Ann Eliza Smith

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Ann Eliza Smith, 1901

Ann Eliza Smith (* 7. Oktober 1819 in St. Albans, Franklin County (Vermont); † 6. Januar 1905 ebenda) war eine US-amerikanische Autorin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ann Eliza Smith wuchs als ältestes Kind von US-Senator Lawrence Brainerd und Fidelia B. Gadcombe gemeinsam mit ihren elf Geschwistern, von denen sechs im Kleinstkindalter starben, in St. Albans auf.[1] Dort erhielt sie Hausunterricht und neben einer klassischen Ausbildung wurde sie auch in Haushaltsführung unterwiesen.

Am 27. Dezember 1843 heiratete sie den Rechtsanwalt J. Gregory Smith, der 1863 Gouverneur von Vermont wurde.[2] Zusammen mit ihrem Mann und den Kindern George Gregory, Edward Curtis, Lawrence Brainerd (im Kindesalter gestorben), Annie Brainerd, Julia Brainerd und Helen Lawrence[3] lebte sie in The Towers, ein imposantes um 1852 erbautes Haus mit mehr als 40 Zimmern an der Kreuzung zwischen Smith Street und Congress Street,[4] das 1890 durch einen Brand zerstört wurde.[5] Einer der Söhne, Edward Curtis Smith, wurde später Gouverneur des Bundesstaates Vermont.

Während der Amtszeit von Reverend Jeremiah E. Rankin 1857 bis 1863 engagierte Ann Eliza Smith sich zusammen mit ihrem Mann und ihren Eltern neben weiteren Kirchenmitgliedern der First Congregational Church of St. Albans in der Underground Railroad, einem informellen Netzwerk von Gegnern der Sklaverei, das Sklaven auf der Flucht aus den Südstaaten der USA nach Norden, z. B. in das sicherere Kanada mit geheimen Routen, Schutzhäusern und Fluchthelfern Unterstützung gewährte.[6]

Bekanntheit erlangte Ann Eliza Smith neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit auch durch ihr Handeln im Amerikanischen Bürgerkrieg während des St.-Albans-Vorfalls (engl. St. Albans Raid) am 19. Oktober 1864, bei dem etwa 20–30 Angehörige der konföderierten Armee mehrere Banken des Ortes ausraubten. Sie verteidigte ihr Haus, das niedergebrannt werden sollte, und ihre Familie vor Übergriffen und beteiligte sich an der Bewaffnung der Männer vor Ort. Für ihren Mut und ihre Besonnenheit wurde sie von Adjutant-General von Vermont Peter T. Washburn in den Stand eines Lieutenant-Colonels im Brevet-Rang erhoben.[7][8]

Sie war ehrenamtlich tätig, so als Präsidentin des Waisenhauses Warner Home for Little Wanderers seit seiner Gründung und als Lehrerin in der Sonntagsschule. 1876 war sie Präsidentin des für die Ausstellung bei der Centennial Exhibition in Philadelphia zuständigen Gremiums der Vermonter Frauen. Daneben unternahm sie weite Reisen innerhalb Amerikas und darüber hinaus.[9][10]

Ann Eliza Smith starb am 6. Januar 1905 und wurde auf dem Greenwood Cemetery, South Main Street, in St. Albans beigesetzt.[11]

Literarisches Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cover von Atla, veröffentlicht 1886

Ann Eliza Smith schrieb unter dem Namen Mrs. J.G. Smith oder anonym historische Romane, Fantasy-Literatur, Gedichte und theologische und philosophische Essays.[12] Ihre Reiseberichte wurden regelmäßig im St. Albans Messenger veröffentlicht.

  • 1886: Atla (Roman), eine Fantasy-Erzählung über die Entdeckung der Zivilisation von Atlantis durch die Phönizier
  • 1883: Selma (Roman), eine Liebesgeschichte zur Zeit der Wikinger
  • 1878: Seola (Roman), Lee and Shepard, New York, Charles T. Dillingham (Hrsg.), neu verlegt 1924 durch die „Bible Students“ (später Jehovas Zeugen) unter dem Titel Angels and Women. Seola spielt in der Zeit vor der Sintflut und ist als Tagebuch einer Frau namens Seola geschrieben, der Frau von Noahs drittem Sohn Jafet.[13]
  • 1876: From Dawn to Sunrise Essay-Sammlung, die die historischen und philosophischen religiösen Vorstellungen der Menschheit behandelt

Ihre Schriften befinden sich im St. Albans Museum, die Korrespondenz mit ihrem Ehemann im Besitz der Vermont Historical Society.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David Dudley Field: The genealogy of the Brainerd family in the United States: with numerous sketches of individuals. J. F. Trow, printer, 1857, S. 151
  2. Hiram Carleton: Genealogical and Family History of the State of Vermont: A Record of the Achievements of Her People in the Making of a Commonwealth and the Founding of a Nation. Lewis Publishing Company, 1903, ISBN 978-0806347943, S. 54
  3. Vermont Historical Society: J. Gregory Smith Papers. 2. Oktober 2007, S. 2
  4. L. Louise Haynes, Charlotte Pedersen: St. Albans. Arcadia Publishing, Charleston, 2010, ISBN 978-0-7385-7346-5, S. 108
  5. St. Albans Raid Commemoration Committee: The Setting - St. Albans: A village on the rise. Abgerufen am 16. April 2015
  6. First Congregational Church of St. Albans: Church History (Memento des Originals vom 26. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.firstcongregationalstalbans.org. Abgerufen am 7. April 2015
  7. Michelle Arnosky Sherburne: The St. Albans Raid: Confederate Attack on Vermont. The History Press, 2014, ISBN 978-1626196292, S. 109–110, 174
  8. Warren Upham: Minnesota Place Names: A Geographical Encyclopedia. Minnesota Historical Society Press, 2001, ISBN 978-0873513968, S. 157
  9. Vermont Historical Society: Anne Eliza Brainerd Smith. Abgerufen am 10. April 2015
  10. Angels and Women/Seola Book Website: The True Story of The Angels and Women/Seola Book
  11. Ann Eliza Smith in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 7. April 2015 (englisch).
  12. L. Louise Haynes, Charlotte Pedersen: St. Albans. Arcadia Publishing, Charleston, 2010, ISBN 978-0-7385-7346-5, S. 51
  13. Volltext von Seola in der Ausgabe von 1924