Burg Nordhorn

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Nordhorn
Staat Deutschland
Ort Nordhorn
Entstehungszeit Spätmittelalter
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand Burgstall, überbaut
Ständische Stellung Grafen von Bentheim
Geographische Lage 52° 26′ N, 7° 4′ OKoordinaten: 52° 26′ 9,6″ N, 7° 4′ 9,5″ O
Burg Nordhorn (Niedersachsen)
Burg Nordhorn (Niedersachsen)

Die Burg Nordhorn ist eine abgegangene spätmittelalterliche Wasserburg der Grafschaft Bentheim am Westrand der Nordhorner Altstadt im niedersächsischen Landkreis Grafschaft Bentheim an der Vechte.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg lag auf einer Insel in der Vechte, war aber zusätzlich noch von einem Wassergraben umgeben. Über ihre Ursprünge existieren viele Spekulationen, aber wenig gesicherte Fakten. Alter und Erbauer der Anlage sind unbekannt. Wahrscheinlich ist eine Entstehung zu Beginn des 14. Jahrhunderts, ähnlich wie die Burg Dinkelrode. Die Ersterwähnung erfolgte 1578, als Graf Arnold II. von Bentheim die Burg an das Kloster Frenswegen verkaufte. Das Chorherren stellten anschließend die verfallene Anlage wieder her und richteten im dortigen Residenzgebäude eine Wohnung ein. Daneben soll noch ein Jäger- und Viehhaus auf der Insel vorhanden gewesen sein. 1628 wurde die Anlage noch ausdrücklich als „Burg“ bezeichnet. 1641 beschwerte sich der Graf von Bentheim, dass die Mönche eine Kapelle errichteten und die Befestigung ausbauten. 1712 wurde auf dem Burggelände eine kleine Kirche errichtet. 1811 verkauften die damals die Herrschaft besitzenden Franzosen das Burggelände an Privathand, die Kirche blieb aber in Gemeindebesitz. 1824 wurde das Residenzgebäude nach Erwerb durch die katholische Gemeinde vollends zur Kirche umgestaltet. 1889 wurde der Burggraben zugeschüttet. Wegen stetiger Vergrößerung der Mitgliederzahl der Gemeinde wurden von 1911 bis 1913 beide Kirchen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Emslandes, Münster 1962, S. 183.
  • Arnold Nöldeke: Kreis Lingen und Grafschaft Bentheim (Kunstdenkmälerinventare Niedersachsens 41), Osnabrück 1978, S. 174 f.
  • Heinrich Specht: Nordhorn. Geschichte einer Grenzstadt (Das Bentheimer Land 22), Nordhorn 1941, S. 50–52.
  • Peter Veddeler: Die territoriale Entwicklung der Grafschaft Bentheim bis zum Ende des Mittelalters (Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 25), Göttingen 1970, S. 55 f.
  • Heinrich Voort: Zur jüngeren Geschichte der Burg in Nordhorn, in: Jahrbuch des Heimatvereins der Grafschaft Bentheim (1969), S. 57–73.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag von Stefan Eismann zur Burg Nordhorn in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts