial-Zeitschriften

Computerspiele

Fremdsprachige Computerzeitschriften

Zukunft des Marktsegments[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Marktsegment ist sowohl im Vertriebsmarkt als auch im Anzeigenmarkt einer ständig zunehmenden Segmentierung unterworfen und muss sich mit stetig steigenden Druckkosten, Vertriebskosten und sinkenden Einnahmen auseinandersetzen. Die steigenden Reichweiten von Onlinemedien und die Tatsache, dass eine Mehrheit der Arbeitnehmer in industriellen Ländern einen Computer für ihre Arbeit verwenden, erzeugen zunehmenden Veränderungsdruck. Dies kommt auch im Bewusstsein der Redaktionen an.

Der letzte Chefredakteur vor der Einstellung von PC Professionell äußert sich dazu in seinem Relaunchblog:[4]

„Alles, was in einer Zeitschrift steht, ist ein paar Wochen alt. Layout, Produktion, Druck, Auslieferung an den Kiosk – das dauert viel zu lange verglichen mit der Geschwindigkeit des Internets … Online und Print sind einfach zwei verschiedene Medien mit jeweils spezifischen Stärken und Schwächen. Wir wollen uns mit der neuen PC Professionell auf die Stärken von Print konzentrieren und dem Leser das bieten, was Online nicht kann oder nicht tut.“

Anlässlich der VDZ-Tagung zur Zukunft der Printmedien äußerte sich der Geschäftsführer der PC-Welt, Mac-Welt und einiger anderer Publikationen dazu, dass IDG in den USA gerade erst eine Print-Publikation einstellen musste: „Ich als IT-Verleger habe keine Zeit.“ Seine Zielgruppe wandere viel schneller ins Netz ab als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Laut einem Bericht des t3n Magazin liegt die Zukunft der Computerzeitschriften eher in einer klaren Positionierung sowie Differenzierung gegenüber anderen Medien.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verlegers Traum. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1983 (online – über die ersten Zeitschriften für Computer).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Computermagazin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 60% weniger Auflage in nur fünf Jahren: der Niedergang der Computerzeitschriften-Branche. meedia.de, 4. November 2016
  2. PC Magazin/PCgo 5 October 2023. In: Readly. Abgerufen am 24. Dezember 2023: „Der Startschuss fällt Anfang Oktober mit der ersten gemeinsamen Ausgabe 11/2023.“
  3. ZDB-ID 3160637-4
  4. Relaunchblog (Memento vom 16. Februar 2007 im Internet Archive) der PC Professionell
  5. Digitale Wirtschaft: Wie gedruckte Magazine auch in Zukunft erfolgreich sein können. tn3.de, 19. August 2013