Bahnstrecke Hanušovice–Głuchołazy

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Hanušovice–Głuchołazy[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):292
Streckenlänge:57,150 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Maximale Neigung: 33 
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
von (Olomouc–) Šternberk
0,000 Hanušovice früher Hannsdorf
nach Lichkov und nach Staré Město pod Sněžníkem
Morava
3,191 Potůčník früher Lauterbach
6,277 Jindřichov na Moravě früher Heinrichsthal
8,799 Nové Losiny früher Neu Ullersdorf
12,445 Branná früher Goldenstein
18,094 Ostružná früher Spornhau
20,139 Ramzová früher Ramsau
26,534 Horní Lipová früher Bad Lindewiese
29,150 Horní Lipová zastávka
31,082 Lipová Lázně früher Niederlindewiese
nach Bernartice u Javorníka
33,315 Lipová Lázně zastávka
35,746 Jeseník früher Freiwaldau
39,130 Česká Ves früher Böhmischdorf
40,325 Česká Ves bazén
43,655 Písečná u Jeseníku früher Sandhübel
45,037 Hradec-Nová Ves früher Gröditz-Neudorf
48,947 Mikulovice u Jeseníku früher Niklasdorf
nach Zlaté Hory
Buchberg (bis Mai 1945)
51,500
5,650
Staatsgrenze TschechienPolen
2,200 Ziegenhals Stadt (bis Mai 1945)
Bělá
von Głuchołazy Zdrój
von Krnov
0,000 Głuchołazy früher Ziegenhals Hbf
nach Nysa

Die Bahnstrecke Hanušovice–Głuchołazy ist eine eingleisige Hauptbahn in Tschechien und Polen, welche ursprünglich von der Österreichischen Lokaleisenbahngesellschaft (ÖLEG) als staatlich garantierte Lokalbahn errichtet wurde. Sie beginnt in Hanušovice (Hannsdorf) und führt über den Ramzovské sedlo (Ramsauer Pass) und Jeseník (Freiwaldau) nach Głuchołazy (Ziegenhals). Der Abschnitt über den Ramsauer Sattel ist wegen der komplizierten Trassierung auch als Schlesischer Semmering (Slezský Semmering) bekannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. März 1885 erhielt die Österreichische Lokaleisenbahn in Prag „das Recht zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Hannsdorf der Mährischen Gränzbahn über Goldenstein, Lindewiese und Freiwaldau an die Reichsgränze zum Anschlusse an das preußische Eisenbahnnetz in der Richtung nach Ziegenhals“ erteilt. Teil dieser Konzession war zudem die Verpflichtung, auf Verlangen des Staates Zweigbahnen nach Barzdorf und nach Kunzendorf zu erbauen. Für die Fertigstellung der konzessionierten Linie wurde eine Frist von zweieinhalb Jahren ab Konzessionserteilung gesetzt.[2]

Eröffnet wurde die Strecke in zwei Abschnitten am 26. Februar 1888 (Niederlindewiese–Ziegenhals) und 1. Oktober 1888 (Hannsdorf–Niederlindewiese). Bereits am 1. Januar 1889 wurde die Strecke verstaatlicht. Eigentümer und Betreiber waren jetzt die k.k. Staatsbahnen (kkStB). In deren Regie wurde dann auch die Zweigbahn von Niederlindewiese nach Barzdorf realisiert. Die geplante Linie von Sandhübel nach Kunzendorf kam dagegen nicht zur Ausführung.

Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD.

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Oppeln. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 151v Ziegenhals–Hannsdorf enthalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Bahnhof Hanušovice nach der Modernisierung (Juli 2017)

Zwischen Juli 2015 und Juni 2017 wurde der Abschnitt Hanušovice–Jeseník grundlegend modernisiert. Neben den Gleisen wurde auch die Leit- und Sicherungstechnik neu gebaut und alle Wegübergänge mit Blinklicht- bzw. Schrankenanlagen ausgerüstet. Die Bahnsteige erhielten eine einheitliche Systemhöhe von 550 Millimetern über Schienenoberkante. Die Kosten für die Modernisierung betrugen insgesamt 838.854.863 , wovon die Europäische Union 558.156.573 Kč über ein Förderprogramm finanzierte.[3]

Die Elektrifizierung des Abschnittes Hanušovice–Jesenik ist im Rahmen der Dekarbonisierung des Eisenbahnbetriebs bis 2032 vorgesehen.[4]

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis Ramzová führt die Bahn durch das Tal der Branná und hat auf dem Ramsauer Pass ihren Scheitelpunkt. Danach folgt die Strecke den Flüssen Staříč und Bělá/Biała Głucholaska.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Railway line 292 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1.
  2. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 2. Mai 1885.
  3. Pressemitteilung der SŽDC vom 7. Dezember 2017
  4. „Koncepce rozvoje elektrické Trakce v České republice“ auf zdopravy.cz (PDF; 2,7 MB)