Chocolats Halba

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Chocolats Halba
Rechtsform keine (Division)
Gründung 5. Mai 1933
Sitz Pratteln, Schweiz
Leitung Anton von Weissenfluh[1]
Mitarbeiterzahl 382[2]
Umsatz CHF 285 Mio.[2]
Branche Süsswaren
Website www.halba.ch

Chocolats Halba ist ein Schweizer Hersteller von Schokoladenwaren für Handelsmarken und Industrie mit Sitz in Pratteln bei Basel.[3] In Pratteln sowie am früheren Werksitz in Hinwil betreibt Chocolats Halba eigene Fabrikläden, die sogenannten Schoggihüsli.[4]

Chocolats Halba ist eine Division des Detailhandelsunternehmens Coop. Sie verarbeitet jährlich ca. 16'500 Tonnen Schokolade zu Tafeln, Pralinés oder Osterhasen.[5] Rund 40 % der Schokolade wird an die Coop-Gruppe geliefert, der Rest geht an Drittkunden rund um den Globus – unter anderem in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, Holland, USA, Kanada, Neuseeland und China.[6] Neben der Coop-Marke Swiss Confisa wird auch für Fremdmarken wie "Die gute Schokolade" von Plant-for-the-Planet[7] und für die weiterverarbeitende Industrie produziert. 2022 betrug der Jahresumsatz von Chocolats Halba 285 Mio. CHF.[8] 80 % des Umsatzes erwirtschaftet Chocolats Halba mit Produkten, die Labels wie Fairtrade Max Havelaar, Bio Suisse, USDA Organic, COR Canada Organic, UTZ oder Carbon Neutral Product tragen.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde am 5. Mai 1933 (Tag der konstituierenden Generalversammlung; die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 19. Mai 1933[9]) von Willy Hallheimer und Werner Baer in Zürich als Chocolats Halba gegründet. Von den 30'000 Franken Startkapital brachte Hallheimer 18'000 Franken als seinen Anteil ein und gab Baer für dessen Anteil ein verpfändetes Darlehen von 12'000 Franken. Die Produktion startete in Baers Wohnung mit vier Mitarbeitenden. 1955 verlegte man den Firmensitz nach Wallisellen. Seit 1960 produziert Chocolats Halba für Coop. 1967 wurden die beiden Hersteller Käppeli und SpoSa (ehemals Spoerry und Schaufelberger AG, Wald ZH) übernommen. Im Jahr 1968 erwarb Coop eine Beteiligung an Chocolats Halba. Es folgte ein weiterer Meilenstein, die Automatisierung der Produktion ab 1970. 1972 übernahm Coop Chocolats Halba vollständig. Ende 2000 erfolgte der Umzug der Produktion in Wald ZH nach Hinwil. Seit 2003 heisst der Betrieb Chocolats Halba[10] und ist seit 2004 kein Unternehmen mehr, sondern eine Division der Coop. Die Chocolats Halba wurde umfirmiert in Cocoha AG und anschliessend durch Fusion mit der Coop Immobilien AG aufgelöst.[11]

Im Jahr 2013 wurde als erster Ableger in einem Entwicklungsland die Chocolats Halba Honduras AG gegründet.[12] Seit Sommer 2014 kauft Chocolats Halba ausschliesslich Fairtrade-zertifizierte Kakaobohnen ein.[13]

2017 bezog Chocolats Halba ihre neue Produktionsstätte in Pratteln bei Basel auf dem Areal Salina Raurica, welche eine Produktionskapazität von 15‘000 Tonnen pro Jahr hat.[14][15] Der frühere Standort in Wallisellen wurde aufgegeben und das Fabrik-Gelände verkauft, der Standort in Hinwil wurde von der Transgourmet Holding übernommen und dient seitdem als Lager und Verkaufsstelle.[16][17] Im September 2017 wurde Chocolats Halba mit der Coop-Division Sunray zusammengelegt. Die neue Unternehmung erhielt den Namen Chocolats Halba/Sunray.[18] Chocolats Halba/Sunray ist Mitglied bei der IG Bio.[19]

Coop besitzt 75 Prozent von Chocolats Halba S.A. de C.V in San Pedro Sula, Honduras.[20]

Chocolats Halba und Sunray gehören seit 2017 zusammen,[21] daher wurde im März 2021 das Unternehmen umbenannt in HALBA.

Mit der von Chocolats Halba hergestellten Produktreihe «Halba - Le Chocolatier Suisse» ersetzte Coop 2021 die «Qualité-&-Prix» Reihe. Die neue Reihe sei im mittleren Preissegment angesiedelt sowie Fairtrade-zertifiziert.[22]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 2017 wurde die Firma, zusammen mit zwei weiteren Unternehmen, vom Südwind-Institut und der Organisation Global 2000 in deren Test auf ökologische sowie soziale Qualität von Schokohasen als Testsieger gekürt.[23][24]

Am 28. April 2018 wurde Chocolats Halba für das Projekt "Nachhaltige Schokolade aus Ecuador" mit dem Swiss Ethics Award ausgezeichnet. Das Gemeinschaftsprojekt von Chocolats Halba und Coop verfolgt wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele: u. a. die Steigerung des Lebensstandards, der Biodiversität und die Integration und Förderung von Nachwuchsbauern.[25]

Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit Fairtrade Afrika unterstützt Chocolats Halba ein Projekt gegen die Abholzung der Urwälder Westafrikas. Bei dem Projekt werden 2'500 Bauern dabei gefördert, ihre Kakao-Monokulturen in Mischkulturen umzuwandeln.[26] In Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendinitiative Plant-for-the-Planet stellt Halba «die gute Schokolade» her. Halba verzichtet dabei auf einen Gewinn, das erwirtschaftete Geld wird stattdessen für Aufforstungsprojekte in Mexiko genutzt.[27]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ETH Zürich: Anton von Weissenfluh: Der Schokoladen-Manager (Memento vom 30. Juni 2016 im Internet Archive)
  2. a b Zahlen und Fakten. In: Halba. Abgerufen am 2. Februar 2023.
  3. Chocolats Halba. Abgerufen am 10. August 2018.
  4. Schoggihüsli - Home. Abgerufen am 10. August 2018 (deutsch).
  5. Chocolats Halba. Abgerufen am 1. März 2019.
  6. a b Chocolats Halba. Abgerufen am 1. März 2019.
  7. Der Schokoladengeschmacksführer: Test: Die gute Schokolade Schokolade. Abgerufen am 29. September 2020.
  8. Zahlen und Fakten. In: Halba. Abgerufen am 2. Februar 2023.
  9. Urteil der II. Zivilabteilung vom 6. Dezember 1935 i. S. Bosshard gegen Hallheimer
  10. theobroma-cacao.de: Schokolade & Kakao: Chocolats Halba – Switzerland (Memento vom 29. Juni 2016 im Internet Archive)
  11. Cocoha AG, Wallisellen (Memento des Originals vom 30. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/beta.moneyhouse.ch, Handelsregistereinträge laut moneyhouse.ch
  12. Honduras - Chocolats Halba
  13. Coop setzt an Ostern voll auf Fairtrade-Schoggi. 12. März 2015, abgerufen am 11. August 2023.
  14. Sergio Aiolfi: Coop bündelt die Kräfte in Pratteln | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. Oktober 2017, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 10. August 2018]).
  15. Coop investiert 380 Millionen in Neubau. In: 20min.ch. 26. Oktober 2017, abgerufen am 11. August 2023.
  16. Geschäftsbericht der Coop-Gruppe 2018. Abgerufen am 11. August 2023.
  17. Grundausbau Prodega-Markt Hinwil. In: mri.ch. Abgerufen am 11. August 2023.
  18. Chocolats Halba. Abgerufen am 10. August 2018.
  19. Mitglieder. In: igbio.ch. Interessengemeinschaft Bio Schweiz, abgerufen am 8. April 2021.
  20. Dokumentation zur Bilanzmedienkonferenz der Coop-Gruppe. (PDF) In: coop.ch. Coop-Gruppe Genossenschaft, 16. Februar 2021, abgerufen am 25. März 2021.
  21. Schoggihüsli - ein Haus voller Schoggi - Nachhaltigkeitsbericht. Abgerufen am 11. August 2023.
  22. Coop: Halba löst Qualité-&-Prix-Schoggi ab. In: Horizont.net. Abgerufen am 2. Februar 2023.
  23. Osterhasen-Check 2017. Abgerufen am 11. August 2023.
  24. Der Osterhasen-Check 2017. 5. April 2017, abgerufen am 11. August 2023.
  25. ▷Swiss Ethics Award Winner swiss-excellence-forum.ch. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2018; abgerufen am 10. August 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swiss-excellence-forum.ch
  26. Fairtrade Deutschland: Mehr fairer Kakao auf deutschem Markt. In: cash.at. Abgerufen am 2. Februar 2023.
  27. Stiftung Warentest: Milchschokolade im Test: Viele sind gut, die teuerste ist die schlechteste. Abgerufen am 2. Februar 2023.