Argentan

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Argentan
Argentan (Frankreich)
Argentan (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Orne (61)
Arrondissement Argentan
Kanton Argentan-1, Argentan-2
Gemeindeverband Argentan Intercom
Koordinaten 48° 45′ N, 0° 1′ WKoordinaten: 48° 45′ N, 0° 1′ W
Höhe 152–228 m
Fläche 18,18 km²
Einwohner 13.291 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 731 Einw./km²
Postleitzahl 61200
INSEE-Code
Website Argentan

Argentan – Herzogsschloss

Argentan ist eine Kleinstadt und eine nordfranzösische Gemeinde mit 13.291 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Orne in der Region Normandie.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kleinstadt Argentan liegt an der oberen Orne auf einer Höhe von ca. 165 m[1] Nächstgrößere Stadt ist das ca. 45 Kilometer südöstlich gelegene Alençon. Das Klima ist stark vom Meer beeinflusst und deshalb nahezu frostfrei; Regen (ca. 725 mm/Jahr) fällt verteilt übers ganze Jahr.[2] Argentan ist eine mit dem Regionalen Naturpark Normandie-Maine assoziierte Zugangsgemeinde.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2011 2019
Einwohner 5618 5673 6291 8339 16.596 14.315 13.395

Das Bevölkerungswachstum der Stadt im 20. Jahrhundert ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft in den Dörfern und Gemeinden der Umgebung und die daraus resultierende Abwanderung zurückzuführen.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt war Marktort für die Bauern der Umgebung; hier ließen sich Handwerker, Händler und Dienstleister aller Art nieder. Heute verfügt Argentan über ca. 20 Ärzte, ein Krankenhaus, mehrere Grund- und weiterbildende Schulen. Kleinere Industriebetriebe schlossen in den letzten Jahrzehnten die Pforten, aber von Seiten der Stadt bemüht man sich um Neuansiedlungen, was durch die im Jahr 2010 fertiggestellte Autoroute A88 begünstigt werden könnte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Argentan wurde in einer Senke entlang der Orne gegründet. In der Antike hieß der Ort Vagoritum und war Zentrum der gallischen Arvier. Als gallorömische Stadt erhielt sie eine wachsende Bedeutung bis zum Beginn des Mittelalters. Mit der Sesshaftwerdung der Wikinger gelangte Argentan zur Normandie. Argentan litt das ganze Mittelalter über stark unter den Kriegen zwischen England und Frankreich, in denen es mehrfach erobert und zerstört wurde. Colbert machte Argentan zum Zentrum der Herstellung von Spitzen und setzte es damit in Konkurrenz zu Alençon.

Während der Luftschlacht um England lagen zwischen Juli 1940 und März 1941 deutsche Ju 88 der III. Gruppe des Sturzkampfgeschwader 77 (III./St.G 77) auf dem Flugplatz Arpajon. Argentan wurde am 5. Juni 1944 bombardiert, wobei lediglich das Stadtviertel Saint-Martin verschont blieb. US-amerikanische Streitkräfte beendeten die deutschen Besatzung am 13. August 1944.[3] Argentan wurde bei den Kämpfen zu 80 % zerstört.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Germain
  • Donjon von Argentan, Rest der Stadtmauer
  • mittelalterliche Tour Marguerite, Teil der Stadtbefestigung
  • herzogliches Schloss (château) aus dem 14. Jahrhundert, heute Justizpalast (Palais de Justice)
  • Kapelle Saint Nicolas, ehemalige Burgkapelle des Château
  • Haus des Malers Fernand Léger
  • Kirche Saint Martin (15.–16. Jahrhundert)
  • Kirche Saint Germain (15.–18. Jahrhundert)
  • Kapelle Saint Roch
  • Museum für Spitzen (Musée des Dentelles)
  • Pferderennbahn von Argentan in Urou-et-Crennes

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charlotte Corday

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Argentan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Argentan – Karte mit Höhenangaben
  2. Argentan – Klimatabellen
  3. Redaktion: Opération « Overlord ». In: Michel Lefevre, Gaïdz Minassian, Yann Plougastel (Hrsg.): Résistants : Missak Manouchian et sa compagne Mélinée entrent au Panthéon. Historiens et descendants racontent l’engagement des combattants étrangers (= Le Monde, Hors-série). Paris 2024, ISBN 978-2-36804-160-4, S. 68 f. (Karte).