Amtsgericht Regenstauf

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Ehemaliges Amtsgericht, heute Kulturhaus von Regenstauf

Das Amtsgericht Regenstauf war ein von 1879 bis 1959 bestehendes bayerisches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz im oberpfälzischen Regenstauf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 kam es zur Errichtung eines Amtsgerichts zu Regenstauf, dessen Sprengel aus dem Bezirk des vorherigen Landgerichts Regenstauf mit den damaligen Gemeinden Bernhardswald, Bubach am Forst, Buchenlohe, Diesenbach, Eitlbrunn, Grafenwinn, Grünthal, Hainsacker, Hauzenstein, Heilinghausen, Heitzenhofen, Hirschling, Karlstein, Kürn, Loch, Pettendorf, Pielenhofen, Ponholz, Ramspau, Regendorf, Regenstauf, Schneitweg, Schönberg, Schönleiten, Steinsberg, Wolfsegg und Zeitlarn sowie aus den vom aufgelösten Landgerichtsbezirk Nittenau stammenden Gemeinden Hackenberg, Hauzendorf, Lambertsneukirchen und Pettenreuth gebildet wurde.[1][2] Übergeordnete Instanzen waren das Landgericht Regensburg und das Oberlandesgericht Nürnberg.

Vom 1. April 1951 bis zum 1. Juli 1954 gehörte auch die Gemeinde Wulkersdorf zum Amtsgerichtsbezirk Regenstauf.[3][4]

Nachdem das Amtsgericht Regenstauf gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zur Zweigstelle des Amtsgerichts Regensburg herabgestuft wurde[5] und dies 1956 noch einmal bestätigt worden war[6], erfolgte am 1. Juli 1959 die Auflösung dieser Zweigstelle.[7]

Gerichtsgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gericht befand sich in einem dreigeschossigen und giebelständigen Satteldachbau an der Hauptstraße 34, der 1785 anstelle des 1781 bei einem Brand zerstörten Unteren Schlosses errichtet wurde. Das heute als Kulturhaus des Ortes dienende Gebäude steht unter Denkmalschutz.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 379)
  2. Landgericht Regenstauf. In: Königl. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Ackermann, München 1877, Sp. 945–954.
  3. Gesetz über die Änderung der Grenzen der Amtsgerichtsbezirke Regenstauf, Nittenau, Vilseck und Amberg vom 7. Mai 1954 (GVBl. S. 107)
  4. Gesetzentwurf der Staatsregierung über die Änderung der Grenzen der Amtsgerichtsbezirke Regenstauf, Nittenau, Vilseck und Amberg vom 15. März 1954, LT-Drs. 2/5269 (PDF; 128 kB)
  5. 8. Die Oberlandesgerichts-, Landgerichts- und Amtsgerichtsbezirke Bayerns. In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. München 1952, S. 111*-120*.
  6. Verordnung über die Errichtung amtsgerichtlicher Zweigstellen vom 30. November 1956 (GVBl. S. 294)
  7. Verordnung über die amtsgerichtlichen Zweigstellen vom 9. Juni 1959 (GVBl. S. 178)
  8. Denkmalliste für Regenstauf (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege

Koordinaten: 49° 7′ 34,7″ N, 12° 7′ 45,5″ O