Bezirk Weißensee

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Wappen des ehemaligen Bezirks Weißensee
Wappen des ehemaligen Bezirks Weißensee
Wappen von Berlin
Wappen von Berlin
Bezirk Weißensee
1920–2000 Bezirk von Berlin
Lage des ehemaligen Bezirks Weißensee in Berlin
Lage des ehemaligen Bezirks Weißensee in Berlin
Koordinaten 52° 33′ 58″ N, 13° 28′ 7″ OKoordinaten: 52° 33′ 58″ N, 13° 28′ 7″ O.
Fläche 30,20 km²
Einwohner 75.582 (31. Dez. 2000)
Bevölkerungsdichte 2503 Einwohner/km²
Ordnungsnummer 18

Der Bezirk Weißensee war von 1920 bis 2000 ein Verwaltungsbezirk von Berlin. Er umfasste zuletzt die heutigen Ortsteile Weißensee, Heinersdorf, Blankenburg, Karow und Stadtrandsiedlung Malchow. Das Gebiet des Bezirks gehört seit dem 1. Januar 2001 zum Bezirk Pankow.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk Weißensee grenzte im Westen und Norden an den alten Bezirk Pankow, im Nordosten an das Land Brandenburg, im Osten an den Bezirk Hohenschönhausen und im Süden an den Bezirk Prenzlauer Berg. Heute bildet das Gebiet des ehemaligen Bezirks den östlichen Teil des Bezirks Pankow.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bildung von Groß-Berlin im Jahr 1920 wurde aus den folgenden bis dahin zum Landkreis Niederbarnim gehörenden Gebieten der 18. Verwaltungsbezirk gebildet:

Der Antonplatz in Weißensee

Nach seinem bevölkerungsreichsten Ortsteil erhielt der Bezirk den Namen Weißensee.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Bezirk Weißensee am 23. April 1945 von sowjetischen Streitkräften eingenommen. Der Bezirk wurde anschließend Teil des Sowjetischen Sektors von Berlin und gehörte somit bis 1990 zu Ost-Berlin.

Am 5. Januar 1979 gab der Bezirk Weißensee den östlichen, aus ehemaligen Rieselfeldern bestehenden Teil des Ortsteils Falkenberg an den neuen Stadtbezirk Marzahn ab. Mitte der 1980er Jahre kam es zu einer grundlegenden Neuordnung der Stadtbezirke im Berliner Nordosten. Die Ortsteile Hohenschönhausen, Wartenberg, Falkenberg sowie der alte Dorfkern von Malchow und die Siedlung Margarethenhöhe schieden am 1. September 1985 aus dem Stadtbezirk Weißensee aus und bildeten den neuen Stadtbezirk Hohenschönhausen. Die Stadtrandsiedlung Malchow und die Kleingartenanlage Märchenland verblieben im Bezirk Weißensee. Am 1. Januar 1986 wurden die Ortsteile Heinersdorf, Karow und Blankenburg aus dem Stadtbezirk Pankow in den Stadtbezirk Weißensee umgegliedert.[2]

Zum 1. Januar 2001 wurde der Bezirk Weißensee mit dem Bezirk Prenzlauer Berg sowie dem alten Bezirk Pankow zum neuen Bezirk Pankow zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen des Bezirks Weißensee von 1987
Jahr Einwohner[3]
1925 54.627
1933 81.565
1939 90.277
1946 82.017
1950 84.730
1955 81.400
1960 75.928
1965 80.548
Jahr Einwohner[4]
1970 080.791
1975 078.027
1980 096.023
1984 102.338
1985 0060.5761
1990 051.700
1995 054.590
2000 075.582
1 
Bevölkerungsverlust bei der Ausgliederung des neuen Bezirks Hohenschönhausen

Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent:

1921–1933
 Jahr   DVP1   USPD   SPD   KPD   Zen   DNVP   DDP  NSDAP
1921 42,0 25,2 18,5 10,0 4,3
1925 06,6 01,4 32,0 20,3 4,0 19,9 6,1
1929 05,3 28,2 28,0 4,2 15,0 3,8 03,8
1933 20,7 22,7 5,1 09,3 40,8

1Gemeinsames Ergebnis von DVP, DNVP und DDP

1946
 Jahr   SPD   SED   CDU   LDP 
1946 40,8 30,9 20,6 7,7
1992–1999
 Jahr   SPD   PDS   CDU   FDP  Grüne
1992 39,3 18,5 18,3 4,0 14,4
1995 28,7 26,7 25,6 1,3 11,1
1999 22,1 33,3 31,0 1,0 05,6

Bezirksbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitraum Name Partei
1921–1933 Emil Pfannkuch SPD
1933–1934 Ernst Neumann NSDAP
1934–1941 Günther Axhausen NSDAP
1941–1945 Wilhelm Petzold NSDAP
April 1945  Jakob Kaszewski
1945–1946 Max Knappe
1946–1948 Wilhelm Reimann SPD
1948–1953 Hermann Solbach CDU
1953–1959 Franz Wehner SED
1959–1969 Johanna Kuzia SED
1969–1983 Joachim Hoffmann SED
1983–1990 Ingeborg Podßuweit SED
1990 Dietmar Tuschy
1990–2000 Gert Schilling SPD

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Israel Aschkelon (Israel)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Berlin-Weißensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen der eingemeindeten Gebiete (Memento vom 13. August 2017 im Internet Archive)
  2. Joachim Bennewitz: Zur Ortsgeschichte von Weißensee. In: Weißenseer Heimatfreunde e. V. (Hrsg.): Auf Schienen nach Weißensee. 125 Jahre Straßenbahnen im Nordosten Berlins. GVE-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89218-075-X, S. 14–21.
  3. 1925 bis 1933 Statistisches Jahrbuch von Berlin; ab 1946 Statistisches Jahrbuch der DDR (jeweilige Jahre)
  4. ab 1990 Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember (jeweilige Jahre) Statistischer Bericht A I 5 - hj. März 2023, S. 25 (statistik-berlin-brandenburg.de [PDF]).