Christian Gottfried Struensee

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Christian Gottfried Struensee (* 14. August 1717 in Walchow bei Fehrbellin; † 14. August 1782 in Halberstadt) war ein deutscher Pädagoge und Autor.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Gottfried Struensee Angehöriger der Familie Struensee und wurde als Sohn des Putlitzer Superintendenten Michael Struensee (* 5. März 1679 in Mansfeld; † 22. September 1734 in Putlitz) und seiner Ehefrau Anna Katharina (* 7. Juni 1691; † unbekannt), geb. Litzmann, geboren. Er hatte sechs Brüder.[3] Hierzu gehörten:

Anfangs erhielt Christian Gottfried Struensee noch Unterricht durch Hauslehrer, weil sein Vater durch eine Krankheit sein Gedächtnis verloren hatte; später ging er, wie seine Brüder, unter Konrektor Johann Heinrich Prielmeyer auf das Domgymnasium Stephaneum in Halberstadt. Trotz des frühen Todes seines Vaters und der daraus resultierenden Armut, konnten er und seine Brüder, dank der Unterstützung ihres Großonkels Adam Struensee, Theologie studieren.

Ab 1737 besuchte er die Universität Halle und studierte dort vier Jahre unter großen Entbehrungen mit dem Schwerpunkt Philosophie.

In der Zeit von 1741 bis 1747 war er unter Leitung des Abtes Johann Adam Steinmetz als Lehrer am Pädagogium des Klosters Berge bei Magdeburg tätig.

Im November 1747 wurde er als Konrektor an das Stephaneum nach Halberstadt berufen und wirkte zunächst 12 Jahre als Lehrer an dieser Schule. Das Hauptgewicht seiner Lehrtätigkeit legte er hierbei auf die Sprachen. Nach dem Tod des Rektors Johann Christoph Wurzler (1685–1758) wurde Christian Gottfried Struensee als sein Nachfolger Rektor des Stephanaeums. Er führte dort für die Sprachen das Fachsystem ein, besonders intensivierte er die Lehrtätigkeiten im Griechischen und Deutschen. Er erhöhte die Anzahl der Lehrer, Unterrichtsgegenstände und Unterrichtsstunden und begründete ein Alumnat.[5] Durch diese Schulreform erhielt das Stephaneum ein großes Ansehen und die Schülerzahl stieg wieder erheblich an.[6]

Zu seinen Schülern gehörte unter anderem der spätere Schulrektor der Martinischule in Halberstadt, Christian Gottfried Wilhelm Lehmann.

1768 wurde er Mitglied des Halberstädter Konsistoriums und in dieser Stellung wurde ihm die Aufsicht über die Landschulen (nach dem Schulkonzept von Friedrich Eberhard von Rochow) des Fürstentums Halberstadt übertragen. Ab 1777 war er Beisitzer der vom Domkapitel errichteten Kirchen- und Schul-Deputation, hierbei erhielt er auch die Aufsicht über das am 1. Juni 1778 errichtete Seminar zur Vorbildung von Landschullehrern; Unterstützung erhielt er hierbei von den Domherren Ernst Ludwig Christoph von Spiegel und Friedrich Eberhard von Rochow.[7]

Er war auch schriftstellerisch tätig und übersetzte aus der Bibel.

Sein Nachfolger am Stephaneum war Gottlob Nathanael Fischer.

1765 heiratete Struensee Katharina verw. Hessel geborene Spilke, die einen Sohn und eine Tochter in die Ehe einbrachte.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ADB:Struensee, Christian Gottfried – Wikisource. Abgerufen am 10. Februar 2018.
  2. Johann Heinrich LUCANUS: Beyträge zur Geschichte des Fürstenthums Halberstadt, S. 57. 1788 (google.de [abgerufen am 10. Februar 2018]).
  3. Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens, S. 353 ff. Pappäsche, 1782 (google.de [abgerufen am 10. Februar 2018]).
  4. GEDBAS: Rudolf STRUENSEE. Abgerufen am 10. Februar 2018.
  5. Ludwig Adolf Wiese: Das höhere Schulwesen in Preussen: Historisch-statistische Darstellung, im Auftrage des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten, S. 239. V. von Wiegandt u. Grieben, 1864 (google.de [abgerufen am 10. Februar 2018]).
  6. Zeitschrift für Pädagogik, Erziehungs- und Schulwesen: 1806, 3, S. 135. Gleditsch, 1806 (google.de [abgerufen am 10. Februar 2018]).
  7. Rüdiger Pfeiffer: Geräuschvolle Stille – Geordneter Klang: Ästhetische und historische Überlegungen im Geiste der Kunstphilosophie von John Cage, S. 154. Frank & Timme GmbH, 2014, ISBN 978-3-86596-319-2 (google.de [abgerufen am 10. Februar 2018]).