41. Internationale Sechstagefahrt

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Die 41. Internationale Sechstagefahrt war ein Motorrad-Geländesportwettbewerb, der vom 30. August bis 4. September 1966 im schwedischen Villingsberg stattfand. Die Nationalmannschaft der DDR konnte die Trophy-Wertung zum vierten Mal in Folge gewinnen. Die Nationalmannschaft der BRD gewann zum zweiten Mal die Silbervasenwertung.

Wettkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Wettkampf waren 307 Fahrer von 16 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Um die Trophy-Wertung fuhren Mannschaften aus sieben Nationen. Zudem waren 22 Silbervasen-, 36 Fabrik- und 31 Club-Mannschaften am Start.

BRD und DDR nahmen an der World Trophy sowie mit jeweils zwei Silbervasenmannschaften teil. Österreich nahm mit zwei, die Schweiz mit einer Silbervasenmannschaft teil. Zudem waren 13 bundesdeutsche und eine DDR-Clubmannschaft sowie sechs bundesdeutsche und fünf DDR-Fabrikmannschaften am Start. Österreich stellte drei Fabrikmannschaften.

Es waren insgesamt 1627,5 km Strecke zu bewältigen.

1. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 307 gemeldeten Fahrern nahmen 287 den Wettkampf auf. Es waren 293,2 km Strecke der so bezeichneten Nordostroute zu bewältigen, die als Rundkurs zweimal zu durchfahren war. Dabei wurde das Gelände eines hiesigen Artillerieschießplatzes mitgenutzt. Das Wetter war spätsommerlich und niederschlagsfrei.

Zwei Sonderprüfungen waren zu absolvieren: eine 400 m lange Bergprüfung sowie eine 300 m lange kombinierte Beschleunigungs- und Bremsprüfung.

In der Trophy-Wertung führte die Mannschaft der BRD, vor der Mannschaft der DDR und der Mannschaft Schwedens.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft vor der B-Mannschaft der DDR und der A-Mannschaft Großbritanniens.

22 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

2. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke des zweiten Tages führte von Villingsberg auf der so bezeichneten Südostroute über 290,2 km, wobei diese wieder ein zweimal zu absolvierender Rundkurs war. Das Wetter war weiter niederschlagsfrei.

An Sonderprüfungen waren zwei Geländegeschwindigkeitsprüfungen über 3 bzw. 2,5 km zu bewältigen.

In der Trophy-Wertung führte die Mannschaft der BRD, vor der Mannschaft Schwedens und der Mannschaft der DDR.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft vor der B-Mannschaft der DDR und der B-Mannschaft der BRD.

Zwölf Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus, davon sind zwei nicht mehr gestartet.

3. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es waren 298 km auf der so bezeichneten Südroute zu absolvieren. In der Nacht zuvor hatte es leicht geregnet. Nach dem Start begann es erneut zu regnen, der den Tag über anhielt.

Wie am Vortag, waren zwei Geländegeschwindigkeitsprüfungen über 2,5 bzw. 6 km Länge als Sonderprüfungen zu bewältigen.

In der Trophy-Wertung führte die Mannschaft Schwedens, vor der Mannschaft der DDR und der Mannschaft Großbritanniens.

Bei der Silbervasenwertung führte die B-Mannschaft der BRD vor der A-Mannschaft der DDR und der B-Mannschaft der ČSSR.

16 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus, davon ist einer nicht mehr gestartet.

4. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke des vierten Tages führte in entgegengesetzter Richtung über die gleiche Distanz des ersten Tages. Das Wetter war niederschlagsfrei.

Die zwei Sonderprüfungen waren zwei Geländegeschwindigkeitsprüfungen über 4,5 bzw. 6 km.

In der Trophy-Wertung führte die Mannschaft Schwedens, vor der Mannschaft der DDR und der Mannschaft Großbritanniens.

Bei der Silbervasenwertung führte die B-Mannschaft der BRD vor der A-Mannschaft der DDR und der B-Mannschaft Finnlands.

19 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus, davon sind vier Fahrer nicht mehr gestartet.

5. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kvarntorper Halde – Ort der Berg-geschwindigkeitsprüfung des 5. Tages
(Bild aus den 1970ern)

An Strecke war die mit einer Verlängerung versehene Route des zweiten Fahrtages in entgegengesetzter Richtung zu absolvieren. Gesamtlänge: 336,7 km. Das Wetter war trüb mit über den Tag verteilten, teils kräftigen Regenschauern.

Wieder waren zwei Sonderprüfungen zu absolvieren: Erstere war eine kombinierte Beschleunigungs- und Bremsprüfung auf Asphalt im Industriegelände von Kvarntorp. Die zweite war eine etwa 1,5 km lange Berggeschwindigkeitsprüfung auf die Kvarntorper Halde.

In der Trophy-Wertung führte die Mannschaft der DDR, vor der Mannschaft Großbritanniens und der Mannschaft der BRD.

Bei der Silbervasenwertung führte die B-Mannschaft der BRD vor der A-Mannschaft der DDR und der B-Mannschaft Finnlands.

8 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus, davon ist einer nicht mehr gestartet.

6. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am letzten Fahrtag waren 116,2 km zu absolvieren. Endpunkt war das Karlskoga Motorstadion, wo die abschließende Geschwindigkeitsprüfung durchgeführt wurde. Laut Ausschreibung mussten hier alle Fahrer entsprechend ihrer Klassen eine bestimmte Zahl Runden in festgesetzten Zeiten absolvieren. Die ersten drei wurden für die Ermittlung der Gutpunkte herangezogen, jede danach fehlende Runde wurde mit Strafpunkten geahndet.

3 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus. Von 287 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 207 das Ziel.

Endergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trophy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 0 3824,56
2. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 0 3670,89
3. Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 4 3890,97
4. Schweden Schweden 400 3373,39
5. Tschechoslowakei Tschechoslowakei 505 3328,82
6. Sowjetunion 1955 Sowjetunion 522 3021,05
7. Spanien 1945 Spanien 733 2763,02

Silbervase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland (B-Mannschaft) 0 2572,49
2. Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik (A-Mannschaft) 0 2540,55
3. Finnland Finnland (B-Mannschaft) 0 2483,64
4. Tschechoslowakei Tschechoslowakei (B-Mannschaft) 0 2481,01
5. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (A-Mannschaft) 0 2479,33
6. Sowjetunion 1955 Sowjetunion (A-Mannschaft) 12 2292,64
7. Finnland Finnland (A-Mannschaft) 56 2323,27
8. Polen 1944 Polen (A-Mannschaft) 64 2228,48
9. Irland Irland 69 2180,01
10. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (B-Mannschaft) 100 2283,68
11. Tschechoslowakei Tschechoslowakei (A-Mannschaft) 200 2220,63
12. Osterreich Österreich (A-Mannschaft) 300 2236,27
13. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 312 2038,04
14. Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland (A-Mannschaft) 400 2111,28
15. Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik (B-Mannschaft) 427 2078,72
16. Sowjetunion 1955 Sowjetunion (B-Mannschaft) 602 2013,23
17. Niederlande Niederlande (A-Mannschaft) 603 1855,04
18. Niederlande Niederlande (B-Mannschaft) 604 1838,45
19. Schweden Schweden (B-Mannschaft) 608 1702,43
20. Osterreich Österreich (B-Mannschaft) 702 1742,38
21. Schweden Schweden (A-Mannschaft) 1000 1552,45
22. Schweiz Schweiz 1655 980,67

Club-Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik Panzertruppenschule 0 1868,06
2. Tschechoslowakei UAMK II 0 1855,62
3. Tschechoslowakei UAMK I 0 1852,07
4. Tschechoslowakei Dukla Praha 0 1843,29
5. Deutschland Bundesrepublik DMV Frankfurt I 0 1761,98
6. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Hessen 0 1743,63
7. Deutschland Demokratische Republik 1949 GST 0 1743,00
8. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Berlin-West 6 1633,57
9. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Südbayern 23 1779,57
10. Deutschland Bundesrepublik DMV Frankfurt II 156 1544,05
11. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Army MCA 190 1655,56
12. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Nordrhein 200 1522,95
13. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Württemberg 239 1657,24
14. SchwedenSchweden Göta MS 300 1485,12
15. SchwedenSchweden Svenska Armén I 446 1389,20
16. SchwedenSchweden Svenska Armén II 455 1178,20
17. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Schleswig-Holstein II 483 1150,43
18. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Westfalen-West 506 1191,34
19. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Southend & DMC 568 1204,78
20. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Birmingham MCC 600 1205,07
21. Deutschland Bundesrepublik ADAC MSA Polizei Hamburg 601 1152,98
22. SchwedenSchweden SMK Hedomora 641 1268,591
23. SchwedenSchweden Svenska Armén III 646 1120,99
24. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Nordbayern 654 1308,01
25. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sunbeam MCC 686 1064,18
26. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich The Hanwell MCC 702 1026,37
27. SchwedenSchweden Tibro MK 794 1312,79
28. Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Schleswig-Holstein I 819 1081,80
29. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Kingston & D MCC 984 881,40
30. SchwedenSchweden SMK Gävle 1000 836,11
31. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich CSMA 1466 652,36

Fabrik-Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik Hercules I 0 1933,72
2. Deutschland Demokratische Republik 1949 MZ II 0 1928,96
3. Deutschland Bundesrepublik Zündapp II 0 1925,93
4. Deutschland Demokratische Republik 1949 MZ III 0 1909,93
5. SchwedenSchweden Husqvarna I 0 1902,63
6. Deutschland Demokratische Republik 1949 MZ I 0 1895,60
7. Deutschland Bundesrepublik Hercules II 0 1857,63
8. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Triumph II 0 1855,17
9. Tschechoslowakei ČZ I 0 1846,10
10. Deutschland Demokratische Republik 1949 Simson II 0 1841,72
11. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Triumph I 0 1817,98
12. SchwedenSchweden Husqvarna II 0 1817,62
13. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Greeves Motor 0 1812,64
14. Spanien 1945 Bultaco A 0 1746,75
15. Deutschland Bundesrepublik Zündapp I 4 1940,08
16. Tschechoslowakei Jawa II 5 1815,87
17. Sowjetunion 1955 Ijewski Fabrik III 10 1747,07
18. Sowjetunion 1955 Ijewski Fabrik I 22 1750,33
19. Polen 1944 SHL 50 1633,98
20. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich AJS 100 1741,27
21. Tschechoslowakei Jawa III 200 1638,47
22. OsterreichÖsterreich KTM I 200 1470,00
23. Deutschland Bundesrepublik BMW 300 1647,34
24. OsterreichÖsterreich Puch 300 1618,26
25. Sowjetunion 1955 Kovrov 302 1575,56
26. SchwedenSchweden Husqvarna VI 319 1466,62
27. Deutschland Demokratische Republik 1949 Simson I 427 1476,88
28. SchwedenSchweden Husqvarna V 448 1352,82
29. Tschechoslowakei Jawa I 500 1457,29
30. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich BSA 500 1371,57
31. Sowjetunion 1955 Ijewski Fabrik II 500 1241,92
32. SchwedenSchweden Husqvarna III 600 1339,19
33. OsterreichÖsterreich KTM II 702 1185,00
34. Spanien 1945 Bultaco B 733 996,27
35. SchwedenSchweden Husqvarna II 800 1068,44
36. Deutschland Bundesrepublik Zündapp III 1100 974,46

Einzelwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Starter Gold Silber Bronze Ausfall/Disqualifikation Klassensieger (Motorrad) Strafpunkte Gut-Punkte
1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag Gesamt
50 cm³ 21 14 0 0 2 1 2 2 0 0 7 Deutschland Bundesrepublik Heinz Brinkmann (Hercules) 0 653,61
75 cm³ 13 9 0 1 2 0 1 0 0 0 3 Deutschland Bundesrepublik Klaus Kämper (Zündapp) 0 659,34
100 cm³ 20 9 6 1 0 1 1 1 1 0 4 Deutschland Bundesrepublik Siegfried Gienger (Zündapp) 0 653,96
125 cm³ 17 12 2 0 1 1 0 0 1 0 3 ItalienItalien F. Dall’Ara (Morini) 0 650,55
175 cm³ 47 26 5 7 2 2 2 2 1 0 9 Deutschland Demokratische Republik 1949 Peter Uhlig (MZ) 0 653,59
250 cm³ 101 40 16 10 12 4 6 10 3 0 35 Deutschland Demokratische Republik 1949 Werner Salevsky (MZ) 0 641,58
350 cm³ 26 18 2 2 1 1 1 0 1 0 4 Deutschland Demokratische Republik 1949 Klaus Teuchert (MZ) 0 643,00
500 cm³ 35 16 4 2 2 2 3 3 1 2 13 SchwedenSchweden C. Öberg (Husqvarna) 0 654,73
750 cm³ 7 5 0 0 0 0 0 1 0 1 2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Arthur Lampkin (BSA) 0 643,05
Gesamt 287 149 35 23 22 12 16 19 8 3 80

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eberhard Pester: Der Triumph von Örebro. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 16. Jahrgang, Heft 19. Sportverlag Berlin, 1966, ISSN 0442-3054, S. 436–445.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]