Šauška

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Die geflügelte Šauška mit ihren beiden Dienerinnen Ninatta und Kulitta im Felsheiligtum Yazılıkaya.

Die Šauška (auch Šawušga, älter Šauša; in Ugarit: ṯuṯk) ist in der hurritischen Religion die Göttin der sexuellen Liebe und des Krieges. Außerdem werden ihr heilende Kräfte zugeschrieben. Tušratta beschreibt sie als Herrin von Mittani und als Königin der hohen Himmel. In Nuzi wurde Šauška und Teššub ein Doppeltempel geweiht. In Sumer war Ištar die Schwester des Wettergottes, es ist aber unklar, ob sich das auf Mittani übertragen lässt. Ninatta und Kulitta bilden die beiden Dienerinnen Šauškas.

Šauška in anderen Ländern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kizzuwatna wurde eine schwarze Šauška verehrt. Sie war die Schwester Teššubs.[1]

Sumer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verehrung von Šauška ist in Sumer seit der Ur-III-Zeit belegt. Tiamat-baštip, die Tochter Tišatals, des Herrschers von Urkeš und Königs von Karaḫar, eine Nebenfrau des Šu-šu'en, brachte der Šauška nach Urkunden aus Drēḥim Opfer dar.[2]

Hethiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im hethitischen Pantheon hatte Šauška auch männliche Attribute und wurde zum Beispiel in der Götterprozession in Yazılıkaya unter den männlichen Gottheiten dargestellt (38), begleitet von ihren Dienerinnen Ninatta und Kulitta. Šauška konnte Gotteslästerer und Eidbrecher durch eine Geschlechtsumwandlung bestrafen, wie auch die griechische Aphrodite (Teiresias). In hethitischen Texten werden der Šauška Šintal-wuri, Šintal-irti und Šintal-taturkani beigesellt, deren hurritische Namen sich alle auf die Zahl Sieben beziehen.

Assyrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch in sargonidischer Zeit war die Ištar von Ninive auch als Šauška bekannt.

Verwandte Gottheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Šauška wird oft mit der akkadischen/assyrischen Ištar gleichgesetzt. Sie wird als Ištar von Subartu bezeichnet.[3] In Nordsyrien wurde Šauška teilweise mit Išḫara gleichgesetzt, in Ugarit mit Astarte. Die in der hethitischen Stadt Šamuḫa verehrten Göttinnen Pirinkir und „Göttin der Nacht“ gelten als astrale Aspekte des Šauška-Ištar.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Astour: The Hurrian king at the siege of Emar. In: Mark W. Chavalas (Hrsg.): Emar, the history, religion and culture of a Syrian town in the late Bronze Age. Bethesda 1996, S. 25–26.
  • Ilse Wegner, Gestalt und Kult der Ištar-Šawuška in Kleinasien. Hurritologische Studien III, Alter Orient und Altes Testament 36. Kevelaer: Verlag Butzon und Beroker; Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, 1981.
  • Gernot Wilhelm: Grundzüge der Geschichte und Kultur der Hurriter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1982, ISBN 3-534-08151-X.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Igorʹ Mikhaĭlovich Dʹi︠a︡konov, Early antiquity. University of Chicago Press, 1991, 150.
  2. Stephanie Dalley, Old Babylonian Tablets from Nineveh; and Possible Pieces of Early Gilgamesh Epic. Iraq 63, 2001, 156.
  3. Gary Beckman, Ištar of Nineveh reconsidered. Journal of Cuneiform Studies 50, 1998, 1.