Alwin Knapp

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Alwin Knapp (* 26. Oktober 1918 in Dauborn; † 8. April 1995 in Greifswald) war ein deutscher Dermatologe und Humangenetiker in Greifswald.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor seiner Zeit an der Universität Greifswald war Knapp zunächst an der Hautklinik der Universität Leipzig tätig. Danach leitete er am Zentralinstitut für Ernährung der DDR in Potsdam die Abteilung für Eiweiß und Aminosäuren und forschte dort an der Erbkrankheit Phenylketonurie.[1] Er kam 1962 nach Greifswald und wurde Direktor der Hautklinik. Ab 1964 leitete er auch die Forschungsstelle für Medizinische Ernährungslehre. Im Jahre 1978 wurde Alwin Knapp Direktor des im gleichen Jahr gegründeten Instituts für Medizinische Genetik. Die Universität hatte sich in dieser Zeit bereits zu einem Zentrum für genetisch bedingte Stoffwechseldefekte entwickelt. Zuvor waren bereits Lehrveranstaltungen zur klinischen Genetik eingeführt worden.[2] Falko Hermann trat 1984 die Nachfolge von Knapp als Direktor an.[2] Knapp war Mitglied der Greifswalder Burschenschaft Rugia.

In Potsdam entwickelte Knapp ein phenylalaninarmes Eiweißhydrolysat, mit dem erste Teilerfolge in der Behandlung der Phenylketonurie erzielt wurden. Die Einführung der Reihenuntersuchung (Screening) auf die Erbkrankheit Phenylketonurie im Jahre 1969/70 in der damaligen DDR geht auf Alwin Knapp zurück.[1] Darüber hinaus entstand auf seine Initiative auch ein ständiges internationales Forum der Stoffwechselspezialisten innerhalb des Ostblocks.[2]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Aufbau des Systems zur Erfassung und Betreuung der Phenylketonurie in der DDR erhielten Alwin Knapp, Herbert Theile, Klaus Schlenzka, Gerd Machill, Günther Cobet und ein Mitarbeiter des Volkseigenen Betriebs Berlin-Chemie 1974 im Kollektiv den Nationalpreis der DDR II. Klasse.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Reddemann, Günter Seidlitz: Zum 100. Geburtstag des Humangenetikers und Dermatologen Prof. Dr. med. Alwin Knapp. Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern 10/2018, S. 405.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Herbert Theile: Erinnerungen an 35 Jahre Tätigkeit an der Universitätskinderklinik Leipzig (1959–1994): Eine ganz und gar subjektive Betrachtung. In: Wieland Kiess, Ortrun Riha, Eberhard Keller (Hrsg.): 110 Jahre Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche in Leipzig. Karger, Basel 2003, ISBN 3-8055-7501-7, S. 85–86 (Google bücher).
  2. a b c Eckhard Oberdörfer: Erbkrankheiten auf der Spur. In: Ostsee-Zeitung vom 20. August 2009, (Online auf der Website des Universitätsklinikums Greifswald (Memento des Originals vom 16. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medizin.uni-greifswald.de), abgerufen am 5. Dezember 2010.