1000-km-Rennen von Sandown Park 1984

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Streckenlayout National Circuit des Sandown International Motor Raceway. Das Rennen fand auf dem knapp 800 Meter längeren International Circuit statt

Das 1000-km-Rennen von Sandown Park 1984, auch Sandown 1000, Sandown International Motor Racing Circuit, fand am 2. Dezember auf dem Sandown International Motor Raceway statt und war der elfte und letzte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der seit 1928 ausgetragene Große Preis von Australien erhielt 1985 den Status eines Wertungslaufes der Formel-1-Weltmeisterschaft. Ein Jahr davor fand auf dem Fünften Kontinent erstmals ein Rennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft statt. Der Sandown International Motor Raceway ist eine permanente Rennstrecke in Springvale, einem Vorort von Melbourne. Eröffnet wurde sie am 11. März 1962 mit dem Sandown International Cup, einem Formula-Libre-Rennen, das Jack Brabham (Cooper T55) vor John Surtees und Bruce McLaren (jeweils Cooper T53) gewann.[1][2]

Der Weltmeisterschaftslauf der Sportwagen fand auf dem 3,903 Kilometer langen International Circuit statt und wurde vom Light Car Club of Australia veranstaltet. Schlechte Planung führte zu einem finanziellen Desaster; unter anderem war es nicht gelungen, einen finanzkräftigen Sponsor zu gewinnen. Dazu kamen zu spät begonnene und dilettantisch geführte Verhandlungen mit TV-Sendeanstalten, sodass keine Liveübertragung des Rennens zustande kam. Die 13.000 Zuschauer, die zu den Trainings und dem Rennen kamen, reichten bei Weitem nicht aus, um die Kosten zu decken.

Gaststarter waren die beiden australischen Formel-1-Weltmeister Jack Brabham und Alan Jones, die für die Porsche-Werksmannschaft teilnahmen. Für den inzwischen 58 Jahre alten Brabham, Weltmeister der Jahre 1959, 1960 und 1966, war es die letzte Rennteilnahme seiner langen Karriere. Teampartner im Porsche 956 war Johnny Dumfries. Alan Jones, Weltmeister 1980, ging gemeinsam mit Vern Schuppan ins Rennen.

Die Werksmannschaft von Lancia verzichtete auf die Rennteilnahme, wodurch die Porsche 956 und 962 dominierten und die ersten neun Ränge des Gesamtklassements einnahmen. Derek Bell und Stefan Bellof gewannen im Werks-Porsche 962 drei Runden vor den Teamkollegen Jochen Mass und Jacky Ickx. Der Sieg brachte Bellof den Fahrer-Weltmeistertitel. Als Dritte kamen Jonathan Palmer und Jan Lammers im Porsche 956 GTi ins Ziel. Von den 257 zu absolvierenden Runden wurden nur 206 gefahren, da die Rennleitung den Weltmeisterschaftslauf nach dem Erreichen der 6-Stunden-Distanz abwinkte.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 C1 2 Deutschland Rothmans Porsche Deutschland Stefan Bellof
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell
Porsche 956 206
2 C1 1 Deutschland Rothmans Porsche Deutschland Jochen Mass
Belgien Jacky Ickx
Porsche 956 203
3 C1 14 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GTI Engineering Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonathan Palmer
NiederlandeNiederlande Jan Lammers
Porsche 956 GTi 202
4 C1 10 Deutschland Porsche Kremer Racing Sudafrika 1961 Sarel van der Merwe
Sudafrika 1961 George Fouché
Porsche 956 200
5 C1 11 Deutschland Porsche Kremer Racing Deutschland Manfred Winkelhock
AustralienAustralien Rusty French
Porsche 956B 200
6 C1 34 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing AustralienAustralien Colin Bond
AustralienAustralien Andrew Miedecke
Porsche 962 198
7 C1 7 Deutschland New Man Joest Racing FrankreichFrankreich Henri Pescarolo
Deutschland Klaus Ludwig
Porsche 956 197
8 C1 3 Deutschland Rothmans Porsche AustralienAustralien Alan Jones
AustralienAustralien Vern Schuppan
Porsche 956 196
9 C1 55 Deutschland Skoal Bandit Porsche Team Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rupert Keegan
Deutschland Franz Konrad
Porsche 956 194
10 C2 70 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon Spice Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon Spice
AustralienAustralien Neil Crang
Tiga GC84 189
11 C2 12 Deutschland DS Racing Team Deutschland Louis Krages
FrankreichFrankreich Paul Belmondo
Deutschland Dieter Schornstein
Porsche 956 184
12 C2 74 Deutschland Gebhardt Motorsport Deutschland Frank Jelinski
Deutschland Beate Nodes
Deutschland Günther Gebhardt
Gebhardt JC843 181
13 C1 17 Deutschland Porsche Kremer Racing NiederlandeNiederlande Kees Kroesemeijer
SpanienSpanien Jesús Pareja
AustralienAustralien Peter Janson
Porsche CK5 179
14 AC 62 AustralienAustralien JPS Team BMW AustralienAustralien Jim Richards
AustralienAustralien Tony Longhurst
BMW 320i 178
15 B 106 Deutschland Helmut Gall Deutschland Helmut Gall
Deutschland Altfrid Heger
BMW M1 170
16 C2 99 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich R.B. Promotive Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jeremy Rossiter
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gary Evans
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Baker
Tiga GC284 156
Nicht klassiert
17 C2 83 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Bartlett Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Jones
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Burroughs
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Bartlett
Lola T610 120
18 C1 56 Deutschland Rothmans Porsche Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Johnny Dumfries
AustralienAustralien Jack Brabham
Porsche 956 108
19 AC 61 AustralienAustralien Bap Romano Racing AustralienAustralien Alfredo Costanzo
AustralienAustralien Bap Romano
Romano WE84 106
Disqualifiziert
20 AC 64 AustralienAustralien Re-Car Racing Pty Ltd. AustralienAustralien Allan Grice
AustralienAustralien Dick Johnson
AustralienAustralien Ron Harrop
Chevrolet Monza 114
Ausgefallen
21 C1 33 Deutschland Skoal Bandit Porsche Team Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Hobbs
Porsche 956B 171
22 AC 65 AustralienAustralien Jeff Harris AustralienAustralien Jeff Harris
AustralienAustralien Ray Hanger
AustralienAustralien Barry Jones
JWS-Mazda C2 115
23 C2 81 ItalienItalien Jolly Club ItalienItalien Guido Daccò
AustralienAustralien Lucio Cesario
Alba AR2 114
24 C2 73 Deutschland Gebhardt Motorsport FrankreichFrankreich Cathy Muller
AustralienAustralien Sue Ransom
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Margie Smith-Haas
Gebhardt JC842 95
25 GTP 131 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Charles Kendall Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Cook
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chuck Kendall
AustralienAustralien Peter Fitzgerald
Lola T600 95
26 C2 80 ItalienItalien Jolly Club ItalienItalien Martino Finotto
ItalienItalien Carlo Facetti
ItalienItalien Guido Daccò
Alba R2 91
27 C2 72 Deutschland Gebhardt Motorsport Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Harrower
Neuseeland Neville Crichton
AustralienAustralien Richard Davison
Gebhardt JC843 64
28 C2 90 Danemark Jens Winther Team Castrol Danemark Jens Winther
Danemark Lars-Viggo Jensen
URD C81 46
29 B 111 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Faure Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Faure
AustralienAustralien Pete Clarke
SchwedenSchweden Kenneth Leim
Porsche 930 1
Nicht gestartet
30 AC 63 AustralienAustralien P.F. Motor Racing P/L AustralienAustralien Bryan Thompson
AustralienAustralien Brad Jones
Mercedes-Benz 450 SLC 1

1 Motorschaden im Training

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
31 C1 16 AustralienAustralien Terry Hook AustralienAustralien Terry Hook
AustralienAustralien Warwick Brown
Lola T610

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
C1 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell Porsche 956 Gesamtsieg
C2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon Spice AustralienAustralien Neil Crang Tiga GC84 Rang 10
GTP kein Teilnehmer im Ziel
B Deutschland Helmut Gall Deutschland Altfrid Heger BMW M1 Rang 15
AC AustralienAustralien Jim Richards AustralienAustralien Tony Longhurst BMW 320i Rang 14

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 31
  • Gestartet: 29
  • Gewertet: 16
  • Rennklassen: 5
  • Zuschauer: 8000
  • Wetter am Renntag: warm und trocken
  • Streckenlänge: 3,903 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:01:30,300 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 206
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 804,018 km
  • Siegerschnitt: 133,455 km/h
  • Pole Position: Stefan Bellof – Porsche 956 (#5) – 1.31,600 = 153,379 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Stefan Bellof – Porsche 956 (#5) – 1:34,400 – 148,830 km/h
  • Rennserie: 11. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1984

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sandown International Cup 1962
  2. Bilder zum Sandown International Cup 1962
Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Kyalami 1984
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Mugello 1985