Alain Barrière

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Alain Barrière (2006)
Alain Barrière (2006)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[1]
Tu t’en vas (mit Noëlle Cordier)
  DE 2 28.07.1975 (29 Wo.)
  AT 1 15.09.1975 (28 Wo.)
  CH 2 11.07.1975 (25 Wo.)

Alain Barrière, geboren als Alain Bellec (* 18. November 1935 in La Trinité-sur-Mer, Bretagne;[2]18. Dezember 2019 in Carnac, Bretagne) war ein französischer Sänger und Komponist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barrière wurde als Alain Bellec geboren und war der Sohn eines Fischhändlers. Er studierte zunächst an der Ècole des Arts et Métiers und schloss mit dem Ingenieurdiplom ab.[2] Neben der Arbeit als Ingenieur schrieb er eigene Chansons und nahm 1961 unter dem Künstlernamen Alain Barrière mit Cathy am Concours du Coq d'or de la chanson française teil.[2] Im darauffolgenden Jahr hatte er mit Une fille pleurait seinen ersten Erfolg. 1963 nahm er mit dem Titel Elle était si jolie am Grand Prix Eurovision de la Chanson teil und belegte den fünften Platz. Das Lied war in Frankreich sowohl in seiner als auch in einer Coverversion von Rika Zaraï sehr erfolgreich. Bis Mitte der 1970er Jahre schrieb er weitere Erfolgstitel wie La Marie Joconde, Ma vie (1964), La maison vide (1965), Les guinguettes, Toi (1966), Lolita, Va (1967), Viva Ouagadougou (1969), Rien qu'un homme (1970) oder Si tu ne me revenais pas (1972).[3]

1975 schaffte er den internationalen, europaweiten Durchbruch mit dem Hit Tu t’en vas, einem Duett mit Noëlle Cordier. Mit Liedern wie Paris Disco, Amoco (1978) und I Wanna Be Me (1979) widmete er sich ähnlich wie seine Chanson-Kollegen Dalida oder Claude François dem seinerzeit ungemein populären Disco-Stil.[4] Paris Disco und Amoco waren seine letzten großen Erfolge in den französischen Single-Charts.

Neben seiner Karriere erwarb er ein Grundstück in Carnac, auf dem er ein altes Schloss (Le Stirwen) als Diskothek/Restaurant restaurieren ließ. Schlecht beraten, bekam er mit diesem Projekt unter anderem mit dem Fiskus Ärger und verließ 1977 mit seiner Familie für vier Jahre Frankreich und ging in die Vereinigten Staaten.

Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er neue Songs und Alben, z. B. La mer est là, konnte aber nicht mehr recht Fuß fassen. Er verließ Frankreich ein weiteres Mal, diesmal für längere Zeit und ging nach Québec. Anfang der 90er Jahre zurück in Frankreich, veröffentlichte er 1997 sein letztes Studioalbum Barrière ’97 nebst einer Best-of-Sammlung auf CD.

Im Jahre 2003 verabschiedete er sich von der Szene, tauchte aber 2005 mit Konzerten, einer neuen Best-of-CD und seiner Autobiografie Ma Vie, die eine CD mit vier neuen Titeln enthält, sowie der ersten DVD wieder auf und konnte zumindest in Frankreich und Kanada an seine damaligen Erfolge anknüpfen. Im April 2007 gab Barrière erstmals nach vielen Jahren wieder zwei umjubelte Konzerte im Pariser Olympia. Gleichzeitig wurde er in den französischen Fernsehnachrichten mit einem im Internet aufrufbaren kurzen Bericht gewürdigt.

Am 16. September 2011 verabschiedete sich Barrière endgültig von der Bühne; im Palais des congrès de Paris fand das letzte Konzert unter dem Titel Le dernier rendez-vous statt. Insgesamt verkaufte Barrière über sechs Millionen Singles und Alben allein in Frankreich.[5]

Barrière erlitt in seinen letzten Lebensjahren mehrere Schlaganfälle, zuletzt Anfang Dezember 2019, vor dem Krebstod seiner Ehefrau Anièce, mit der er seit 1975 verheiratet war.[6] Am 18. Dezember 2019 starb Barrière infolge eines Herzstillstands im Alter von 84 Jahren.[7]

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1965: Ma vie
  • 1980: Alain Barrière
  • 1992: Les Grandes Chansons
  • 2006: Mes Plus Grands Succès
  • 2010: Best Of

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 1979: für das Album Ma vie
    • 1981: für das Album Alain Barrière
    • 2011: für das Album Best Of
  • Kanada Kanada
    • 1993: für das Album Les Grandes Chansons
    • 2006: für das Album Mes Plus Grands Succès

Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1978: für die Single Tu t’en vas
Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Frankreich (SNEP)  3× Gold3 0! P 250.000 infodisc.fr
 Kanada (MC)  2× Gold2  Platin1 200.000 musiccanada.com
Insgesamt  5× Gold5  Platin1

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alain Barrière – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chartquellen: DE AT CH
  2. a b c Universal Music France: Alain Barrière. Abgerufen am 3. Dezember 2021 (französisch).
  3. Daniel Lesueur & Dominic Durand: InfoDisc. Abgerufen am 19. Dezember 2019 (französisch).
  4. Alain Barriere Disco Musik | Discogs. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  5. Bilan des Ventes globales (Albums & Chansons) par Artiste. Abgerufen am 19. Dezember 2019.
  6. Julien Vattaire: Alain Barrière : sa fille lui a caché la mort de sa femme Anièce une semaine avant son décès. In: Closermag.fr. 19. Dezember 2019, abgerufen am 19. Dezember 2019 (französisch).
  7. Gala france: Mort du chanteur Alain Barrière, quelques jours seulement après sa femme - Gala. Abgerufen am 3. Dezember 2021 (französisch).
  8. Ministère de la Culture: Nomination ou promotion dans l'ordre des Arts et des Lettres janvier 2011. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2021; abgerufen am 3. Dezember 2021 (französisch).