Alexander Bernardazzi

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Alexander Bernardazzi

Alexander (Ossipowitsch) Bernardazzi (russisch Александр Осипович Бернардацци; * 2. Juli 1831 in Pjatigorsk, Russisches Reich; † 14. August 1907 in Fastow, heute Ukraine) war ein russisch-schweizerischer Architekt, der überwiegend im damaligen Russischen Reich wirkte. Er schuf viele bekannte Bauten unter anderem in Chișinău, Odessa und Bendery.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander Bernardazzi war Sohn der Schweizer Architekten- und Künstler-Familie Bernardazzi mit Herkunftsort Pambio bei Lugano im Kanton Tessin; seine Eltern waren Giuseppe Marco Bernardazzi und dessen Ehefrau Wilhelmine Dorothea Conrady. Seine erste Ehe mit Cristina Frantsevna Rennskaja (1843–1878) brachte ihm drei Kinder, darunter der spätere Architekt Alexander Joseph Bernardazzi. Seine Frau verstarb in Chișinău. Mit seiner zweiten Frau Julie Perervna Bulazel kam sein Sohn Evgenij Bernardazzi zur Welt, welcher später ebenfalls als Architekt seine Tätigkeit aufnahm.

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abschluss seines Architekturstudiums im Jahr 1850 in Sankt Petersburg brachte ihn seine Arbeit in das russische Gouvernement Bessarabien. Dort widmete er sich in der damals kleinen Stadt Chișinău mehreren großzügigen Bauten, darunter die Biserica Sfîntul Pantelemon (Grecească – die griechische Kirche) und die St.-Teodora-de-la-Sihla-Kathedrale und prägte damit das Stadtbild bis heute.

Nach 1878 verlegte er seinen beruflichen Schwerpunkt nach Odessa, wo er mit einer Vielzahl von Gebäuden das Stadtbild prägte. Von ihm stammten u. a. die Entwürfe zum Invalidenhaus (1886/87), der Neuen Börse (1894/99), dem Handelshaus Petrokokino (1895/96), dem Hotel Bristol (1898/99) und zur Medizinischen Klinik (1901/04). Die Umbauten des Hauptbahnhofs und der Oper fanden ebenfalls unter seiner Leitung statt.

Denkmal in Chișinău/Republik Moldau

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Flavio Bernardazzi: Genealogia di una famiglia. Le origini della famiglia Bernardazzi ingagate da un diretto discendente. In: Arte&Storia, Anno 21, N. 86, Edizioni Ticino Management, Lugano dicembre 2021, S. 14–20.
  • Oscar Camponovo, Angelo Brocca: Lugano e il suo lago nell’iconografia del passato. Lugano 1983, S. 122–125, 180 f.
  • Ettore Lo Gatto: Gli artisti italiani in Russia. 1943, S. 154 f.
  • Nicola Navone: Bâtir pour les tsars. Architectes tessinois en Russie 1700-1850. Presses polytechniques et universitaires romandes, Lausanne 2007, ISBN 978-2880745837; Derselbe: “Tutti questi Capo Maestri Luganesi.” Costruttori ticinesi nei cantieri della Russia imperiale. Academia Edu Mendrisio 2007; Derselbe: Dalle rive della Neva. Epistolari di tre famigliedi costruttori nella Russia degli zar. Mendrisio Academy Press 2009.
  • Inna A. Pavlova: L’eredità architettonica dei fratelli Bernardazzi. Grand Tour. Pjatigorsk 2020.
  • Lucia Pedrini Stanga: Giuseppe Bernardazzi. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Mai 2004.
  • Margarita de Sosnizka: Il Parnaso dei Bernardazzi. In: Arte&Storia, Anno 21, N. 86, Edizioni Ticino Management, Lugano dicembre 2021, S. 62–85.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]