Carl Delius (Politiker)

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Carl Delius

Carl Delius (* 3. Januar 1874 in Ermsleben, Provinz Sachsen; † 23. November 1953 in Halle (Saale)) war ein deutscher Politiker der DDP.

Leben und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Volksschule in Ermsleben und einer Privatschule, auf der er die mittlere Reife ablegte, trat Delius, der evangelischen Glaubens war, 1890 in den Postdienst ein, wo er über verschiedene Dienststufen 1915 zum Postsekretär befördert wurde.

Partei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kaiserreich gehörte Delius zunächst der Freisinnigen Volkspartei an, die sich 1910 mit anderen linksliberalen Gruppen zur Fortschrittlichen Volkspartei vereinigte. 1918 beteiligte er sich an der Gründung der DDP und wurde deren Parteivorsitzender für den Bezirk Merseburg. Außerdem gehörte er dem Reichsvorstand der DDP an, in dem er für Beamtenfragen zuständig war. 1945 beteiligte er sich an der Gründung der LDP in Berlin.

Abgeordneter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Delius war von 1909 bis 1918 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[1] Seit der 1919/20 gehörte er der Weimarer Nationalversammlung an. Anschließend war er bis 1924 Reichstagsabgeordneter. Ab 1946 war er Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt, als dessen Alterspräsident er fungierte.[2]

Öffentliche Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Magistrat von Otto Ostrowski war Delius Anfang 1947 als Stadtrat für Post- und Fernmeldewesen vorgesehen. Da er jedoch durch die Alliierte Kommandantur auf Intervention der SED nicht bestätigt wurde, musste er am 16. Januar 1947 durch Hugo Holthöfer ersetzt werden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 104 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 431–434.
  2. Erste Landtagssitzung in Halle. In: Neues Deutschland (Archiv). Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH, Berlin, 20. November 1946, S. 2, abgerufen am 6. Mai 2021.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Stellung der Beamtenschaft im neuen Staat. Verlag Neuer Staat, 1922.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]